Nibelungen Kurier | Der Oberligist VfR Wormatia Worms hat das Krankenbett wieder verlassen

01.09.2006

Bisher beste Saisonleistung beim verdienten 2:0-Sieg gegen den FC Homburg



Sie können doch noch besseren Fußball spielen und auch selber wieder die Tore zu einem Sieg schießen. Hierbei zeigte sich am letzten Mittwochabend, dass ein Sieg die beste Medizin ist, wieder Selbstvertrauen zu tanken und auch mit etwas mehr Lockerheit auf den Platz zu gehen. Dies war sicherlich dem mühsam herausgespielte 1:0-Sieg am Samstag zuvor gegen die Spvgg. Wirges zu verdanken. Denn gegen die höher eingestuften Gäste aus Homburg präsentierte sich eine Wormatia-Mannschaft, die die rund 500 Zuschauer endlich einmal wieder zufrieden nach Hause gehen ließ. Auch von den Spielern fiel der Druck nach dem Schlusspfiff des sehr schwachen Schiedsrichters Florian Fochs aus Dahn geradezu zentnerweise ab. Gut gespielt, selber die Tore geschossen und alle 13 eingesetzten Spieler mit großem Engagement und auch sichtlich mehr Spielfreude zugange. Für den verletzten Marc Kienle kam Marcel Gebhardt nach seiner Sperre wieder in die Mannschaft und präsentierte sich auch in besserer Form wie zuletzt. Ansonsten agierten die Worrnaten, vor dem auch wieder sichtlich besser und konzentrierter spielenden Thorsten Müller im Tor mit einer Dreier-Abwehrkette mit Seydou Sy, Niels Magin und Matthias Lang. Davor je nach Bedarf mit einem Vierer- oder Fünfer-Mittelfeld, wobei Steven Jones und Kapitän Sebastian Hartung mehr für die Defensive, Thomas Süß und Mario Cuc Offensiv auf den Außenbahnen sowie der enorm agile Christian Müller, der sein mit Abstand bisher bestes Spiel beim VfR Wormatia zeigte, für die Offensive zuständig war. Da bewies der Linksfuß, was er fußballerisch alles drauf hat, wenn er so locker und auch im richtigen Maße emotional und mit erhobenem Kopf agiert. Ihn bekamen die Gäste überhaupt nicht in den Griff, besonders wenn er mit Marcel Gebhardt, der vor der Pause mehr im Angriffszentrum zu sehen war, sich im Wechsel vor und zurückfallen ließ. Alle 13 eingesetzten Spieler zeigten sich diesmal allesamt absolut fit und brachten sich voll in das Spiel ein, das zu den besseren Oberligaspielen gehörte. Hierbei die Worma--ten aber auch bewiesen, dass man ein Spiel am ehesten gewinnen kann, wenn man im Mittelfeld nicht nur die Majorität besitzt, sondern auch den Gegner nicht in das Spiel kommen lässt. So sah dies auch Homburgs Trainer Gerd Warken, der seiner Mannschaft besonders ankreidete, dass man die Wormaten im Mittelfeld schalten und walten ließ, da zudem die Wormatia-Defensive sehr sicher stand und auch kaum Chancen für seine Elf sah. „Die Wormatia hat gekämpft und das Spiel bestimmt“, so der Gästecoach, was naturgemäß dem Wormatia Trainer-Duo Schwartz/ Hess zu Recht wie Öl den Rachen runterlief. „Meine Mannschaft hat sich herausgekämpft aus dem Schlamassel der vorherigen schlechten Partien und hierbei auch viele spielerische Elemente freigesetzt. Wir haben diese Woche gut gearbeitet und auch miteinander viel gesprochen. Ich habe der Mannschaft heute einen Sieg gewünscht, den sie sich auch verdient hat“, so der sichtlich noch angespannte Alois Schwartz bei der Pressekonferenz. Er sah hierbei Homburg besonders bei Standardsituationen