Nibelungen Kurier | Festspiele im Wormatia-Stadion - ab 13. September wieder alle 14 Tage

19.07.2008

Mit Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft wurde mit einem symbolischen Spatenstich der Beginn des Um- und Neubaues im Wormatiastadion eröffnet

 

Von unserem Redaktionsmitarbeiter Klaus Diehl

 

DOSB Sport-Direktor Bernhard Schwank hatte in seiner Festrede anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des VfR Wormatia Worms im EWR-Kesselhaus nicht nur die Nibelungen-Festspiele als besonderes Highlight alljährlich im August in der Nibelungenstadt Worms erwähnt, sondern auch besonders alle 14 Tage, die sportlichen Festspiele im Wormatia-Stadion.

Diese Festspiele sind vorerst nicht möglich, da die Stadt Worms als Eigentümer des Stadions und auch der Verein VfR Wormatia Worms mit viel Eigenleistung derzeit daran sind, diese Festspielstätte mit einem neuen Kleid zu versehen Wenn die Verwaltungstechnischen Voraussetzungen erfüllt sind, dies soll am 30. Juli in einer Sondersitzung des Wormser Stadtrates erfolgen, so kann umgehend mit den ausgeschriebenen Arbeiten begonnen werden. So Carlo Lehmann, der verantwortliche Architekt für die Um- und Neubauten im altehrwürdigen Wormatiastadion, um die Voraussetzungen und Vorgaben seitens des DFB zu erfüllen, wie diese für die neuen Regionalligen absolut vorgegeben sind.

„Alle Firmen, die sich an den Ausschreibungen beteiligten und letztlich auch durch Mehrheitsbeschluss des Wormser Stadtrates ausersehen werden, wissen um die besondere Situation, den Zeitraum und den erschwerten Bedingungen, wie die Um- und Neuarbeiten erfolgen müssen.“, so Carlo Lehmann, dessen Büro in Bad Schönborn für Sportstättenbau, darin auch eingeschlossen Sanierung, Wandlung und/oder Neubau spezialisiert ist. „Mit den Verantwortlichen der städtischen Gebäude- und Bewirtschaftungsbetriebs, wie den verantwortlichen Bauleiter Karsten Bohmann und für den technischen Bereich Gerhard Hügenell haben wir bisher sehr gut zusammen gearbeitet und dementsprechend auch technisch, detaillierte Vorarbeiten machen können“, so Carlo Lehmann im Gespräch.

An der Spitze der Gäste begrüßte Oberbürgermeister Michael Kissel ganz besonders den verantwortlichen Staatssekretär Roger Lewentz im Ministerium des Innern und für den Sport, der den Geburtstag feiernden Innenminister Karl Bruch vertrat. Die Sportseite war durch den Ehrenpräsident des Sportbundes Rheinhessen Herbert W. Hofmann und den Womser Sportkreis-Vorsitzenden Günter Schnee vertreten. Ferner MDL Jens Guth und ein Großteil des Wormser Stadtrates, sowie nicht nur die örtliche Presse.

Michael Kissel ging einleitend auf die Geschichte des 1927 auf den Grundmauern eines ehemaligen Radstadions erbauten Wormatia-Stadions ein, das viele Höhen aber auch Tiefen sowohl im Sport wie auch in der Politik erlebt hat. Heute ist das Wormatia-Stadion nicht nur seit vielen Jahren ein gutes Stück Worms sondern auch Heimat. Ja gar ein Stück Wormser Seele eines Traditionsvereins. aber auch eine Stätte der Jugend, des Schulsportes und ein sozialer Treffpunkt von Menschen egal welcher sozialer, nationaler oder religiöser Herkunft.

Fußball ist nicht nur in Deutschland die Sportart Nummer Eins, sondern sie vereint – wie dies erst jüngst bei der Europameisterschaft deutlich zu spüren waren – besonders die Jugend aus aller Welt. Sport verbindet und der Fußball ganz besonders.

Euphorie löste auch der Aufstieg der „Alten Dame Wormatia“ in die neue Regionalliga Werst aus.

„Doch der DFB hat dem VfR Wormatia und damit auch der Stadt Worms als Eigentümer des Wormatia-Stadions ein ganz dickes Paket an Bedingungen eines Regionalliga tauglischen Wormatia- Stadions auferlegt, das mit den nötigen Um- und Neuarbeiten einen Kostenplan von 2,1 Millionen erfordert, woran sich das Land Rheinland-Pfalz mit 500000 Euro beteiligen wird. Wir werden alles Mögliche versuchen, die Kosten für die Stadt Worms unter einer Million zu halten“, so das Wormser Stadtoberhaupt.

