Mannheimer Morgen | DFB-Nachwuchstrainer Jörg Daniel mit dem 2:0 seiner U 17 gegen die Ukraine zufrieden

27.02.2005

"Man muss sie nur spielen lassen"     

Worms. Etwas ausgefressen hatten die beiden Mädchen und wollten sich daher vor dem Anpfiff über die Stadionsprechanlage bei ihrem Lehrer entschuldigen. Dies musste die deutsche U17-Fußball-Nationalmannschaft bei ihren Fans nicht. Völlig verdient dank einer guten Leistung schlugen die Nachwuchskicker des DFB gestern im Wormser Wormatia-Stadion die ukrainische Auswahl mit 2:0 (2:0).

Der Boden war wegen der jüngsten Schneefälle in einem schlechten Zustand und ließ nichts Gutes erahnen. Unter anderem hatte der Sportdezernent der Stadt Worms, Hans-Joachim Kosubek, noch eigenhändig in den letzten Stunden vor der Partie Eisschichten auf dem Rasen zerschlagen. Doch trotz dieser unwirtlichen Verhältnisse zeigten die DFB-Jungs gerade in der ersten Halbzeit feinen Kombinationsfußball. "Wir wollten unbedingt spielen und haben das auch gut gemacht", zeigte sich U17-Coach Jörg Daniel mit der Leistung seiner Truppe richtig zufrieden und betonte die große Bedeutung, die dieses Testspiel angesichts der Ende März stattfindenden Qualifikation für die Europameisterschaft besessen hat. "Unser erstes Ziel war es gewesen, in der Defensive sehr kompakt zu stehen."

Diese Vorgabe des Trainers wurde vor 1500 Zuschauern konsequent umgesetzt, so dass den Gästen aus dem Osten Europas während der zweimal 40 Minuten keine Torchance gestattet wurde. Anders dagegen die Deutschen, die zur Pause durchaus höher als nur mit 2:0 hätten führen können. Nach 19 Spielminuten war es Sebastian Tyrala (Borussia Dortmund), der mit einer Körpertäuschung erst seinen Gegenspieler und dann den ukrainischen Keeper Roman Zagladko verlud - 1:0. Nur sechs Minuten später erhöhte Sergej Evljuskin (VfL Wolfsburg) nach gutem Zuspiel von Oskar Schmiedel (VfB Stuttgart) auf 2:0. Angesichts eines Chancenverhältnisses von 8:0 zur Pause fand dann aber auch Daniel ein paar Worte der Kritik. "Wenn man etwas auszusetzen hat, dann an der Chancenverwertung. Ein Tor mehr hätten wir in der ersten Halbzeit machen können."

Doch den Stab wollte er nicht über seiner Elf brechen. Dafür hatte der DFB-Trainer auch keinen Anlass. "Es sind schon Jungs dabei, die das Zeug haben, ganz nach oben zu kommen", prophezeit Jörg Daniel einigen Akteuren eine große Zukunft: "In jedem Jahrgang gibt es welche, die es schaffen können. Man muss sie nur spielen lassen und fördern." elv

© Sonntag Aktuell - 27.02.2005