Nibelungen Kurier | Mit neuem „Wir-Gefühl“ und Aufbruchstimmung in die Saison

28.07.2018

VON KLAUS DIEHL | Nach zehn Jahren Regionalliga und dem gerade noch erreichten Klassenerhalt sowie zum 110-jährigen Geburtstag der „Alten Dame Wormatia“, hat sich im Vorfeld zur 11. Regionalligasaison 2018/2019 beim VfR Wormatia etliches getan. Das Wichtigste ist die Tatsache, dass die Hauptsponsoren TST Logistik, EWR Energie, ROWE und weitere Förderer sich bereit erklärten, ihr Engagement entgegen früherer Aussagen sogar zu erhöhen, unter der Prämisse alsbald wieder besseren und erfolgreicheren Fußball in der EWR Arena zu sehen. Dies heißt nicht gleich Meisterschaft oder Aufstieg, sondern etliche Plätze mehr nach oben und nach Möglichkeit in den einstelligen Bereich. Damit unterstützen die Sponsoren auch die spürbare Aufbruchstimmung nach dem Gewinn des Südwest-Pokals, und die damit verbundene Teilnahme an der 1. DFB-Pokalrunde mit dem Heimspiel am 18. August gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen. Außerdem wird dem Verein eine bessere Handlungsgrundlage gegeben.

Neuaufbau der Mannschaft

Wer nach dem lange gewünschten Gewinn des SWFV-Verbandspokals mit 3:1 gegen den SV Alemannia Waldalgesheim gehofft hatte, dass die Mannschaft der letzten Saison irgendwie zusammenbleibt, der sah sich getäuscht. Aus den verschiedensten Gründen, über die man nicht zu diskutieren braucht, blieben mit Eugen Gopko, Perric Afari, Jan-Lucas Dorow, Giuseppe Burgio und Koki Matsumoto nur noch fünf Spieler, die weiterhin das Wormatia-Trikot in der neuen Saison tragen werden, an Bord. Nicht weniger als 19 Spieler aus dem letztjährigen Kader haben den Verein verlassen oder haben die Karriere beendet. Dazu wurden 16 neue Spieler verpflichtet und mit Pasquale Marsal und Pascal Schmidt zwei Youngster aus dem eigenen Nachwuchs integriert. Ein weiterer Neuzugang ist der groß gewachsene Marc Anders, der Sohn des einstigen Wormatia-Spielers und Trainers Dirk Anders, der noch ein Jahr bei den U19-Junioren mitspielen kann, aber eine positive Zukunft vor sich hat und bereits jetzt eine Alternative sein könnte.

Ernstfall gegen Homburg

Wie wird die Mannschaft heute auflaufen? Sicherlich eine gute Frage, wenn zum einen Trainer Steven Jones vorab nichts dazu erklären will und auch kaum die Gelegenheit bestand, die Mannschaft in der Vorbereitungsphase zu sehen, nachdem das Test-Spiel am letzten Samstag gegen den Regionalligaaufsteiger FK Pirmasens auf dem Rasen des FC Dahn buchstäblich ins Wasser gefallen war. Für den kurzfristig zu SF Lotte abgewanderten Steve Kroll dürfte mit Chris Keilmann, zuletzt TuS Neuendorf und davor Stammkeeper bei Eintracht Trier, ein gleichwertiger Ersatz gefunden worden sein. Abwehrchef dürfte Cedrik Mimbala werden, vorher KSV Hessen Kassel, gemeinsam mit dem Wormser Tevin Ihrig, der jetzt vom FSV Mainz 05 zurückkam. Gesetzt sein könnten auch Eugen Gopko und Dominique Jourdan, der aber zuletzt angeschlagen war. Weitere Alternativen sind Malte Moos, Ahmed Diack und Niklas Kern. Im defensiven und offensiven Mittelfeld herrscht ein ziemliches Gedränge, wobei Aret Demir, Andreas Glockner, Sascha Korb und Perric Afari, erste Wahl sein könnten.

Sicher muss der eine oder andere Spieler noch Geduld aufbringen. Angeschlagen ist Luca Graciotti für die linke Außenbahn. Cedrik Heller könnte auf rechts auch ein Soforteinsatz bei Chef-Trainer Steven Jones, der in Personalunion auch Sportlicher Leiter ist, zugetraut werden. Für die Spielmacherrolle auf der „10” ist Jan-Lucas Dorow wohl erste Wahl. Für ganz vorne Giuseppe Burgio und Dimitrios Ferfelis, der einen guten Torriecher mitzubringen scheint. Koki Matsumoto ist aufgrund seiner Schnelligkeit und guten Ballbehandlung stets eine Alternative. Als neuer Kapitän wurde Cedrik Mimbala gewählt, der sich nicht nur auf dem Spielfeld als Vorreiter einbringt, sondern sich auch beim VfR Wormatia engagiert. Er könnte deshalb durchaus ein adäquater Nachfolger des letztjährigen Kapitäns Patrick Auracher sein. Stellvertreter ist der vom TuS Koblenz gekommene Andreas Glockner und mit 30 Jahren älteste Spieler im Kader. Den Mannschaftsrat vervollständigen Jan-Lucas Dorow, Eugen Gopko, Tevin Ihrig und Perric Afari.

Eine nahezu völlig neue Mannschaft, die ab heute das Vertrauen des gesamten Umfeldes wie auch der Fans. Cheftrainer Steven Jones und sein Team mit Max Mehring, Mario Cuc und Torwarttrainer Christian Adam sind jedenfalls froh, dass es endlich los geht. Nach letzten Wasserstandmeldungen aus dem Kader, scheinen alle Spieler – bis auf Luca Graciotti – fit und einsatzfähig zu sein. Das könnte auch Aret Demir sein, der aber noch eine Zweispiele-Sperre abzusitzen hat, die er sich bei einem letzten Relegationsspiel bei seinem früheren Verein Bayern Alzenau eingehandelt hatte. Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten gibt es bei der Lösung der Torhüterfrage beim VfR. Wieder an Bord ist Niklas Reichel, der von Schott Mainz zur Wormatia wechselt und dort einen Vertrag bis Ende der Saison erhält. Zusammen mit Chris Keilmann soll der 22-jährige Niklas Reichel Gegentore verhindern. „Alla Wormatia, packen wir es mit dem neuen Wir-Gefühl an!”