Nibelungen Kurier | Beim VfR Wormatia wurde in den letzten sechs Monaten viel auf den Weg gebracht

10.04.2003

 

Die Oberliga-Mannschaft ist nach der Winterpause zwar nicht mehr ganz so erfolgreich, dafür aber wurde die Flutlichtanlage auf beiden Hartplätzen in eigener Regie erneuert / Neues Konzept in der Jugendarbeit und der 1b-Mannschaft


Als Wormatias Vorsitzender Fritz-Bergemann Gorski am 25. März die jüngste Mitgliederversammlung beim Wormser Traditionsverein VfR Wormatia Worms eröffnete, tat er im Stillen sicherlich, wie so mancher der knapp 100 erschienenen Mitglieder, einen Rückblick auf den Monat März 2002. Eine Situation, die sowohl sportlich wie auch besonders wirtschaftlich mit dem 25. März 2003 nicht mehr zu vergleichen war. Drohte zu diesem Zeitpunkt des Jahres 2002 sowohl der sportliche, wie auch der wirtschaftliche Kollaps, so hat der VfR Wormatia im Jahre 2003 eine ganz andere Zukunftsperspektive. Zwar dürfte es sportlich leider nichts mehr mit dem Aufstieg in die Regionalliga werden, da die Mannschaft – besonders aus Verletzungs- und Krankheitsgründen – nach der Winterpause nicht mehr zu ihrer Form fand und mittlerweile ihre Position als Tabellenführer verlor. Dennoch war die viele Mühe und Arbeit (160 Stunden), des für die Finanzen zuständigen 2.Vorsitzenden Siegfried Fröhlich in Zusammenarbeit mit dem Steuerberater Armin Muth keineswegs umsonst. Denn diese Expertise, geprüft auch durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer, gibt auch Sicherheit für die weitere Zukunft des Vereins – wenn auch noch vorerst ohne Regionalliga. Die Unterlagen wurden beim DFB rechtzeitig eingereicht, 21 nachträglich von DFB-Seiten noch gestellten Fragen, z.B. ob der Verein einen gewissen Betrag an Spenden belegen kann. Hierzu hat man gegenüber dem DFB im Bewerbungsantrag für die Regionalliga reale Zahlen eingesetzt, oder der gleichen Dinge mehr, wird man sodann beantworten, wenn sie einmal dem Verein etwas bringen und zum anderen aufgrund der wohl für dieses Jahr geplatzten Qualifikation zur Regionalliga, keine weiteren Kosten mehr verursacht.

Der für den erkrankten Siegfried Fröhlich vorgetragenen Zahlen Armin Muth konnte den Mitgliedern sehr erfreuliche Ergebnisse vorlegen. So konnte das Volumen gegenüber dem letzten Jahr fast um das Dopplete auf 282.000 Euro gesteigert werden, darin enthalten 119.000 Euro aus Werbung und Sponsoren. Das besonders erfreuliche Resultat war die Inbetriebnahme der neuen Flutlichtanalge auf den Hartplätzen, nachdem diese im Oktober letzten Jahres nach einem Sturm aufgrund von Altersschwäche ersetzt werden musste. Unter der Projektleitung von Andreas Hahn, konnte in dreimonatiger Bauzeit und Unterstützung durch die Firmen Aßmuß und Lucht, der Stadt Worms und besonders auch Wormatias Hauptsponsor EWR, sowie dem Fachmann Bernd Gänshirt entgegen aller Besserwisserei und Kritik, Ende Februar wieder unter Flutlicht trainiert werden. Der Verein musste 22.000 Euro für diese neue Flutlichtanlage aufbringen, bei einem Kostenvoranschlag von 65.000 Euro. Dies macht zusätzlich deutlich, dass viele andere ehrenamtlich oder finanziell mit halfen. Obwohl derzeit der angestrebte Rasenplatz finanziell noch nicht in trockenen Tüchern ist, soll unter der weiteren Projektleitung von Andreas Hahn hierzu auch alsbald die aktive Arbeit beginnen. Dieser Platz ist besonders für die Jugendarbeit wichtig, eine weitere Aufgabe, mit der sich der Verein sehr intensiv beschäftigt. Hilfe erhofft man sich hierbei durch den Arbeitsförderbetrieb der Stadt Worms. Leider muss der erst im letzten Jahr das Amt übernommene Uwe Baader aus verständlichen und nachvollziehbaren beruflichen Gründen nach Saisonende als Jugendleiter wieder zurücktreten.

