Nibelungen Kurier | Der EWR-Cup wanderte nach seiner Premiere in den Trophäenschrank des SV Horchheim

26.01.2005

3:2-Sieg im Finale gegen die TSG Pfeddersheim / Dritter Platz für den SV Guntersblum nach einem 4:2-Sieg gegen TuS Hochheim / Der Oberligist VfR Wormatia enttäuschte seine Fans


Der Landesligist SV Horchheim grüßt als erster Gewinner des neuen EWR-Hallen-Cups.
Über alle Backen strahlend nahm Kay Strippel aus der Hand von EWR-Vorstandsmitglied Helmut Antz, gleichzeitig auch Vorsitzender des Wirtschafts- und Verwaltungsrats des Ausrichters VfR Wormatia Worms, im BIZ-Süd den großen EWR-Cup und die stattliche Siegprämie von 800 Euro entgegen. Denn der Tabellendreizehnte der Landesliga-Ost gewann dieses erstmals ausgetragene Turnier mit einem 3:2-Sieg gegen den Bezirksligazweiten TSG Pfeddersheim. Den dritten Platz sicherte sich der SV Guntersblum mit einem 4:2-Sieg im kleinen Finale gegen den TuS Hochheim. Die hoch gehandelten Wormaten (Oberliga Südwest) und TuS Neuhausen (Verbandsliga Südwest) – letztere gewannen kein Spiel und mussten mit zwei Unentschieden gar mit dem letzten Platz in der B-Gruppe vorlieb nehmen – enttäuschten auf der ganzen Linie. Die Oberligamannschaft der Wormaten konnte in der A-Gruppe nur den dritten Platz belegen, ebenso die zweite Mannschaft, die nur aus 1b-Spielern bestand, aber mit viermal Unentschieden etwas Pech hatte und damit leider – wenn auch unbesiegt – mit der Endrunde nichts mehr zu tun hatte.
Letztlich waren es neben dem SV Horchheim die drei Bezirksligisten TSG Pfeddersheim, TuS Hochheim und der überraschend gut aufspielende SV Guntersblum, die in die Endrunde kamen.
Im Finale brachte Sergey Nazarov Horchheim in Führung, die Stephan Zimmer auf 2:0 ausbauen konnte. Pfeddersheim gab jedoch nicht auf und konnte durch Ivaylo Dyulgerov auf 1:2 verkürzen. Aufkeimende TSG Hoffnungen machte jedoch SVH-Torjäger Mimmo Moretti mit dem 3:1 wieder zunichte, denn seine Mitspieler ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen, wenn auch Pfeddersheim nach dem 3:2- Anschluss-tor zwei Minuten vor dem Abpfiff durch Patrick Horn noch einmal alles riskierte. Den Sieg für Horchheim fand der TSG-Coach Stefan Steinmetz, der mit seinen 40 Jahren auch in der Halle noch einen guten Part abgab, als in Ordnung: „Horchheim hat uns schon im Vorrundenverlauf mit 1:0 besiegt und damit auch zusätzlich den Beweis erbracht, an diesem Tag die bessere Mannschaft gewesen zu sein.†Doch 600 Euro Preisgeld, dazu noch zusätzlich 100 Euro für die offensivste Mannschaft waren denn auch kein kleines Trostpflaster für seine Mannschaft.
Dabei stand der SV Horchheim als A-Gruppensieger im Halbfinale dicht vor dem „Ausâ€, stand es doch nach der regulären Spielzeit gegen den TuS Hochheim im einzigen Spiel des Tages noch torlos 0:0. Da es keine Verlängerung gab, musste die Entscheidung durch 9-m-Schießen herbeigeführt werden, wobei Horch-heim nach dem Fehlschuss von Eduard Wolf in der Folge durch Rouven Staeck, Sven Merz und Stephan Zimmer dreimal traf, derweil für Hochheim nur Christian Löb und Michael Schneider den guten SVH-Keeper Marco Bernstorf überwinden konnten und Julian Fink, Daniel Ottinger und Kai Hebenstreit vergaben.

3:2 ging auch das zweite Halbfinale zu Gunsten der TSG Pfeddersheim – allerdings nach normaler Spielzeit – gegen den SV Guntersblum aus. Hierbei führte Pfeddersheim durch Tore von Patrick Horn, dem Neuzugang Manuel Wöllner und Sven Planer bereits mit 3:0, ehe es noch einmal spannend wurde. Doch zu mehr als dem 3:2 konnte Guntersblum durch Tore von Jens Sonneck und Kai Heider nicht mehr herankommen.

