oberligen.de | OL Südwest: Spiele vom Wochenende

03.05.2004

Koblenz gewinnt Derby ungefährdet - Weingarten beendet Kreuznachs Serie mit Paukenschlag - Salmrohr kann für Liga 5 planen

Die Schängel aus Koblenz hatten bei ihrem Gastsspiel beim Lokalrivalen TuS Mayen Heimspielatmosphäre. Rund 1.600 Zuschauer sahen im Nettetalstadion einen überlegenen Spitzenreiter, der in der 17. Minute durch Shalaj in Führung ging. Auch aus der personellen Dezimierung des Favoriten (Rot für Christian Kaes / 25.) konnte der Underdog kein Kapital schlagen. Unmittelbar vor der Halbzeit vollstreckte Grgic einen Foulelfmeter für Koblenz, in der 56. Minute besorgte derselbe Spieler den 0-3-Endstand.

Verfolger Weingarten hatte die auf dem Papier schwerere Aufgabe gegen die zuletzt bärenstarke Eintracht aus Bad Kreuznach. Nur 445 Zuschauer wollten dieses Topspiel in der Arena Weingarten sehen. Von Beginn an wollten die Südpfälzer der Eintracht mit gesunder Härte den Schneid abkaufen. Kreuznach hatte da wenig entgegenzusetzen und legte außerdem zu viele individuelle Fehler an den Tag. Christian Korn, zuletzt herausragender Aktuer der SGE, vertändelte in der 13. Minute gegen Sturm-Oldie Bigvava den Ball. Der Georgier nutzte die Chance zur Führung für Weingarten. Nun verlor Kreuznach völlig den Faden, während der SVW am schnellen Kombinationsspiel festhielt. Der verdiente Lohn war der Ausbau der Führung, wieder durch Bigvava (26.). Derselbe Spieler vergab unmittelbar nach der Halbzeit noch zweimal eine weitere Erhöhung des Vorsprungs. Der Ex-Kreunacher Kalli Gauch (allerdings bei Schwarz-Weiß Kreuznach) nutzte in der 58. Minute einen weiteren überflüssigen Ballverlust von Korn zum 3-0. Auch beim 4-0 durch Steffen Bohl (63.) sah die SGE-Defensive ganz schlecht aus. In der 74. trat dann Kreuznach Sovtic über den Ball und Bohl nutzte auch diese Chance zum 5-0 - Endstand. Eine Chance zur Ergebniskosmetik bot sich der Eintracht noch, als Major Amoah mit dem Schlußpfiff den Weingartener Pfosten traf.

Wormatia Worms schien das 0-7 - Debakel vom letzten Wochenende gut verdaut zu haben. Im Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein traf Christian Vogel schon in der ersten Minute in den spitzen Winkel des Idarer Tors. Nachdem Duro Bozanovic in der 18. Minute das 2-0 markierte, befürchtete Gästetrainer Marcinkowski schon den Abschuß seiner Jungs. Die Wormatia aber schaltete nun ein bis zwei Gänge zurück und tat nur noch das Nötigste. Nach 33 Minuten verurschte Torschütze Vogel einen Elfmeter (Foul an Kabba), den Dibooglu sicher verwandelte. Dies war das letzte Highlight, die Leistungen beider Teams in der zweiten Hälfte waren für die 380 Zuschauer sicherlich schwer verdaulich. Damit sind die Idarer wieder in akuter Gefahr, auf den Wackelplatz 15 abzurutschen.

Auf der Zitterposition steht zur Zeit der FK Pirmasens. Die Schuhstädter hätten beim FC Homburg mehr erreichen können als ein torloses Unentschieden. In der 34. Minute war für Homburg Stürmer Mehle das Spiel zu Ende. Wegen einer Tätlichkeit flog er vom Platz. Da Pimasens trotz numerischer Überlegenheit wenig Mut zum Risiko zeigte und alle Einschußmöglichkeiten ungenutzt ließ, mußte man sich mit dem einen Punkt bengügen, der im Abstiegskampf nicht wirklich weiterhilft.

