Mannheimer Morgen | Nach Jahren des Leidens zurück auf der Bühne
11.10.2007
Zweiter Tabellenplatz, neun Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz und die neue Regionalliga vor Augen - beim VfR Wormatia Worms läuft in der Fußball-Oberliga alles nach Plan. Das freut auch den Bürstädter Außenverteidiger Thomas Süß, der das Trikot der Nibelungenstädter trägt und sich im Team etabliert hat: "Wir wollten oben mitspielen. Aber mit dem deutlichen Vorsprung hat wohl keiner gerechnet."
Nach etlichen Rückschlägen mit zahlreichen Verletzungen hat die Karriere von Süß in Worms wieder ihren Weg nach oben gefunden. Mit dem Südwestpokalsieg im Vorjahr und dem DFB-Pokal-Spiel gegen den FSV Mainz 05 kam auch die Angriffslust zurück, so dass der Blick nach vorne wieder mit Ambitionen gespickt ist: "Ich hätte nicht gedacht, dass sich sportlich alles so gut entwickeln würde. In Darmstadt war ich zwei Jahre verletzt. Da war es fraglich, ob ich überhaupt noch einmal Fußball spielen kann." Mit dem bundesliga-erfahrenen Trainer Bernhard Trares hat sich der Bürstädter im taktischen Bereich weiterentwickelt und agiert viel abgeklärter als noch in früheren Jahren. Süß fühlt sich nicht nur deswegen wohl auf der anderen Seite des Rheins und hat noch viel vor mit dem VfR. "Wir sind sehr stabil. Auch die Spieler, die nachrücken, fügen sich wunderbar ein. Das Gefüge ist sehr gut, es gibt keinen Neid. Jeder gönnt jedem den Torerfolg", unterstreicht der 25-Jährige die Moral, welche die Wormser zurzeit auszeichnet.
Der Traum vom Aufstieg in die neue Regionalliga sowie der folgende Angriff auf die dritte Liga sind daher auch nicht utopisch, sondern durchaus machbar. "Dieses Jahr ist es egal, ob man Erster oder Vierter wird. Daher schauen wir nur auf den Tabellenfünften", erklärt Süß. Auch die Region zeigt mit dem Erfolg steigendes Interesse an der Wormatia, die trotz kaum attraktiver Heimspielgegner den Zuschauerschnitt deutlich steigern konnte. "Ich hoffe, dass sich noch mehr Leute aus dem Umkreis zukünftig unsere Spiele ansehen werden", wünscht sich der Bürstädter.
Der Blick von Süß ist trotz der spielfreien Woche schon auf den nächsten Gegner gerichtet. Coach Bernhard Trares erwartet gegen den Tabellenachten SV Rosbach/Verscheid eine disziplinierte Leistung seiner Schützlinge. "Wir gehen diese Saison auch gegen vermeintliche Schwächere in die Spiele, als wären es Spitzenmannschaften. Unser Ziel ist es, schnell in Führung zu gehen", erläutert Süß die taktische Marschroute. Denn je länger der Gegner ein 0:0 halten kann, umso schwerer wird es für Worms. Bisher war die Wormatia immer von Beginn an präsent - und dank Bernhard Trares auch stets bestens eingestellt. Der ehemalige Profi von Werder Bremen strahlt von der Bank absolute Ruhe aus. "Er agiert sehr professionell und legt großen Wert auf Disziplin", lobt Süß seinen Trainer, der seine Erfahrung im taktischen Bereich mit Erfolg an die Mannschaft weitergibt und den Aufstieg fest vor Augen hat. tuk