Im Spiel um Platz Drei hatte der Ex-Wormate Max Graffy den TuS Hochheim in Führung gebracht, doch Tom Gengnagel und Christoph Beck machten daraus eine Guntersblumer 2:1-Führung, die Michael Schneider zwar zum 2:2 noch einmal ausgleichen konnte, doch in der Endphase hatte Guntersblum einfach mehr zuzusetzen und sicherte sich sehr zur Freude von Trainer Hans Scheffel durch zwei weitere Tore von Jens Sonneck und Tom Belker den verdienten 4:2-Sieg und damit auch den dritten Platz. Belohnt mit 400 Euro Preisgeld, für Hochheim blieben immerhin noch 200 Euro. Außerdem bekamen alle zehn Mannschaften bereits ein Antrittsgeld von 100 Euro, den gleichen Betrag zusätzlich für den FSV 03 Osthofen als fairste Mannschaft.

Was das Wormatia-Oberligateam betrifft, so war man durch zwei Tore von Özkan Cin sowie dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Aaron Biagioli mit einem 2:1-Sieg gegen den FSV Osthofen noch durchaus hoffnungsvoll auf den Turniersieg gestartet. Dem folgte aber eine böse 1:4-Klatsche gegen die TSG Pfed-ders-heim. Diese führten durch Achim Jünger, zwei Toren von Sven Planer und einem weiteren Treffer von Patrick Horn mit 4:0, ehe dem sich echt bemühenden Özkan Cin kurz vor Schluss gegen den überragenden TSG-Keeper Thorsten Kerskes das 1:4 noch gelang. Allerdings vergab der Wormatia-Torschütze in der Anfangsphase einen 9-m-Strafstoß. Doch die Wormaten konnten auch das nächste Spiel gegen den späteren EWR-Cup--Ge-winner SV Horch-heim nicht gewinnen. Mimmo Moretti hatte den SVH in Führung gebracht und sorgte auch für das entscheidende 3:1. Zwischendurch hatte Christian Schäfer für die Wormaten ausgleichen können, doch SVH-Neuzugang Edurd Wolf bewies seine Torjägerqualitäten mit dem 2:1-Führungstor für seinen neuen Verein.
Da nutzte den Wormaten auch der 5:1-Sieg im letzten Spiel gegen den ASV Nibelungen Worms durch jeweils zwei Tore von Christian Schäfer und Christian Vogel, sowie einem weiteren Tor durch Björn Miehe nichts mehr, wobei Heiko Breth für die Grünhemden aus dem Wormser Norden traf.
Doch ausgerechnet gegen die Nibelungen leisteten sich die Horchheimer mit der 3:4-Niederlage einen Ausrutscher, obwohl Sven Merz frühzeitig für eine 2:0-Führung gesorgt hatte. Doch Christian Junkert und Mohamed Öztürk konnten zum 2:2 ausgleichen. Kay Strippel konnte Horchheim wieder in Führung bringen, ehe sich in der Schlussminute die Ereignisse überstürzten und Anton Kurt und Peter Szuppin noch mit zwei Toren das Blatt zu Gunsten der Nibelungen wenden konnten.
Der Verbandsligist aus Neuhausen hatte mit Torhüterproblemen anfänglich zu kämpfen, nachdem sich die Verletzung des jungen Neuzugangs Ayhant Yüksel vom Tag zuvor in Eisenberg als so schwer erwies, dass er nach einem Versuch den Platz zwischen den Pfosten des 5m-Hallentores wieder räumen musste und bis zum Eintreffen von A-Juniorenkeeper Enes Simac im Verlauf des zweiten Spiels gar Wissam Abdul-Ghani sich die Handschuhe übergestreift hatte. Doch kann man daran alleine nicht die 1:3-Niederlage gegen den SV Leisel-heim, wobei Jan Magenheimer das 1:3 erzielte, nachdem zuvor Alego Koukouvetsos, Andreas Günter und Sebastian Gawlina für den SVL getroffen hatte, sowie das 1:2 gegen den TuS Hochheim wettmachen. Brian Monroe hatte hierbei für Neuhausen das 1:0 besorgt, ehe Daniel Ottinger und Kai Hebenstreit das Blatt für den Bezirksligisten noch wenden konnten. Beim 2:2 gegen Wormatia II hatte Neuhausen Glück, dass der Wormatiakeeper Christian Bieser einen absolut haltbaren Ball selber über die Linie zum 2:2 bugsierte.
