Nibelungen Kurier | Wormatia hatte erneut das Sieger-Gen ausgepackt

20.05.2012

 

Der 3:2-Sieg schmeichelte der U23 des Freiburger SC

von Klaus Diehl

Zum Ende der Saison 2011/2012 dürfte auch den letzten Zweiflern klar geworden sein, dass der VfR Wormatia jetzt zu den arrivierten Teams der Regionalliga zählt. Im vierten Jahr spielten die Wormaten von Saisonbeginn an nicht mehr gegen den Abstieg, sondern schoben sich nach einer beeindruckenden Serie von 14 ungeschlagenen Spielen in Folge zum Saisonende auf den 4. Tabellenplatz vor. 

Lange Zeit auch noch in Blickkontakt mit der SG Sonnenhof Großaspach und Eintracht Frankfurt II. Gegen Letztere landete man auch in zwei Spielen ebenso viele Siege, während die Bilanz gegen Großaspach leider negativ ausfällt. So unterlag man auf eigenem Platz im Hinspiel mit 0:2 und im vorletzten Saisonspiel in Großaspach mit 0:5 – allerdings mit einer sogenannten B-Mannschaft. 

Denn Trainer Ronny Borchers wollte auch hinsichtlich des anstehenden Pokalfinales zum einen seine Stammspieler schonen und zum anderen den Spielern von der Bank eine Chance geben, sich zu profilieren. Dies gelang auch eine knappe halbe Stunde, ehe es zur deutlichen Niederlage kam. 

Wie man überhaupt feststellen muss, dass den Wormaten vor dem letzten Heimspiel gegen den Freiburger SC, in sechs Spielen nur ganze vier Punkte auf der Habenseite blieben und deshalb am Ende nur mit einem Tor mehr, der vierte Tabellenplatz vor dem punktgleichen Karlsruher SC erhalten blieb, nachdem die Badenser eine bessere Schluss-Serie spielten und die Wormaten auch dort mit 1:3 das Nachsehen hatten. 

Sicherlich auch darin begründet, dass angesichts der Situation, dass es praktisch um nichts mehr ging, etwas das "Sieger-Gen" abhanden gekommen war und zum anderen, das anstehende Pokalfinale absolut im Fokus stand und noch bis Dienstagabend steht. Hierbei ist den Mannen um Kapitän Sandro Rösner aber keineswegs zu unterstellen, dass sie diese sechs  Spiele nicht gewinnen wollte. Vielmehr war die Mannschaft und naturgemäß auch Ronny Borchers auch nicht glücklich darüber, vor dem letzten Heimspiel in einem halben Dutzend an Spielen zuvor, nur ganze vier Punkte holen zu können. Doch was hinter dem Pflug liegt, ist bekanntlich gezackert und alle Augen sind auf das Pokalfinale gerichtet, was auch gewisse Hoffnungen erwarten lässt. 
 
Denn im letzten Heimspiel gegen  die junge Truppe des Karlsruher SC haben die Wormaten offensichtlich das Sieger-Gen gefunden haben, was auch für das Pokalfinale recht optimistisch stimmt. Dieser 3.2-Sieg war auch hoch verdient und die junge und spielstarke Freiburger Mannschaft war am Ende  damit auch gut bedient. Was andererseits aber auch einmal mehr aufzeigte, dass die Wormaten einmal mehr etliche Torchancen ungenutzt ließen, aber auch Pech hatten. 

Ohne die angeschlagenen Christoph Böcher, der am letzten Montag am Knie operiert wurde, Lucas Oppermann, Michael Schürg und Daniele Toch, gelang den Wormaten bereits nach 41 Sekunden, das schnellste Führungstor der gesamten Saison und dazu noch schön heraus gespielt. Der überraschend in der Startelf stehen  Younes Bahssou luchste auf der linken Seite des 16er, seinem Gegenspieler den Ball ab, lief noch einige Schritte und seine super getimte Hereingabe nutzte Romas Dressler um das runde Spielgerät nur noch in das Tor zu schieben. Dies beflügelte die Wormaten sichtlich Doch Martin Gollasch (9.), Younes Bahssou (18.) und Romas Dressler (23.) hatten im Abschluss kein Fortun. 

Dafür trafen die Freiburger zwei Minuten später praktisch aus dem Nichts heraus zum 1:1-Ausgleich. Ausschlaggebend war wohl, dass Sandro Rösner eine Rechtsflank wohl etwas unterschätzte und der frei stehende Mounir Bouziane den Ball über die Linie brachte. Danach waren bis zur Pause beim etwas verflachenden Spiel keine Besonderheiten mehr zu notieren, dafür aber gleich fünf Minuten nach dem Seitenwechsel. Kevin Wittke hatte sich über rechts durchgesetzt, drang in den Gästestrafraum ein und legte erneut super genau Romas Dressler vor und die Wormaten führten wieder mit 2:1. 

Knapp eine Viertelstunde später war es Sandro Rösner, der seinen Lapsus zum 1:1 wieder wett machen konnte, als er  eine gut getimte Eckball von Kevin Wittke per Kopf und unhaltbar in das Freiburger Tor  versenken konnte. Nun erhöhten die Wormaten gar noch einmal die Schlagzahl. In der  77. Minute musste Younes Bahssou eigentlich das 4:1 machen,  doch der Ball ging knapp am Tor vorbei, nachdem Gäste-Keeper Manuel Salzt ausgespielt war. Als Bahssou (81.) nur wenig später seine an sprechende Leistung auch endlich mit einem Tor zum vermeintlichen 4.1 krönte, hatte der Assi an der Linie aber etwas dagegen und wollte eine Abseitsstellung gesehen haben.

Auch Martin Gollasch und Tim Bauer hatten weitere gute Möglichkeiten auf dem Fuß, die Führung weiter auszubauen. Als der eingewechselte Marco Stark in der Vorwärtsbewegung einen Fehlpass produzierte, war es Tobias Klein, der den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Wormatia-Schlussmann Kevin Knödler mit einem 30m-Schuss von der rechten Seite genau in den linken oberen Winkel des Wormatia-Tores versenkte. Freiburg versuchte in den verbleibenden Minuten noch den Ausgleich zu erzielen, den sie auch in der 89. Minute durchaus auf dem Fuße hatten.
Fazit: Ein  absolut verdienter Wormatia-Sieg. Wobei man es sich durch das  Auslassen eine Handvoll bester Torchancen, das Leben am Ende unnötig schwer machte.

Für den VfR Wormatia spielten: Kevin Knödler (Tor), Marco Metzger (82. Marco Stark), Sandro Rösner, Tim Bauer, Marcel Abele, Martin Röser (73. Artur Krettek), Kevin Wittke, Martin Gollasch (85. Jacob Ammann), Younes Bahssou und Romas Dressler.