Wormser Zeitung | Warmer Geldregen für Wormatia?

01.04.2006

7.000 Euro Erlös brachte die Benefizveranstaltung im Parkhotel Prinz Carl und eine großartige Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen. Diese Gelegenheit wurde auch genutzt, wie Pressesprecher Gerd Obenauer mitteilte. Ein Geschäftsmann aus Belgien sei sehr an einer Zusammenarbeit interessiert gewesen. Soweit der Stand vor zwei Wochen.

Überraschendes teilte Obenauer gestern der Redaktion mit, die Verhandlungen mit dem belgischen Geschäftsmann seien bereits weit fortgeschritten. Es handele sich um Gilbert Frère, Sohn von Baron Albert Frère, einem der einflussreichsten Unternehmer Europas. "Damit tun sich uns ganz andere Möglichkeiten auf", so Fritz Bergemann-Gorski. Eine ganze Reihe potentieller Neusponsoren könne Frère bieten, den Verein aufkaufen möchte er nicht. Bergemann-Gorski bestätigt: "Das wollte Herr Frère von Anfang an klarstellen. Und wir machten klar, dass diese Möglichkeit auch gar nicht zur Auswahl steht."

"Zweite Liga" laute die Zielsetzung für Frère, aber nicht um jeden Preis. Daher freut man sich beim VfR Wormatia, dass hauptsächlich in die Infrastruktur investiert werden soll. Die Finanzierung des Kunstrasenplatzes sei dadurch bereits gesichert, fraglich ist aber ob dieser noch nötig ist. "Ja, ein Stadionneubau steht auch zur Debatte", bestätigt Bergemann-Gorski. Frére habe dahingehend bereits bei der Stadt bezüglich potentieller Standorte vorgefühlt. Favourit sei das fast 10 Hektar große Gelände der ehemaligen Lederwerke Heyl, das zur Zeit noch saniert wird. Wie realistisch diese Option ist, sei noch zu erörtern. "Das Gelände ist riesig, aber es wird wohl noch eine Weile dauern bis es bebaubar ist. Ich habe auch keine Vorstellung, wie gut der Rasen eigentlich auf dem schadstoffbelasteten Boden wächst." In jedem Fall solle das neue Stadion im Rahmen bleiben. Ein Fußballtempel in Hopp\'schen Dimensionen solle es nicht werden, eine Kapazität von 15.000 Plätzen sei realistisch. Die Begeisterung bei den Verantwortlichen der Wormatia ist zu spüren. "Die ganze Wormatiafamiliel kann ihr Glück kaum fassen! Hoffentlich wache ich morgen nicht auf und alles war nur ein schöner Traum.", so Bergemann-Gorski zum Abschluss. Obenauer stimmt ihm nachdenklich nickend zu.