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Die dritte Reise innerhalb einer Woche. Am Dienstag versuchen die Spatzen bei Wormatia Worms zu beweisen, dass sie auswärts kein Kanonenfutter sein müssen - und dass sie die jüngsten Nackenschläge verdaut haben.

Wie lässt sich ein Frustbeschleuniger aufhalten? Lösungsansätze nimmt Paul Sauter gerne entgegen. Es konnte den Fußball-Lehrer keineswegs überraschen, dass seine Spatzen nach der Pokal-Pleite von Neckarsulm die folgende Regionalliga-Kraftprobe in Kaiserslautern nicht mit ausgelassener Fröhlichkeit angingen. Doch das Ausmaß des 0:6-Keulenschlags auf dem Betzenberg ließ den vermeintlichen Krisenbewältiger Sauter ratlos zurück.

Vor dem nächsten Ausflug - am Dienstag, 19 Uhr, bei Wormatia Worms - hofft der Coach des SSV 46 deshalb, die Wende "mit einigen Unbelasteten" einzuläuten. Die hängenden Schultern und die Schuldgefühle, die so manche Ulmer wie einen Mühlstein über den gepflegten Rasen in der Pfalz mit sich schleppten, legen eine intensivere Rotation nahe. Auf vier Neue hat sich Coach Sauter in Absprache mit seinem Assistenten Herbert Zanker schon festgelegt. Zachary Olow, ohnehin nur zum einmaligen Verschnaufen in Kaiserslautern vorgesehen, kehrt links hinten ins Team zurück - und vor ihm Maximilian Gebert. Der Ex-Hollenbacher, von dem Sauter viel hält, ist nach seiner langwierigen Fußverletzung wieder voll auf der Höhe.

Im Angriff verzichten die Ulmer diesmal zumindest in der Startformation auf die französischen Elemente. Statt Yannick Agro und Moussa Touré beginnen Domenico Botta und Nicola Trkulja in Worms. Die beiden Wintereinkäufe stehen auch für die Zukunftsplanung beim SSV 46 auf dem Prüfstand. Sauter: "Ich hoffe, Domenico Botta kann zeigen, warum wir ihn aus Bissingen geholt haben."

Neben Agro und Touré fehlen heute gegenüber Kaiserslautern auch Valentin Scholz (der junge Innenverteidiger soll nicht verheizt werden) und Ruben Rodriguez. Der Spanier brachte als Andenken an den Samstag eine Hüftprellung und einen Bluterguss mit. Rodriguez hofft, am Samstag im Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach (14 Uhr) wieder mitzumischen.

Auch andere, die Neckarsulm und Kaiserslautern im Kopf sowie die englischen Wochen in den Beinen haben, wären Kandidaten für ein Durchatmen auf der Bank. Aber Leistungsträger wie Sebastian Griesbeck, Elyes Seddiki oder Fabio Kaufmann müssen akzeptieren, dass der Kader keine unbegrenzten Alternativen bietet - und weiter ranklotzen. Ob Ruyman Fernandez statt Kapitän Holger Betz das Tor hütet, entscheidet Paul Sauter heute.

Gastgeber Wormatia Worms ist derzeit im Aufwind, hat in den zurückliegenden drei Partien nur einen Gegentreffer kassiert. Ronny Borchers, der beim Vorrunden-1:3 in Ulm noch Trainer war, hat inzwischen seinen Platz zwangsweise für Stefan Emmerling geräumt. Mit Kapitän Sandro Rösner, Scipon Bektasi und Maximilian Mehring kehren gegen den SSV 46 drei Stabilitätsfaktoren zurück.