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INGELHEIM – Im Fußball gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft, schon gar nicht in der Oberliga. „Schönspielerei ist in dieser Klasse nicht angesagt“, sprach Max Reichenberger, Trainer der Spielvereinigung Ingelheim, unmittelbar nach dem glücklichen 2:0 (1:0)-Erfolg seiner Elf im Heimspiel gegen die Spfr. Eisbachtal.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Rüdiger Lutterbach

Die Rotweinstädter boten in puncto Einsatz- und Laufbereitschaft eine vorbildliche Leistung, den besseren Fußball spielten die Gäste aus dem Westerwald, die am Ende aber mit leeren Händen da standen. „So ist das nun mal in der Oberliga“, stellte Reichenberger fast schon entschuldigend fest. Die Sportfreunde Eisbachtal, die ohne Punktgewinn das Tabellenende zieren, machten vor 500 Zuschauern das Spiel, die Ingelheimer die Tore: Bereits in der 4. Minute gelang dem mitaufgerückten Verteidiger Christopher „Jimmy“ Umbs mit einem sehenswerten 20-Meter-Schuss in den linken Winkel die 1:0-Führung. Thomas „TJ“ Jung sorgte zwei Minuten vor dem Abpfiff nach einer Freistoßflanke von Taner Köken mit einem Kopfball für die endgültige Entscheidung.

„Wir waren sicher nicht die schlechtere Mannschaft, aber der ein oder andere Spieler war einfach nicht ausgebufft genug. Das hat heute den Ausschlag gegeben“, resümierte der total deprimierte Gäste-Trainer Dietmar Krämer, dessen Schützlinge aus ihrer optischen Überlegenheit keinerlei Kapital hatten schlagen können. Vor allem der Koreaner Yeeb Kim und der frühzeitig eingewechselte Daniel Morosini wirbelten die Ingelheimer Defensivabteilung immer wieder kräftig durcheinander. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir sind denen ganz schön hinterhergerannt“, gestand Spielvereinigung-Kapitän Patrick Rudolf.

Doch effektiv waren die Eisbachtaler Angriffsbemühungen nicht. Achim Groß im Ingelheimer Kasten musste ein einziges Mal Kopf und Kragen riskieren: In der 30. Minute klärte er bravourös gegen Kim, der mutterseelenallein vor ihm aufgetaucht war. Sein Gegenüber Daniel Erbse war wesentlich stärker beschäftigt, denn die Ingelheimer hatten – trotz erheblicher Defizite im Spielaufbau – die weitaus besseren Chancen. Jung scheiterte in der 18. Minute mit einem Flachschuss, Salih Ceylan nach einer halben Stunde mit einer sehenswerten Direktabnahme. Sekunden vor der Pause setzte Jung einen wuchtigen Kopfball nur Zentimeter neben den linken Pfosten. Auch Köken fand in der 69. Minute nach einer Mehl-Flanke aus kurzer Distanz im Gästekeeper seinen Meister. So mussten die Ingelheimer Fans bis zur vorletzten Minute zittern, ehe Jung das erlösende 2:0 gelang.

„Wir haben in Koblenz wirklich gut gespielt, aber nicht gewonnen. Heute waren wir bei weitem nicht so stark, haben aber drei Punkte. So ist Fußball“, resümierte Reichenberger, dessen Truppe noch ungeschlagen ist 24 Stunden lang sogar den dritten Tabellenplatz belegte. „Das ist absolut super. Wir sind natürlich alle sehr zufrieden“, kommentierte Otto Schwamberger, Sportlicher Leiter der Spielvereinigung, die hervorragende Auftaktbilanz mit acht Punkten aus den ersten vier Spielen. Der Sieg über Eisbachtal steigerte am Blumengarten die Vorfreude auf das morgen Abend (19Uhr) stattfindende Derby beim ebenfalls noch ungeschlagenen Rheinhessen-Rivalen VfR Wormatia Worms. Reichenberger: „Das ist jetzt ein echtes Spitzenspiel. Mal schauen, was die Wormser drauf haben.“