Nibelungen Kurier | Wird die Vereinspolitik beim VfR Wormatia zukünftig nicht mehr vom Vorstand bestimmt?

06.06.2009

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Der neue Trainer Sascha Koch ist noch nicht im Amt und sorgt mit seinen Äußerungen vor dem wichtigen Spiel bei Schalke 04 II für nicht wenig Unruhe bei den überraschten Spielern und Co-Trainer Norbert Hess/Auch bei den Fans viele Fragezeichen

Von Klaus Diehl. "Wir sind mit Trainer Trares aufgestiegen und werden es, wenn es sein muss, auch gemeinsam mit ihm absteigen“ „Wir setzen auf eine Mannschaft mit Spielern aus der Region, getreu unserem EWR-Leitmotiv Energie zum Wohle der Region, mit den machbaren finanziellen Möglichkeiten“ Der erste Satz ist ja mittlerweile Makulatur, wenn es den Wormatia-Verantwortlichen auch sicher alles andere als leicht gefallen war, nach den Gesetzmäßigkeiten im Fußball hinsichtlich Ergebnissen und Tabellenstand handeln zu müssen Ob mit dem beurlaubten Trainer Bernhard Trares der Klassenerhalt geschafft worden wäre, ist spekulativ. Dabei ist dieser Klassenerhalt nach dem 3:2-Sieg gegen die Sportfreunde aus Lotte noch garnicht in den bewussten trockenen Tüchern. Bis zum Redaktionsschluss hat der FSV Oggersheim immer noch die Möglichkeit, seine wirtschaftliche Bonität beim DFB nachzuweisen. Selbst wenn dies den Pfälzern nicht gelingt, sehen Skeptiker ein weiteres Problem. In die Regionalliga West ist kein Verein aus der 3. Liga abgestiegen. Dafür aber vermehrt in die Regionalliga Süd. Da könnte durchaus, beim DFB ist nichts unmöglich, eine Änderung der Klasseneinteilung zwischen Regionalliga Süd und West die Folge sein. Sind hierbei mehr als 36 Vereine aufzuteilen und die Wormaten bleiben auf dem 16. Tabellenplatz, könnte man als sportlicher Absteiger durchaus aus dem Sieb einer Neueinteilung der Ligen fallen. Deshalb ist dem heutigen Saisonfinale beim FC Schalke 04 II, als Endspiel besondere Bedeutung beizumessen. Bei einem Dreier wäre Wormatia auf der sicheren Seite.

Wenn es da im Vorfeld nur nicht diese öffentlichen Aussagen von Neutrainer Sascha Koch gegeben hätte. Die Überraschung für die Spieler und auch für Co-Trainer Norbert Hess sowie unter den Fans war groß, aus der Zeitung über die eigene Zukunft zu erfahren. Offensichtlich ist über das Konzept des neuen, nur für die Regionalliga verpflichteten Trainers, mit keinem Spieler aus dem aktuellen Kader gesprochen worden. Wenn der Trainer vor dem Vorstand Fakten schafft, wirft dies ein schlechtes Licht auf Trainer Koch und die Wormatia-Verantwortlichen

Im Nachhinein wird nun interpretiert, dass es bezüglich der Koch-Aussagen einige Missverständnisse

gegeben haben soll. Koch sei der Auffassung gewesen, dass Spieler und Co-Trainer informiert gewesen seien. Kommunikationsprobleme, die nicht gerade von Professionalität zeugen. Zweimal Training am Tag, das ist für Spieler, die Beruf und Studium nicht aufgeben wollen, kaum machbar. Der erste Auftritt von Sascha Koch scheint gründlich misslungen, auch wenn er die richtige Intention hat. In jedem Fall alles andere als motivierend für die Spieler.

Co-Trainer Norbert Hess: „Ich hätte zu diesen Äußerungen nie öffentlich Stellung genommen, wenn ich vorher über meine Zukunft und die der Spieler informiert gewesen wäre. Die Situation vor dem so wichtigen heutigen Spiel auf Schalke sei alles andere als leicht für die Spieler. Da könne von einem unbeschwerten Training nicht die Rede sein..

Leider war eine Kontaktaufnahme mit dem 1. Wormatia-Vorsitzenden Jürgen von Massow bis dato nicht möglich. Allerdings lädt der Vorstand zu einer Pressekonferenz für den kommenden Dienstag in den VIP-Raum des Wormatia-Stadions ein. Dann dürfte Klarheit darüber herrschen, ob der VfR Wormatia Worms von seiner bisherigen Philosophie: „Eine Mannschaft mit Spielern aus der Region für die Region“ abrücken wird. Wie man Voll-Profitum mit Spielern, die sich nur noch auf den Fußball konzentrieren sollen, angesichts der finanziellen Möglichkeiten in Worms etablieren möchte, ist die nächste Frage. Eine Aufstockung des Etats der Saison 2008/2009 für das kommende Regionalliga-Jahr, sei dem Hörensagen nach nicht möglich. Oder nur mit weiteren Sponsoren, die den Verein bei seinen Vorhaben materiell unterstützen wird.