Darmstädter Echo | „Die Oberliga wird brutal“

22.06.2007

Fußball: Trainer Bernhard Trares hat mit Wormatia Worms große Pläne – Ziel: Ein Platz in der neuen Vierten Liga

Bernhard Trares genießt die wenigen Tage, in denen er entspannen kann und der Fußball eine untergeordnete Rolle in seinem Alltag spielt. Sommerpause hat auch der Heppenheimer, der seit einem halben Jahr Trainer des Fußball-Oberligisten Wormatia Worms ist un in dieser Zeit schon Erfolge aufweisen kann.

Vor einigen Wochen holte der Ex-Profi mit Worms den Südwestpokal dank eines 1:0-Erfolgs über Regionalliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern II. In der Oberliga belegte die Wormatia am Saisonende den dritten Tabellenplatz, hinter Aufsteiger FSV Oggersheim und dem FSV Mainz 05 II.

Freilich war mehr möglich für den Verein aus der Nibelungenstadt, die Hypothek der eher schwachen Vorrunde aber letztlich zu groß. „Oggersheim ist mit einem blauen Auge davon gekommen und am Ende verdient aufgestiegen“, sagt Trares: „Wäre der Punkteabstand nicht so groß gewesen, hätten wir ganz sicher noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können, denn der FSV hat am Ende ordentlich geschwächelt.“

Bernhard Trares ist als Trainer das, was ihn schon als Spieler ausgezeichnet hat: erfolgshungrig und ehrgeizig. Eines verliert er niemals aus dem Blick: Siege. Im Winter übernahm der Heppenheimer in Worms das Traineramt und entfachte bei der Wormatia eine bis dato lange nicht mehr dagewesene Euphorie.

2500 Wormatia-Anhänger begleiteten ihre Mannschaft nach Ludwigshafen zum Pokalfinale und sorgten dort für Bundesliga-Atmosphäre. Die Mannschaft dankte mit dem Pokalsieg. „Das war der erste Titel für Worms nach mehr als 15 Jahren. Ich habe das Gefühl, dass sich die Stadt nach fußballerischen Erfolgen sehnt“, betont Bernhard Trares, auf den nun eine Vorbereitung auf die neue Saison wartet, die es in sich haben wird.

Mit dem 1. FC Saarbrücken, dem FK Pirmasens und dem 1. FC Kaiserslautern II stiegen gleich drei Mannschaften aus der Regionalliga Süd in die Oberliga Südwest ab, in der zudem Vereine wie Eintracht Trier, FC Homburg, Borussia Neunkirchen oder FSV Mainz 05 II spielen – klangvolle Namen, die eine aufregende Spielzeit versprechen.

Doch auch in anderer Hinsicht wartet auf Bernhard Trares und seine Mannschaft eine besondere Herausforderung. In der nächsten Saison steht die Qualifikation für die neu geordnete Regionalliga an, die ab der übernächsten Spielzeit die vierte Klasse unter der dann neuen Dritten Bundesliga darstellt. Um in diese neue Vierte Liga zu kommen, muss die Wormatia am Rundenende einen Platz unter den ersten Vier belegen.

Keine leichte Aufgabe bei der Konkurrenz. Auf die Herausforderung freut sich aber Bernhard Trares: „Natürlich wird es schwer für uns, die Oberliga wird in der neuen Runde brutal. Aber wir freuen uns auf die nächste Saison. Schließlich wollen sich die jungen Spieler gegen attraktive Gegner besonders beweisen.“

Die Spieler hätten „keine Angst vor den großen Namen“, sagt Trares kampfeslustig und gibt die Marschroute vor: „Ein Platz unter den ersten Vier ist ein realistisches Ziel. Wir haben nicht die finanziellen Mittel wie andere Vereine, dafür aber Stärken, die uns in dieser Saison bereits ausgezeichnet haben.“ Trares spielt auf den Erfolgshunger und den Teamgeist seiner jungen Mannschaft an, die mit den 19 Jahre alten Johannes Pfeffer (Mainz 05 II) und Benjamin Kessel (1. FC Kaiserslautern A-Jugend) in dieser Woche weiteren Zuwachs erhalten hat.

Am Montag (25.) beginnt für Spieler und Trainer wieder der Fußballalltag, und bis dahin wird es auch noch personelle Entscheidung zu klären geben. „Wir brauchen vor allem Spieler, die sich mit der Wormatia identifizieren. Deshalb sondieren wir in Ruhe den Markt“, sagt Trares, dessen Vertrag bis zum Ende der nächsten Spielzeit gilt.

Über die Zeit danach macht sich Trares noch keine Gedanken: „Ich will mit Wormatia Worms bis zum Sommer 2008 das Maximale erreichen.“

Ab heute steht für Trares jedoch erstmal ein besonderes Fest auf dem Programm: der Bergsträßer Weinmarkt. „Ich liebe den Weinmarkt mit seiner südländischen Atmosphäre. Dort lässt es sich wunderbar entspannen.“



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