Wie man aus den nebenstehend aufgeführten Mannschaftsdaten herauslesen kann, traten bis auf Wormatia I alle Mannschaften gut bis sehr gut besetzt an. Aber hierbei zu erklären, warum und wer beim Oberligateam des VfR Wormatia wegen Verletzung, Schule und anderen Argumenten fehlte, würde zu weit führen. Wie sagte ein altgedienter Fan: „Ich bin maßlos enttäuscht. Da holen wir zu Lasten unserer Freizeit und dazu auf eigene Kosten, extra die Rundumbande aus Oggersheim und dann so was.†Auch Wormatia-Teamchef Stefan Ertl, wenn auch bekennender „Nichtfreund†von Hallenturnieren, war nicht gerade besonders angetan mit dem enttäuschenden dritten Vorrundenplatz. Auch Trainer Norbert Hess, der bis auf den Abschluss mit seiner 1b-Mannschaft zufrieden war, hielt mit seiner Enttäuschung nicht hinter dem Berg und betonte, nächstes Jahr weniger, aber dafür gezielter an Hallenturnieren teilzunehmen. Woraus zu schließen ist, dass man seitens des VfR Worma-tia bei der Wiederauflage des EWR-Hallen-Cups im nächsten Jahr im BIZ-Süd, diesem Turnier der zehn besten Mannschaften aus dem Fußballkreis Worms von der Ober- bis zur Bezirksliga, hoffentlich die nötige Priorität zukommen lässt.
Das erhofft sich auch Vorstandsmitglied Helmut Antz vom Sponsor EWR, der eine Fortsetzung des EWR-Cups im Jahr 2006 und nach Möglichkeit auch in den folgenden Jahren zusagte.
Schließlich hat man mit dem VfR Wormatia den Sponsorenvertrag bis zum Jahr 2007 verlängert.
Auch Wormatias Vorsitzender Fritz Bergemann-Gorski machte ob der enttäuschenden Vorstellung des Oberligateams aus seinem Herzen keine Mördergrube, lobte dafür aber die hervorragende Organisation und den reibungslosen Ablauf, der vom Stadionsprecher-Duo Gerd Obenauer und Rainer Sprinz am Ansagetisch begleiteten Turniere. Mit rund 300 Zuschauern durfte man angesichts der am gleichen Tag schon wieder nach der Winterpause begonnenen 1. Bundesliga durch-aus zufrieden sein. Was den sportlichen Teil des Turniers betrifft, so sah auch Fritz Bergemann-Gorski bei den 24 Spielen mehr das Kämpferische im Vordergrund, wobei auch bei den meisten Mannschaften mehr das Kollektiv im Vordergrund stand und im Gegensatz zu den meisten Feldspielern vermehrt nur die Torhüter brillieren konnten. Nicht zuletzt auch im Finale dokumentiert, denn sowohl Marco Bernstorf (SVH) und sein Gegenüber Thorsten Kerskes (TSG Pfedders-heim) hatten schon ein gerüttelt Maß am Erfolg ihrer Mannschaften. Andere Keeper wie Kim Wunderlich (SV Guntersblum) und Sven Büler (TuS Hochheim) gehörten auch zu den Besseren. Gut auch durchwegs die Leistungen der Schiedsrichter Wolfgang Gethöfer (SV Leiselheim), Franz Gritzner (TuS Hochheim) und Stefan Bloss (Normannia Pfifflig-heim). Es spricht für die bei aller kämpferischen Leistung gute Atmos-phäre und Fairness aller beteiligten Mannschaften, dass es nur drei Zeitstrafen gab und sonst keine besonderen Vorkommnisse zu berichten gibt. Hallenfußball mit Rundumbande hat sich auf jeden Fall im BIZ-Süd mit dem vollelastischen neuen Boden bewährt, wie auch keine besonderen Verletzungen zu beklagen waren. Der Umgang zwischen allen zehn beteiligten Mannschaften war mit ein großes Positiv dieses ersten EWR-Hallen-Cups und das machte auch Freude beim Zusehen und war mit eine gute Werbung für den Hallenfußball. Bilder/Text: lil