Nibelungen Kurier | Der Oberligist VfR Wormatia Worms ist auf Trainersuche

17.05.2005

Teamchef Stefan Ertl steht aber für die neue Saison 2005/2006 noch als Spieler zu Verfügung


Wenn ein zuletzt als Teamchef wirkender Stefan Ertl und der Vorstand des VfR Wormatia Worms im beiderseitigen Einvernehmen bekunden, dass Stefan Ertl für die neue Saison vorzeitig von seinem Amt als Teamchef zurück tritt, aber als Spieler für die nächste Saison noch dabei sein will, so sollte und könnte man dies eigentlich auch so unbesehen gelten und hinnehmen lassen. Doch lässt dies nicht wenige Spekulationen aufkommen. Sich daran zu beteiligen ist die andere Sache. Jedenfalls ist es absolut akzeptabel, dass Stefan Ertl glaubwürdig darlegt, dass berufliche und zeitliche Gründe vordergründig sind. Denn der viele Jahre nur als Fußballer sein Dasein finanzierende Stefan Ertl hat erst spät mit einer beruflichen Ausbildung begonnen und diese anfangs des Jahres auch abgeschlossen.Es ist auf der einen Seite schon verständlich, dass ein 36 Jahre alte Fußballer an seine berufliche Zukunft vordergründig denkt. Dennoch bleiben Fragen offen, die zu beantworten alle Beteiligten abblocken und die einvernehmliche Entscheidung in den Vordergrund
stellen.
Ein ganz wichtiger Punkt scheint die Erwartungshaltung des Hauptsponsors EWR AG und auch des Wormatiavorstandes für die neue Saison 2005/2006 zu sein.
Denn es ist wohl kein Geheimnis, dass gerade auch der Hauptsponsor nach zuletzt zwei Spieljahren – die nicht Fisch noch Fleisch waren – größere Anforderungen und Erwartungen an die neue Saison 2005/2006 stellt. Das ist auch durchaus verständlich, denn die EWR AG muss sich ja auch hinsichtlich der Sponsorengelder und deren positive oder nicht positive Auswirkung gegenüber der Konzernmutter RWE rechtfertigen.
Doch wenn beim VfR Wormatia eine konstante Leistungssteigerung und das Mitspielen um die Plätze eins bis drei möglich gemacht werden soll, dann müssen eine Handvoll echt guter Spieler her, doch woher sie nehmen, wäre eine weitere Frage. Dazu muss mehr und inten- siver trainiert werden, was für einen Trainer und Teamchef, der auf seinen Beruf als Hauptgeldquelle für seine Famile angewiesen ist und hierbei sich auch erst empor arbei-ten muss, wohl äußerst schwierig ist. Deshalb ist dieser Grund – von Stefan Errtl auch zum Ausdruck gebracht – auch nachvollziehbar. Das sich bisher beim VfR Wormatia abzeichnende Personelle wird aber auch erst eine Fortsetzung erfahren können,wenn der nun zu suchende neue Trainer auch alsbald gefunden wird und in seiner Person auch dem VfR Wormartia wirklich etwas bringt und vor allen Dingen keine Not-lösung oder besser gesagt ein „Schnell-schuss“ ist. Dies darf nicht allzu lange dauern, denn ein jeder neuer und den Ansprüchen genü-gender Trainer muss und wird ja auch gewisse Vorstellungen über zu haltende oder noch zu ver-pflichtende bzw. bereits mit in Verhandlungen stehenden neuen Spielern haben.
Hat hierbei Stefan Ertl erkennen müssen, dass Spieler – die er haben wollte – nicht finanzier-bar sind? Es könnten durchaus diesbezüglich solche Gedanken aufkommen. Er deshalb auch als Teamchef realistisch gar die Möglichkeit schwinden sah, den gestiegenen Erwartungsansprüchen nicht entsprechen zu können. Jedoch als Spieler der Mannschaft umso mehr helfen zu können. Dies ehrt den Menschen Stefan Ertl, setzt aber die Verantwortlichen des VfR Worfmatia nun erheblich unter Druck. Sicherlich werden nach dem bekannt werden einer freien Trainerstelle beim VfR Wortmatia die Bewerbungen nicht wenige sein, doch wer ist der Richtige? Eine Womser Lösung wird es nicht ge-ben, so Andreas Hahn vom Worma-tiavorstand. Doch wäre es sicherlich nicht schlecht, wenn es ein Trainer wäre, der sich mit der Mentalität beim VfR Wiormatia auskennt.
Da schwirren natürlich Namen wie Dirk Anders oder gar Peter Rubeck durch die Gegend. Die Wormatia-Anhänger beschwören, dass alles schon zu spät ist, denen man aber auch entgegen halten kann, dass im letzten Jahr schon sehr früh Max Reichenberger als neuer Coach fest stand, was ja bekanntlich nicht zusammen passte.
Hinsichtlich neuer Spieler hat sich auch in den höheren Klassen bewiesen, dass je länger der Wechselzeitpunkt näher rückt, entsprechende junge und ehrgeizige Spieler in ihren Anforderungen preiswerter werden. Doch die ganz Guten – der Fan spricht von „Granaten“ – die sind weg, zumal sie für den VfR Worma-tia nicht zu finanzieren sind, oder warten noch Überraschungen auf die Wormatia-fans? Schaun wir mal, die nächsten zwei Wochen müssen eine Antwort darauf geben.
Auch über die weitere sportliche Zukunft oder nicht, wie die der Spieler Volker Berg, Christian Schäfer, Andre Nenning oder Özkan Cin. Bis jetzt stehen für die neue Saison folgende Spieler zur Verfügung: Sven Jenner und Sebastian Giesske im Tor, Matthias Lang, Rainer Hauck, Niels Magin, Macus Eisenbarth, Stefan Ritschel – nach seiner langen Verletzungspause will er es noch einmal wissen – Björn Miehe, Marcel Gebhardt, Steven Jones, Mario Cuc, Jan Kiessling, Stefan Ertl, Matthias Gutzler mit Fragezeichen und Sebastian Zohm, dazu aus der 1b Tobias Klotz und Beiram Kaplan. Dies ist sicherlich noch zu wenig um größere Ambitionen hegen zu können, weshalb man auch auf die weitere personelle Entwicklung der nächsten zwei Wochen beim VfR Wormatia gespannt sein darf.
Peter Rubeck gehört zumindest zu den Kandidaten in den Überle-gungen als neuer Wormatiacoach. Doch spekulieren wollen wir nicht, sondern hoffen auf alsbaldige Taten beim VfR Wormatia.