stets gefährlich, derweil er dem Schiedsrichter eine zu Recht sehr schwache Leistung bescheinigte. Das fing schon vor dem Anpfiff an, weil er sein Auto lieber vor dem Stadion abstellte als drinnen. Denn das schien ihm sicherer. Hierbei vergaß er aber, dass wenn etwas an seinem Auto auf dem sodann öffentlichen Parkplatz passiert, dies außerhalb der Verantwortung des WR Wormatia sodann gewesen wäre. Die Kritik von Alois Schwartz resultierte gleich aus mehreren Fehlentscheidungen. So wurde einmal Mario Cuc an der Außenlinie und fast in Höhe der Mittellinie von seinem Homburger Gegenspieler Thors-ten Schütte von hinten brutal umgesäbelt. Ein absolutes dunkelrotes Foul, doch es gab nur Gelb für den Sünder. Wenig später wurde Matthias Lang im Gästestrafraum umgerissen, was der Unparteiische oder sein Assi an der Seitenlinie eigentlich gesehen haben müsste. Dafür hob der Assistent auf der Westseite in der 35. Minute die Fahne, als nach einem Freistoß von Marcel Gebhardt der Homburger Torhüter den Ball nicht festhalten konnte, Sebastian Glas- ner keineswegs im Abseits stehend, aber wohl zu schnell für den Helfer an der Linie reagierend, um sein erstes Tor in den bisherigen Saisonspielen gebracht wurde. Drei ganz klare Fehlentscheidungen, die den Wormatiasieg sicherlich noch etwas erleichtert hätten. Machtlos waren Assistent und Schiedsrichter jedoch bei Wormatias Führungstor nur zwei Minuten später. Christian Müller war mit einem gelungenen Pass in den freien Raum davongezogen und seine zunächst abgewehrte Hereingabe wurde von Sebastian Hartung aus etwa 20 Metern unhaltbar zum Führungstor der Wormaten verwertet. Nach der Pause schien Homburg den Druck etwas erhöhen zu wollen, doch die Wormaten ließen kaum etwas anbrennen, derweil sie schnell und direkt über die Außenpositionen sich immer wieder gute Torchancen herausarbeiten konnten. Da konnten sich die Gäste wahrlich bei ihrem Torhüter Thorsten Hodel bedanken, dass es bis zur 90. Minute dauerte, ehe Matthias Gutzler nach „Supervorarbeit“ von Thorsten Süß per Kopf den 2:0-Sieg sicherstellen konnte. Dazwischen fischte u. a. der Gästekeeper einen Gebhardt-Freistoß aus seinem linken unteren Toreck. Danach donnerte Sebastian Glasner eine weitere gelungene Hereingabe von Thomas Süß direkt annehmend knapp über das Homburger Tor. Auch Christian Müller konnte gerade noch im letzten Moment von gleich drei Homburger Spielern ausgebremst werden. In der 86. Minute wurde Matthias Gutzler auch ausgebremst, als ihn der Homburger Dejan Vukasinovic per Hand kurz vor dem 16-m-Raum zu Boden riss. Eine weitere klare Notbremse, doch erneut nur die gelbe Karte für den Sünder. Letztlich blieben die Fehlentscheidungen des 23. Mannes auf dem Platz ohne Auswirkungen auf den Wormatiasieg. Wenn es etwas zu kritisieren gab, vielleicht das noch nicht ganz so vollkommene Ausnutzen der vielen Konterchancen. Doch man kann nicht alles auf einmal haben. Auch dies wird sich noch bessern und man darf sicher sein, dass die Wormaten noch besser spielen können. Es spielten: Thorsten Müller, Mario Cuc, Matthias Lang, Niels Magin, Seydou Sy, Steven Jones, Marcel Gebhardt, Sebastian Glasner (89. Kevin Gotel), Christian Müller (77. Matthias Gutzler), Thomas Süß, Sebastian Hartung. Fotos/Text: Klaus Diehl