Dennoch wurde aus seinem Jahresbericht erfreuliche Tendenzen auch bei Wormatias Jugendarbeit deutlich. Hierbei auch nicht vergessend, die viele Ungemach in der flutlichtlosen Zeit, die man aber besonders auch durch das Engagement der Eltern über die Runden brachte. Unwidersprochen auch seine Aussage, dass die Wormatiajugend auch vom sportlichen Erfolg der 1. Mannschaft profitiert, ja Vorbildfunktion für den Nachwuchs ist. Uwe Baader vergaß auch nicht besonders den Einsatz von Oliver Bruder sowie die aktive Jugendtrainertätigkeit von Oberligaspieler Björn Miehe bei den C-Junioren heraus zu stellen. Derzeit nur mit einer A- und zwei C-Juniorenmannschaften am Spielbetrieb beteiligt, zeichnet sich auch bei jüngeren Jahrgängen positive Tendenzen für neue Mannschaften ab. Wormatia ist für junge Fußballer wieder zu einem Anziehungspunkt geworden, weshalb der Verein nicht nur mit dem Bau des Rasenplatzes enorme Anstrengungen unternimmt, sondern auch organisatorisch Dinge zum Laufen bringen will und auch bereits tut. Dazu gehört auch eine ganz neue sportliche Trainerkonzeption mit Dirk Anders weiterhin an der Spitze, sowie Norbert Hess als Co- sowie neuem 1b-Trainer. Letzteres brachte etwas Unmut in die Reihen der 1b-Mannschaft, da hier offenbar durch gewisse Kommunikationsprobleme und etwas zu voreiligem Hantieren, dies die Spieler zuerst aus der Zeitung erfuhren. Wormatias Vorsitzender Fritz Bergemann-Gorski machte denn auch kein Hehl daraus, dass der Vorstand eben aus jungen Leuten bestehe, die eben auch noch Fehler machen, aber auch aus diesen Fehlern lernen. Der Trainerwechsel schmälere keineswegs die sehr gute Aufbauarbeit, die 1b-Coach Jürgen Jäger in den letzten fünf Jahren mit dem Neuanfang in der Kreisklasse bis hin zur heutigen Bezirksklasse Süd geleistet habe, wo man noch hoffen darf gar vielleicht Platz zwei und damit über die Relegationsspiele die Möglichkeit zu haben, noch dieses Jahr in die Bezirksliga Rheinhessen aufsteigen zu können. Erfreulicherweise wird Dieter Muth der 1b-Abteilung vorstehen, ausgestattet mit allen Kompentenzen und das neue Konzept für eine noch bessere sportliche Zukunft des Vereins mit tragend.

Dazu gehört, auch junge Spieler über die 1b aufzubauen, die Jugendarbeit auf eine breitere Basis zu stellen, wozu noch Mitstreiter, Betreuer und Trainer gesucht werden.
Hinsichtlich des Kaders der 1. Mannschaft, ist man gewillt nach Möglichkeit die derzeitige Mannschaft zusammen zu halten. Neuverpflichtungen in großem Rahmen seien deshalb auch nicht geplant, vielmehr bietet man nach wie vor jungen Talenten aus der Umgebung eine sportliche Heimat, wie auch nun einmal der finanzielle Rahmen zusätzlich alles bestimmt.
Doch die derzeitige Mannschaft wisse schon zu schätzen, wobei unvergessen für alle Spieler und Trainmer der 30. November letzten Jahres mit dem 5:0-Sieg über den VfL Hamm mit dem abschließenden Nico-Feuerwerk war. Doch nicht nur die Spieler wüssten, dass mit mehr sportlichem Erfolg nicht nur mehr Zuschauer kommen, sondern auch Spendenfreudigkeit und Sponsorenschaft. Viele haben im Spieljahr 2002/2003 mit dazu beigetragen, wobei besonders an dieser Stelle der neue Kooperationsvertrag mit SAP, eine Weltfirma der Kommunikationstechnik genannt sei, in derem Zusammenhang Wormatia-Coach Dirk Anders an der Horchheimer Haupt- und Gesamtschule das Training einer Fußball AG leitet. Es gebe noch viele andere Mitstreiter zu nennen, stellvertretend für diese sei Guido Ziehmer genannt. Ein Stiller in der Wormatiafamilie, aber mit großem Einsatz, besonders in der vereinseigen betriebenen Clubhausgaststätte. Übrigens hat der Wormatiavorstand noch viele Pläne, so der Bau eines Kunstrasenplatzes sowie die aufwendige Renovierung oder vielleicht gar Neubau des in die Jahre gekommenen Wormatia-Clubhauses. Wohl wissend, dass alle Pläne leichter umzusetzen sind, wenn der sportliche Erfolg da ist, viele Zuschauer kommen, die Jugend- und 1b-Arbeit floriert, Sponsoren und Förderer weiter hilfreich zur Seite stehen. Nicht zuletzt oder gar zuvorderst eine solide Vorstansarbeit mit dem absoluten „nur“ finanziell Machbaren.

Hierzu hat der Verein verlorenes Ansehen wieder aufgeholt, was auch die sehr harmonische und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor EWR unterstreicht, dessen Vorstandsmitglied Jürgen Antz den Vorsitz in Wormatias Wirtschafts- und Verwaltungsrat übernommen hat, dem mit Rechtsanwalt Norbert Eschenfelder und Steuerberater Dieter Hees, zwei weitere angesehene Wormatia-Mitglieder angehören. Fazit: Trotz des derzeit wenig sportlichen Erfolges der Oberligamannschaft, sind die Weichen für die Zukunft des VfR Wormatia derzeit gut gestellt. Man sollte nicht vergessen, dass man mit dem neuen Hauptsponsor EWR im Juli letzten Jahre antrat, in den folgenden drei Jahren eine Oberligamannschaft mit Perspektiven aufzubauen. Dazu ist man auf dem richtigen Weg, auch wenn die Enttäuschung groß ist, nachdem man als Tabellenführer in die Winterpause ging. Daraus wird und werden Mannschaft und Trainer lernen müssen und bei richtiger Erkenntnis auch daraus die nötigen Schlüsse ziehen. Übrigens wäre die Oberligamannschaft des VfR Wormatia nicht die Einzige, der eine längere Spielpause nicht gut tat, zumal auch riesiges Verletzungspech dazu kam. Trainer Dirk Anders bezeichnete nicht zu unrecht Niels Magin, Volker Berg und Steven Jones als sein magisches Dreieck in der Mannschaft. Das Fehlen dieser Spieler unterstreicht dies nur. Sie sind und waren bisher jedenfalls nicht zu ersetzen.