Mannheimer Morgen | Wormatia schlägt allen ein Schnippchen

30.12.2002

ERSTES QUALIFIKATIONSTURNIER: Oberliga-Reserve ersetzt die "Erste" und gewinnt zum Auftakt


"Ich hatte auf ein Finale Seckenheim gegen Waldhof Amateure getippt, das waren die spielstärksten Mannschaften", sagte Jürgen Jäger. Dass es nicht so kam, dürfte den Trainer der Oberliga-Reserve von Wormatia Worms nicht weiter gestört haben. Denn so kamen seine Jungs in den Genuss, das Endspiel des ersten Qualifikationsturniers zum "MM"-Masters auszutragen - und zu gewinnen. Eigentlich waren die Jäger-Schützlinge nur als Notnagel eingesprungen, weil die erste Mannschaft und Cheftrainer Dirk Anders zeitgleich bei einem Turnier in Salmrohr antraten. Mission erfüllt: Der A-Ligist setzte sich im Finale gegen das andere Überraschungsteam, den SV Gammelsbach, mit 4:2 durch und löste das erste Ticket für die Endrunde.

238 zahlende Zuschauer in der Friedrichsfelder Lilly-Gräber-Halle sahen eine um drei Spiele verkürzte Vorrunde, da der 1. FC Mosaik mit nur drei Spielern einmarschierte und daher aus dem Starterfeld gestrichen wurde. Worms mogelte sich mit einem Sieg, zwei Remis und Rang zwei eine Runde weiter, während auch die favorisierten Waldhof-Amateure nur über die "Hintertür" das Viertelfinale erreichten: Der FC Alsbach hatte gegenüber dem dreifachen Masters-Gewinner das bessere Torverhältnis. Doch so schlecht waren die Tabellenzweiten gar nicht, denn immerhin erreichten sie alle das Halbfinale. Der erste Gruppensieger, der die Segel strich, war der FC Türkspor, der im Neunmeterschießen gegen den SV Gammelsbach den Kürzeren zog. Eine klare Sache war das Duell des ausrichtenden SV Seckenheim gegen den FC Alsbach (3:0), während sich die von Stefan Malz trainierte Arminia Ludwigshafen ebenfalls im Neunmeterschießen gegen die Wormatia verabschiedete. Etwas Mühe hatte der SVW mit dem FV Dudenhofen, doch als die Pfälzer durch eine Zeitstrafe dezimiert waren, schlugen die Waldhöfer in 90 Sekunden drei Mal zu und wandelten schließlich ein 0:1 in ein 5:1 um. Das passte den Verantwortlichen des FVD nicht so ganz, sie verloren ebenso wie der Spieler Mamduh Chehade kurzzeitig den Überblick. Manfred Jordan, Abteilungsleiter des SV Seckenheim und somit am Auftaktwochenende Hausherr in der Gräber-Halle, gelang es, die Gemüter zu beruhigen.

Jordan selbst musste sich dann allerdings aufregen, als der SVS im Semifinale gegen die frechen Gammelsbacher nicht über ein 0:0 hinauskam und im Neunmeterschießen passen musste. "Das war natürlich enttäuschend. Aber mit dem Halbfinale haben wir unser Minimalziel erreicht." Das können die SVW Amateure nicht von sich behaupten, denn sie waren im Finale nur Zuschauer, nachdem sie gegen Worms im Neunmeterschießen einmal weniger getroffen hatten.

Im Finale drehten die "Leihgaben" aus dem Wormser Oberliga-Team, Arian Berisha und Benjamin Sigmund, richtig auf. Berisha erzielte das 1:0, Sigmund sorgte mit einem Doppelpack für die Entscheidung, nachdem der SVG zwischenzeitlich zum 2:2 ausgeglichen hatte. Die 350 Euro Siegprämie und die Final-Qualifikation waren gesichert. Beim nächsten Auftritt am Samstag in Ladenburg kann es die Wormatia also ruhig angehen lassen. Dann kommt ohnehin die erste Vertretung. tet