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17.09.2015

VfR-Chef Brauer nimmt Mannschaft und Trainer in die Pflicht

Worms. Diese Niederlage wirkt nach. Und weil das 5:1 im Verbandspokal bei Oberliga-Schlusslicht SVN Zweibrücken am Mittwoch letztlich doch nicht mehr als ein absoluter Pflichtsieg war, dürfte er die Situation kaum beruhigt haben. Spätestens seit vergangenem Samstag ist's beim VfR Wormatia Worms vorbei mit der Ruhe, seit der 0:5-Pleite gegen den FC Homburg macht Kritik die Runde. Und die zielt in erster Linie auf Trainer Sascha Eller ab - ,,natürlich". In der Folge werden rund um die EWR-Arena deshalb aktuell nicht mehr nur die Steinchen der Aschenbahn umgedreht. Auch Vorsitzender Tim Brauer hat sich auf Ursachenforschung begeben.

Der Vereinschef gesteht, dass ihn das Ergebnis gegen Homburg, speziell aber ,,das Auftreten der Mannschaft nach dem ersten Gegentor" schon überrascht habe. Zwar ist ihm der wachsende Unmut im Umfeld nicht verborgen geblieben. Brauer möchte sich davon (,,kennen wir in Worms ja zur Genüge") aber nicht beeindrucken lassen. Den Kontakt zu Mannschaft und Trainer gesucht hat er gleichwohl: ,,Ich habe appelliert, den in der vergangenen Saison gewonnenen Kredit nicht zu verspielen."

Bei einer Analyse der Situation möchte Brauer nicht übersehen, dass ein ähnlicher Saisonverlauf wie der des Vorjahres keine Selbstverständlichkeit sei, ,,weil wir weniger Geld für den Kader zur Verfügung haben und mit den erschwerten Bedingungen umgehen müssen". Dies habe sich etwa bei der Stürmersuche schmerzlich bemerkbar gemacht. Kontakt zu interessanten Spielern habe es gegeben, an den Finanzen sei eine Verpflichtung aber stets gescheitert. Eine Rolle spiele sicher auch das ,,berühmte" Quäntchen Glück. Gerade knappe Spiele seien in der vergangenen Runde in der Mehrzahl gewonnen worden: ,,Da ist uns alles zugeflogen, dieses Jahr müssen wir hart dafür arbeiten." Eines möchte Brauer unterm Strich aber auch festhalten: ,,Es war klar, dass es nicht so gut laufen wird wie in der Vorsaison. Die Differenz ist aber doch größer, als wir gedacht hätten."

Eller selbst sieht das nicht anders. Er möchte sich in seiner Arbeit aber nicht durch mögliche Unruhe im Umfeld beeinträchtigen lassen. Das Verhältnis etwa zur Mannschaft beschreibt er als sehr offen. ,,Unzufriedene gibt es natürlich immer, ich beziehe in meinen Entscheidungen die Mannschaft aber immer mit ein", schildert er seinen Umgang mit dem spielenden Personal. Und Kritik, so lautet seine Überzeugung, ,,sollte man sich offen ins Gesicht sagen können". Der Situation, mit finanziell eingeschränkten Möglichkeiten umgehen zu müssen, habe er sich bewusst gestellt. Entscheidungen in der Personalpolitik seien deshalb stets im Einklang getroffen worden.

Also geht der Blick nach vorne. Und Tim Brauer packt da gleich mal das Heimspiel am Samstag gegen den FK Pirmasens, gespielt wird wieder im Pfeddersheimer Uwe-Becker-Stadion, sowie den folgenden Auftritt beim SV Spielberg zusammen: ,,Das sind Spiele, die man gewinnen kann - und sollte." Und bevor der Eindruck entstehen könnte, dass es sich da um ein Ultimatum handelt, schiebt der VfR-Chef nach: ,,Ich bin davon überzeugt, wir schaffen es zurück in die Erfolgsspur. Wir dürfen uns nur nicht verrückt machen lassen." Trainer Sascha Eller bläst ins gleiche Horn, möchte seine Mannschaft aber nicht zu sehr in der Wohlfühlzone belassen. Das 5:1 in Zweibrücken? Eller hätte es besser gefallen, die Mannschaft hätte nach der Pause an die prima erste Hälfte angeknüpft: ,,Da haben alle gezeigt, dass sie etwas reißen wollen. Die zweite Halbzeit war nicht mehr so klasse." Und so, davon ist der Coach überzeugt, werde es gegen den FK Pirmasens ganz, ganz schwierig. ,,Die haben gegen Freiburg und Steinbach gewonnen, wir haben nur Unentschieden gespielt", ruft Eller in Erinnerung. Er wünscht sich: ,,Jetzt können wir zeigen, dass wir besser sind."