oberligen.de | OL Südwest: Der letzte Spieltag

26.05.2004

Ingelheim und Pirmasens retten sich aus eigener Kraft - Idar-Oberstein mußte eine Nacht zittern - Top-Teams ließen es langsam angehen

An der Spitze sind die Würfel gefallen. Deshalb schickte der Meister TuS Koblenz eine bessere A-Jugend nach Köllerbach. So gelang den arg gebeutelten Sportfreunden noch einmal ein Erfolgserlebnis auf dem heimischen Kunstrasen. 300 Zuschauer fanden sich ein, um zum letzten Mal Oberligaluft zu schnuppern, ehe es für den Gast nach oben und das Heimteam nach unten geht. Unter normalen Umständen hätten sich Köllerbacher mit einer 0-3-Schlappe noch gut bedient fühlen können. Da es aber für den Meister um nichts mehr ging, hieß es zum Schluß 3-0 für Köllerbach durch Treffer von Frenslowski (29.), Marmann (31.) und Eickmann (90.).

Vizemeister SV Weingarten hatte beim Schlußlicht SV Klausen anzutreten.Die erste halbe Stunde war der Gast klar überlegen, was sich auch in Toren niederschlug: 0-2 lautete der zwischenstand nach den Treffern von Thorsten Conrad per Kopf nach Flanke von Franciamore (6.) und Steffen Bohl (22.) nach einem Alleingang. In der 42. Minute schlug Klausens Schiff einen Kopfball von Kalli Gauch von der Linie - im direkten Gegenzug fiel dann der Anschluß durch den Ex-Salmrohrer Rolf Silvanus. In der zweiten Hälfte traf Klausens bester Akteur Alexander Roso dreimal ins Weingartener Tor. Zweimal wurde der Treffer wegen Abseits nicht anerkannt, der dritte Versuch war dann regelkonform und bedeutete den Ausgleich. Wenn Weingarten im Südwestpokal noch etwas reißen will, muß man zukünftig konzentrierter und entschlossener zur Sache gehen. Coach Rubeck zog Konsequenzen aus dem schwachen Auftritt des SVW und bestellte seine Akteure zum sonntäglichen Straftraining.

Der FK Pirmasens erreichte gegen Engers vor 350 Zuschauern ein 2-0 durch Treffer von Moritz (16.) und Dengel (43./FE). Für die beiden Torschützen war es der letzte Auftritt im FKP-Dress, da sie zu den Ligakonkurenten Homburg (Dengel) znd Wirges (Moritz) wechseln. Trainer Fritz Fuchs will nächste Saison ganz auf die Jugendkarte setzen.

Ingelheim fehlte noch ein Punkt zum Klassenerhalt, den sich die Rotweinständter beim 1-1 gegen Hauenstein auch sicherten. Das Remis war nach einem sehr schwachen Spiel leistungsgerecht. In der 32. Minute ging Ingelheim in Führung, als Steffen Göbel eine Flanke von Aydin Ay einköpfte. Obwohl Hauenstein erkennbar mit angezogener Handbremse spielte, um sich für das Pokal-Match gegen Weingarten zu schonen, waren die Westpfälzer dem Ausgleich stets nahe. Michael Hunsicker (33.) und Wolfgang Flick (35.) hatten große Möglichkeiten, Thorsten Wischang hämmerte einen Foulelfmeter (Krög an Flick / 55.) an den Pfosten. In der 77. Minute mußte Achim Groß dann doch den Ball aus dem Ingelheimer Tor holen, nachdem Rudolf Benkler aus halbrechter Position freistehend vollstreckte. Das letzte Farbtupfer war dan gelb-rot und wurde dem Hauensteiner Ellermann wegen wiederholtem Foulspiel zuteil.

Hassia Bingen legte gegen den FC Homburg los wie die Feuerwehr: In der 3. Minute traf Stefan Smalskis nach Flanke von Boris Schlösser. Nach 14. Minute war es Lulzim Krasnigi, der die Uneinigkeit der Homburger Verteidiger Schütte und Geib zum 2-0 nutzte. Nachdem die Binger Verteidiger Dimitri Mayer und Holger Wolf verletzungbedingt ausscheiden mußten, kam der FCH besser ins Spiel. Nach 30 Minuten war der Anschluß durch Klein fällig, der abstaubte, als Hassia-Keeper Stefan Haas einen Schuß von Andreas Haas nicht festhalten konnte. In der 74. Minute dann der Ausgleich, als Jost aus 18 Metern ungehindert abziehen konnte. Zu guter Letzt dann sogar noch der Siegtreffer für Homburg, als Schiller aus abseitsverdächtiger Position nach Zuspiel von Sorg traf (77.). Als 2 Minuten später Lulzim Krasnigi Gelb-Rot wegen Meckern sah, war das Spiel für Bingen nicht mehr zu drehen.

Groteske Szenen gab es am Rande des Derbys Bad Kreuznach gegen Worms. Präsident Gojco Lancar ritt am laufenden Band derbe Verbalattacken gegen den scheidenden Coach Halter - am Spielfeldrand vor den Augen von 400 Zuschauern. Halter war so empört, daß er sein Abschiedsgeschenk verweigern wollte und von anderen Vorstandsmitgliedern besänftigt werden mußte. Fußball wurde auch gespielt: Der frühen Kreuznacher Führung durch Maric folgten 3 Wormser Lattentreffer durch Ertl, Nenning und nochmal Ertl. Zur Halbzeit hatte Loncar dann genug gestänkert und ging nach Hause. Er verpasste einen Doppelschlag "seiner" Eintracht zum zwischenzeitlichen 3-0 durch den aufgerückten Abwehrspieler Enes Sovtic (57.) sowie Ferdi Öczan (59.), der zum Pausenpfiff auch schon mal das Aluminium des gegnerischen Gehäuses traf. In der Schlußphase wurde es nochmal eng: Schäfer traf volley unhaltbar für Kreuznachs Spago (82.), Gerst nutzte in der 89. Minute ein Mißveständnis zwischen dem Schlußmann und Lukasz Dreger und verkürzte zum 2-3.

Idar-Oberstein spielte vor 570 Zuschauern gegen Neunkirchen um den Klassenerhalt - und verlor. Nachdem die Idarer in der ersten halben Stunde 3 gute Chancen zur Führung vergaben, machte es die Borussia besser: Reich verwandelte in der 54. Minute einen Foulelfmeter zum Tor des Tages. Nach einer Nacht konnte man im Naheland aber aufatmen: Durch den Elversberger Nichtabstieg bleibt die SC Idar-Oberstein auch nächste Saison in der Oberliga - dann aber ohne Routinier Maslanka, der sich nach 10 Jahren vom SC verabschiedete.

Außerdem trennten sich Mayen und Saarbrücken II 1-1. Vor 150 Zuschauern schoß Clok Mayen in Führung (28.), Olivetti glich kurz nach der Pause aus. Ein letztes Erfolgserlebnis hatte der dritte Absteiger Salmrohr bei seinem Auswärtssieg in Wirges durch das goldene Tor von Stolz.