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Nach dem dritten Unentschieden in Folge ist der Vorsprung der Stuttgarter Kickers von sieben auf ein einziges Pünktchen zusammengeschrumpft. Allerdings kann man beim 2:2 bei einer bärenstarken, nie aufsteckenden Wormatia Worms kaum von einem Punktverlust sprechen. Trotz zweimaliger Führung der Blauen war die Punkteteilung am Ende leistungsgerecht.

Beiden Teams merkte man vom Anpfiff weg an, dass sie eine lange Serie ungeschlagener Spiele hinter sich haben. Mit entsprechendem Selbstvertrauen gingen die beiden Kontrahenten zur Sache und suchten ihr Heil überwiegend in der Offensive. Ingesamt hatten die Kickers im ersten Durchgang mehr Ballbesitz, während Worms zielstrebiger war und die Mehrzahl an Chancen verzeichnen konnte. Dafür waren die Blauen, die diesmal in ihrem gelben Auswärtsdress aufliefen, gnadenlos effektiv. Eigentlich gab es nur eine nennenswerte Chance für das Team von Dirk Schuster, die wurde nach 16 Minuten gleich zum 1:0 genutzt. Nach einem Ballgewinn im rechten Mittelfeld legte Enzo Marchese für Jerome Gondorf auf, der aus 18 Metern Torhüter Kevin Knödler mit einem platzierten Flachschuss keine Chance ließ.

Worms drückt nach dem 0:1 auf den Ausgleich

Worms ließ sich von dem etwas überraschenden Rückstand aber kaum Beeindrucken. Weiter ging es zielstrebig nach vorne. Immer wieder versuchten es die Pfälzer über die rechte Seite, blieben jedoch meist mit den Flankenversuchen hängen. Nur einmal kamen sie durch und prompt landete das Leder im Netz. Ein Pass in den Rücken der Abwehr fand auf Höhe des Elfmeterpunkts Kevin Wittke, der Günay Güvenc keine Abwehrchance ließ (38.). Der Ausgleich reichte den Gastgebern aber offensichtlich noch nicht. Sie wollten unbedingt noch vor der Pause in Führung gehen. Es blieb aber zunächst beim 1:1.

Schuster stärkt zur zweiten Hälfte mit Sprung und Gerster die Offensive

Mit zwei frischen Kräften - Peter Sprung kam für Enzo Marchese und Fabian Gerster für Yannis Becker - versuchte Dirk Schuster nach der Pause seine Offensive zu stärken. Zumindest kurzfristig hatte er auch Erfolg damit. Denn schon nach zwei Minuten köpfte Marco Grüttner die Blauen wieder in Führung. Die Flanke kam von Fabio Leutenecker, der in der Startformation den Vorzug vor Gerster erhalten hatte. In den folgenden Minuten wirkten die Gastgeber tatsächlich konsterniert. Doch die Kickers versäumten es, nun den Sack zuzumachen. Langsam fanden dann auch die Gastgeber wieder zurück ins Spiel, was sich zunächst mit vier Ecken innerhalb kürzester Zeit auswirkte. Im Gegensatz zur ersten Hälfte, wo die Kickers oft den Abschluss vergaßen, setzten sie nun aber auch Nadelstiche in Form von Kontern dagegen. Peter Sprung hatte so per Kopf die Chance zum 3:1, zielte jedoch zu hoch (60.). Wie es besser geht, zeigte wenig später Wormatias Angreifer Romas Dressler. Allerdings spielte ihm in der 64. Minute auch das Glück ein wenig in die Karten. Ein abgeblockter Schuss fällt ihm genau vor seine Füße und er braucht nur noch abzustauben. Wie schon beim ersten Gegentreffer war Güvenc machtlos.

Offener Schlagabtausch in der Schlussphase

In der Folge entwickelte sich ein offenener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. Beide Teams spielten voll auf Sieg, das Mittelfeld wurde meist rasend schnell überbrückt. Ein Tor wollte aber keinem von beiden Teams mehr gelingen, so dass es bei der letztlich leistungsgerechten Punkteteilung blieb. So sah es auch Kickers-Trainer Dirk Schuster. "Beide Teams hätten heute gewinnen können", zog er Bilanz. Ganz zufriden war er dennoch nicht, vor allem mit der ersten Hälfte: "Wir hatten uns vorgenommen, konzentriert Fußball zu spielen, das ist uns aber nur bis zur 25. Minute gelungen."

Immerhin muss Schuster im Heimspiel gegen Hessen Kassel am Sonntag ab 14 Uhr nicht schon wieder auf einen gesperrten Spieler verzichten. Lediglich Fabio Leutenecker holte sich in der intensiv geführten Partie eine Gelbe Karte ab. Auf der Gegenseite wurde dagegen 1:1-Torschütze Kevin Wittke in der Nachspielzeit wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz geschickt.