Auch das zweite Duell Westpfalz gegen Saarland zwischen SC Hauenstein und Borussia Neunkirchen endete torlos. Auch hier agierten beide Teams zurückhaltend und riskierten zu wenig, um das Spiel entscheiden zu können.

Überraschend klar siegte die Spvgg. Ingelheim im Abstiegsduell beim FSV Salmrohr. In der 6. Minute ließ FSV-Keeper Wahlen den Ball genau vor die Füsse von Daniel Flindt fallen, der dieses Geschenk dankend annahm und so die frühe Führung für sein Team besorgte. Derselbe Spieler verlängerte in der 35. Minute einen weiten Abschlag seines Keepers Achim Groß zu Tino Zellner, der das 2-0 folgen ließ. In Halbzeit zwei konnte Aydin Ay frühzeitig für die Entscheidung sorgen, als er nach Querpass von Ceylan zum 3-0 vollstreckte. In der 65. Minute setze dann Ay mit einem Solo zum 4-0 den Schlußpunkt. Salmrohr braucht nun nicht mehr auf das Klassenerhalt zu hoffen, während Ingelheim (genau wie Pirmasens, Neunkirchen und Idar-Oberstein) abwarten muß, welcher Zuwachs dem Südwesten aus der Regionalliga droht.

Bei der Partie des FV Engers gegen den Vorletzten SF Köllerbach schien es nur um die Höhe des Siegs für die Neuwieder zu gehen. Am Ende stand ein klarer Sieg, allerdings für den Gast. Die in diesem Jahr noch sieglosen Saarländer bescherten sich durch Tore von Bakhtadze (11. /69.) und Pinter (43.) das erste Erfolgserlebnis in der Rückrunde. FV-Akteur Kahler sah dann in der 70. Minute noch die Ampelkarte und wird seinem Team nächste Woche in Ingelheim fehlen.

Fast hätte auch Schlußlicht SV Klausen noch mal einen Erfolg verbuchen können. In Bingen geriet man zwar nach 20 Minuten in Rückstand, als Stefan Schmalskis aus 10 Metern nach Krasnigi-Flanke erfolgreich war. Nur eine Minute später nutzte Rolf Silvanus einen kollektiven Blackout der Binger Defensive zum Ausgleich. In der 35. Minute verursachte David Holste dann einen Foulelfmeter, als er überflüssigerweise den Klausener Martin Schiff im Strafraum foulte. Der Klausener Jan Mombach visierte die linke Ecke an, doch Bingens Keeper Haas hatte da so eine Vorahnung und parierte. Klausens Trainer Hoor war stinksauer, da der Pechvogel gar nicht als Schütze vorgesehen war und eigenmächtig die Verantwortung auf sich zog.

Auch in der zweiten Hälfte agierte die Hassia verkrampft bis orientierungslos, legte aber eine große Laufbereitschaft an den Tag. Dies wurde in der 84. Minute belohnt, als Verteidiger Günter Dilly mit einem Kracher aus 35 Metern die erneute Führung besorgte. Danach zitterten die 200 Zuschauer den Schlußpfiff herbei und wurden erlöst, als Marcel Schug in der Nachspielzeit ein Laufduell gegen Klausens Laas gewann und das alles entscheidente 3-1 markierte.

Gegen seinen Ex-Klub Saarbrücken erzielte die EGC-Tormaschine Thomas Esch seinen 28. Treffer, als er in der 59. Minute einen Foulelfmeter zum Ausgleich für sein Team verwandelte. Vorausgegangen waren die Saarbrücker Führung durch Drljaca (43. / ebenfalls Foulelfmeter). Die Ampelkarte für FCS-Akteur Stoffel (65.) änderte nichts an der leistungsgerechten Punkteteilung zwischen dem FCS und Wirges.