| Coach Warken zuversichtlich - Entscheidung fällt heute abend

18.07.2002

Am vergangenen Freitag platzte die Bombe: Der Aufsichtsrat teilte Spielern und Trainer Gerd Warken mit, dass der Traditionsverein FC Homburg in der schwersten Finanzkrise seiner 94-jährigen Vereinsgeschichte steckt. Bereits vor wenigen Wochen hatten alle Spieler auf 20 Prozent der Gehälter verzichtet. Doch nun ging der Aufsichtsrat noch einen Schritt weiter. "Zwei Sponsoren kamen in der vergangenen Saison ihren Verpflichtungen nicht nach. Außerdem zog der Deutsche Fußball Bund die Fernseheinnahmen aus dem DFB-Pokal-Erstrundenspiel gegen den Hamburger SV direkt ein, da noch Forderungen der Berufsgenossenschaft ausstanden", so der neue Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Knicker. Trainer Gerd Warken zu den weiteren Entwicklungen: "Das gesamte Umfeld muss nun auf rund 50 Prozent der Bruttogehälter verzichten. Außerdem wird das Geld nur noch auf zehn Monate - statt wie bislang auf zwölf - ausgezahlt." Der Schock bei den Spielern saß natürlich tief. Kapitän und Torhüter Georg Müller: "Nicht nur die Fans hatten Tränen in den Augen. Sie richteten sofort ein Spendenkonto ein." Seit Montag kann nun bei der Kreissparkasse Saarpfalz, Bankleitzahl 59450010, Kontonummer 1011244900, für den Ex- Bundesligisten gespendet werden. Droht den Grün-Weißen nach 1999 ein zweites Insolvenzverfahren? Dazu nochmals Gerd Warken: "Bislang hat der Großteil der Mannschaft signalisiert, auf die Gehaltskürzungen einzugehen. So bin ich zuversichtlich, dass es bei uns weitergeht. Doch nun müssen alle im Verein an einem Strang ziehen und persönliche Eitelkeiten in den Hintergrund stellen." Am heutigen Donnerstagabend wird es eine weitere Sitzung zwischen Aufsichtsrat und Spielern geben. Dieter Knicker: "Stimmt dort ein Großteil der Mannschaft unseren Forderungen zu, wird der Spielbetrieb aufrecht erhalten." Stefan Holzhauser