| Ingelheim: ''Wissen, was in Oberliga angesagt ist''

31.07.2002

Spvgg. Ingelheim: Trainer Max Reichenberger tippt auf Auftaktsieg beim SV Weingarten

 
Vom 30.07.2002

INGELHEIM – Morgen Abend gehtÂs ans „Eingemachte“. Nach viereinhalbwöchiger Vorbereitung mit zwölf Testspielen und dem Gewinn des Waldalgesheimer Rhein-Nahe-Liga-Turniers als krönendem Abschluss kämpfen die Oberliga-Fußballer der Spielvereinigung Ingelheim bei Aufsteiger SV Weingarten um die ersten Meisterschaftspunkte (Anpfiff 19 Uhr). Trainer Max Reichenberger geht zuversichtlich in die zweite Saison in der höchsten deutschen Amateurklasse. Im folgenden AZ- Interview vermittelt er einen optimistischen Eindruck.  
FRAGE: Herr Reichenberger, steht die Mannschaft nach viereinhalbwöchiger Vorbereitung dort, wo sie stehen soll?

REICHENBERGER. Ja. Wir sind wesentlich weiter als im Vorjahr. Beim Cooper-Test (ein Ausdauertest, bei dem in zwölf Minuten eine möglichst lange Strecke gelaufen werden soll – die Red.) zu Beginn der Vorbereitung hat sich gezeigt, dass die Jungs während der Pause einiges für ihre Fitness getan haben. Da konnten wir im Training dann bedenkenlos draufpacken, so dass der Kader konditionell topfit ist. Auch spielerisch sind wir weiter als vor der letzten Saison. Unser System mit zwei Viererketten und zwei Angreifern steht. Wir sind auf einem guten Weg.

FRAGE: Was stimmt Sie den optimistisch, dass der Start erfolgreich verläuft als in der Vorsaison, in der die ersten drei Spiele verloren gingen?

REICHENBERGER: Wir wissen jetzt vom ersten Spieltag an, was in der Oberliga angesagt ist. Im letzten Jahr sind wir einfach munter drauf losgestürmt und haben mit dieser Spielweise reichlich Lehrgeld gezahlt. Aber wir haben dazu gelernt. Heute wissen wir, dass man in dieser Spielklasse zunächst einmal sicher in der Abwehr stehen und geduldig auf seine Chancen warten muss. Fast der komplette Kader ist um diese wichtigen Erfahrungen reicher.

FRAGE: Gibt es Überraschungen in der Startformation für das Auftaktspiel am Mittwochabend?

REICHENBERGER: Wir spielen mit exakt der gleichen Mannschaft wie am vergangenen Sonntag beim Finale in Waldalgesheim, also mit Aydin Ay, der eine Menge dazu gelernt hat, den Neuzugängen Christopher Umbs und Kai Döscher. Da nur noch 15 Mann auf dem Spielberichtsbogen aufgeführt werden dürfen, wird es einige Härtefälle geben, denn bis auf die Gebrüder Frank und Manuel Dörner sind alle Mann an Bord (Aufstellung siehe Info-Kasten – die Red.).

FRAGE: Ihr Auftaktgegner, der SV Weingarten, hat innerhalb von nur drei Jahren den Sprung von der Bezirks- in die Oberliga gepackt. Wie beurteilen Sie diese Aufgabe?

REICHENBERGER: Weingarten hat einen riesigen Sponsor und sich in den vergangenen Jahren einen bärenstarken Kader zusammengestellt. Die haben auch jetzt wieder fünf, sechs gute Leute dazubekommen, zwei vom FK Pirmasens. Aber man muss abwarten, ob sie auch schon eine gute Mannschaft haben. Es wird sicher nicht leicht, aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Wir müssen dem Gegner von Beginn an zeigen, was ein Jahr Oberliga-Erfahrung wert ist.

FRAGE: Geht es für die Spielvereinigung auch in dieser Saison nur um den Klassenerhalt?

REICHENBERGER: Ich hoffe nicht. Vom Potential her müssten wir eigentlich in der Lage ein, im Mittelfeld um die Plätze acht bis zehn mitzuspielen. Aber das hängt sicher auch vom Start ab. Wenn wir einen guten Start erwischen, können wir dieses Ziel erreichen, wenn wir aber so schlecht anfangen wie in der vergangenen Saison, ist es durchaus möglich, dass wir wieder gegen den Abstieg kämpfen müssen.

FRAGE: Wer gehört in ihren Augen zu den aussichtsreichsten Titelanwärtern?

REICHENBERGER: Die besten Chancen haben meiner Meinung nach die 05-Amateure, die ich ganz vorne erwarte. Vielleicht kann diesmal auch der SC Idar, der ja über eine eingespielte Mannschaft verfügt, oben mitspielen. Und natürlich ist wieder Eintracht Bad Kreuznach zu nennen (Reichenberger lacht).

FRAGE: Und wen zählen Sie zu den Abstiegskandidaten?

REICHENBERGER: Wormatia Worms und Kreuznach werden es in diesem Jahr sicher schwer haben, weil sie nicht richtig für die Oberliga planen konnten. Auch die Aufsteiger werden sich wohl zunächst einmal nach unten orientieren müssen. Und, wie schon gesagt, das kann auch für uns gelten, sollten wir nach den ersten drei Spielen wieder mit null Punkten dastehen.

FRAGE: Wir lautet ihr Tipp für Mittwochabend?

REICHENBERGER: Wir gewinnen 2:0.

Das Gespräch führte

unser Redaktionsmitglied

Rüdiger Lutterbach