Der Nibelungen-Kurier hat schon mehrfach über diese Bedingungen in der Vergangenheit berichtet.

 

Schwerpunkte dieses Arbeitsprogramms, das bis zum13. September zum Derby gegen Eintracht Trier erledigt sein soll, betreffen vor allen Dingen, die nötige Sicherheit bei Spielen im Bereich des DFB. Hierzu gehört ein separater Eingang plus Zaun und besonders ausgewiesenen Gästeblock auf den Stehrängen, abgetrennt von den Stehrängen der Wormatiaanhänger. Diese Stehränge auf der Gegenseite der Tribüne müssen neu mit Betonelementen erstellt werden. Die überdachte Haupttribüne muss völlig neu bestuhlt werden, die Stehtribüne ebenfalls in eine Sitztribüne umgewandelt werden, dazu kommen Räumlichkeiten für die Polizei plus Kameraüberwachung. Ferner die Lux-Verstärkung der Flutlichtanlage und die gesamte Erneuerung der sanitären Anlagen, auch für die Besucher, sowie für Licht, Gas und Wasser. Leitungsarbeiten rund um das Stadion sind bereits durch Mitarbeiter des städtischen Gebäude- und Bewirtschaftungsbetriebs erfolgt. Alles in allem ein echt dickes Paket von zu verrichtenden Um- und Neubauarbeiten.

Dies unterstrich auch Staatssekretär Roger Lewentz, der die finanzielle Unterstützung des Landes in Höhe von 500000 Euro noch einmal bestätigte. Er sieht all diese Maßnahmen auch als Verwirklichung eines Sommermärchens an. Denn mit dem geschafften Aufstieg des VfR Wormatia in die Regionalliga, war dies für deren Fans und damit auch für die Stadt Worms ein besonderes Ereignis. Deshalb war es auch für das Land keine Frage, schnellst möglichst seine Unterstützung angedeihen zu lassen.

Roger Lewentz zitierte aus der Wormatia-Hompage aus früheren nicht so guten Zeiten: „Der Verein macht schwere Zeiten durch, doch eines Tages wird er wieder auferstehen zu neuen Taten.“. Dies, so der Staatssekretär sei in positivem Sinne derzeit auch der Fall Jetzt heißt es neben den zu erbringenden Arbeiten, sich sportlich erst einmal in der Regionalliga West zu etablieren, sodann wird man weiter sehen“.

Für den VfR Wormatia beginnt eine neue Zeitrechnung und die „alte Dame Wormatia“ erhält ein neues Outfit, so kann man die Ausführungen vom 1. Wormatia-Vorsitzenden Jürgen von Massow unterstreichen.

Der sportliche Aufstieg, die wirtschaftliche Lebenskraft und die Infrastruktur gehören dazu. Sportlich sieht es beim VfR Wormatia derzeit so gut wie schon etliche Jahrzehnte nicht mehr aus. Dazu gehört auch die sehr gute Jugendarbeit, unterstrichen durch den Jugendspiele Andrew Wooten, der in den Regionalliga-Kader aufgerückt ist. Auch hat der Verein in den letzten Jahren selbst, nicht zuletzt auch durch etliche Sponsoren und Helfern aus der Wirtschaft und Handwerk, die Infrastruktur für die sportlichen Ereignisse mit einem Jugendrasenplatz, einem weiteren Kunstrasen-Kleinspielfeld sowie dem Kunstrasen-Kleinspielfeld, durch die Renovierung von Clubhaus, Jugend und VIP-Raum, stark verändert.

 

Jürgen von Massow dankte hinsichtlich der anstehenden Arbeiten im Vorfeld schon einmal ganz besonders dem verantwortlichen Bauleiter Karsten Bohmann und dem zuständigen Leiter des Gebäude- und Bewirtschaftungsbetriebs Dieter Haag. Als kleines Dankeschön gab es den Wormatia-Vereinswimpel mit allen Unterschriften der aktuellen ersten Mannschaft für OB Michael Kissel, Staatssekretär Roger Lewentz und Dieter Haag.

Der symbolische Spatenstich war diesmal eine ganz besonders süße Angelegenheit. Hatte doch die Bäckerei Moock in Pfeddersheim mit viel Marzipan und sonstigen leckeren Beigaben das Wormatia-Stadion in Miniaturausgabe erstellt, die OB Michael Kissel, Staatssekretär Roger Lewentz und Jürgen von Massow unter der Aufsicht von Norbert Hirschbiel anschnitten. Norbert Hirschbiel ist der Vorsitzende des Heimbeirats des Amandus-Seniorenstifts in Worms-Weinsheim, dessen Bewohner die gebackene, sportliche Süßigkeit zugute kam.