| Ingelheim: Nichts für Fußball-Ästheten

15.08.2002

Rüdiger Lutterbach zur Spielvereinigung

 
Vom 15.08.2002

 
Sicher, schön warÂs nicht gerade, was die Oberliga-Kicker der Ingelheimer Spielvereinigung ihren Fans im Heimspiel gegen die Sportfreunde Eisbachtal geboten haben, aber erfolgreich. Die Partie war ein Spiegelbild dessen, was in der höchsten deutschen Amateurklasse angesagt ist: taktische Disziplin, Einsatz, Laufbereitschaft. Diese Tugenden, von den siegreichen Gastgebern vorbildlich demonstriert, versprechen mehr Erfolg als jenes technisch anspruchsvolle Kurzpassspiel, wie es die unterlegenen Eisbachtaler praktiziert haben. In der Oberliga, der Schnittstelle vom Amateur- zum Profifußball, kommt es in erster Linie darauf an, Fehler zu vermeiden. Das Motto lautet: Hinten dicht machen und vorne hilft der liebe Gott. Die deutsche Nationalmannschaft dient dabei als Vorbild. Fußball-Ästheten mögen diese Entwicklung bedauern, werden sie aber wohl oder übel akzeptieren müssen. Max Reichenberger und seine Spieler, selbst Anhänger des gepflegten Kombinationsfußballs, haben sich mit dieser Situation arrangiert. Und der Erfolg gibt ihnen Recht.