Saarbrücker Zeitung | Saar-Oberligisten scheuen Vergleich

30.12.2002


FSV Salmrohr gewinnt 18. Haco-Cup des TuS 09 Wadern - Keine Wertungspunkte für saarländische Mannschaften

- Von THORSTEN KLEIN -

Wadern. Die Nachricht überraschte alle Zuschauer und auch alle Beteiligten des 18. Haco-Cups des TuS 09 Wadern. Das mit 61 Wertungspunkten dotierte Turnier ist das "größte" im Rahmen der Qualifikationsserie zum Volksbanken-Masters am 2. Februar in Völklingen. Vor dem Finale schüttelte Paul Scheer den Kopf. Der Leiter des Spielausschusses des Saarländischen Fußballverbandes erklärte: "Dadurch dass der FC Riegelsberg nur mit der zweiten Mannschaft angetreten ist, beträgt die Wertigkeit des Haco-Cups nur noch 58 Punkte."

Womit das Turnier des VfB Theley mit 59 Zählern das "größte" ist. Die meisten Zuschauer haben die Tatsache lapidar zur Kenntnis genommen. Denn Punkte gab es beim Haco-Cup in Wadern keine zu vergeben. Zum ersten Male in der 18-jährigen Geschichte der sportlichen Großveranstaltung gelang keiner saarländischen Mannschaft der Sprung unter die ersten Vier. Der FSV Salmrohr, TuS Mayen, Wormatia Worms sowie Avenir Beggen (Luxemburg) "klauten" den Saarländern nicht nur die 58 Wertungspunkte, sondern auch das Preisgeld in Höhe von 4550 Euro. "Ich bedauere sehr, dass saarländische Oberligisten nicht dabei waren", sagte Scheer, "zumal es gut für das Image des saarländischen Fußballs gewesen wäre."

Doch Vorwürfe in Richtung des Veranstalters konnte es keine geben. Denn: Auch die saarländischen Oberligisten waren - wie auch diejenigen aus dem Nachbarland - zum Haco-Cup eingeladen. Organisationsleiter Erich Kaspar: "Es gibt Trainer saarländischer Oberligisten, die der Meinung sind, unser Teilnehmerfeld sei zu stark. Für mich ist es beschämend, dass sie eine solche Herausforderung nicht annehmen." Zumal sie es in der Oberliga Südwest eben mit diesen Teams zu tun haben. Anders sieht dies Dirk Anders, Trainer des Oberligisten Wormatia Worms: "Ich bin froh, dass meine Jungs mit solchen Teams konfrontiert werden. Nur so können sie hinzulernen." Der ehemalige Profi beim VfB Leipzig und dem 1. FC Kaiserslautern ergänzt: "Außerdem hat es richtig Spaß gemacht." Welchen Spaß seine Jungs hatten, zeigten sie im Spiel um Platz drei.

Gegen Avenir Beggen spielte sich Worms in einen wahren Fußballrausch, führte schnell mit 6:1. Die Luxemburger gaben sich aber nicht geschlagen und kamen auf 5:6 heran. Zu mehr reichte es aber nicht mehr. Erich Kaspar war begeistert: "Beggen hat perfekte Fußballer in seinen Reihen. Die fünf Leute haben Fußball zelebriert." Mit genau diesen fünf Spielern war der luxemburgische Erstligist angereist. Das Finale entschied der FSV Salmrohr mit 2:1 gegen den TuS Mayen für sich. FSV-Coach Erwin Berg konnte sich aber nur zum Teil freuen: "Das war kein guter Fußball, den wir im Endspiel gezeigt haben." Aber ein erfolgreicher. Schon zum sechsten Mal hat Berg den Haco-Cup gewonnen. Als Trainer des SV Mettlach, des SV Wittlich und des FSV Salmrohr. "Dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind, zeigt die Resonanz", freute sich Erich Kaspar. Die Stadthalle in Wadern war mit über 2500 Zuschauern an drei Tagen ausverkauft. Kaspar: "Wir werden von unserem Konzept auch nicht abgehen. Die Zuschauer wollen Fußball sehen. Es geht nur über Qualität."

Leider entziehen sich die saarländischen Oberligisten der reizvollen Herausforderung. Ministerpräsident Peter Müller, der mit dem FC Union Saar das Einlagespiel gegen eine Trainerauswahl mit 9:7 gewann, konnte sich eine Anmerkung nicht verkneifen. "Wir waren das erfolgreichste saarländische Team.