| Homburg: FCH Favorit beim Derby

17.08.2002

Fußball-Oberliga: 1. FC Saarbrücken II empfängt am Samstag den FC Homburg

- Von MICHAEL KIPP -

Saarbrücken. "Elf Spieler bekomme ich wohl zusammen", rechnet Dieter Ferner. "Ich habe mir mal alle Namen aufgeschrieben - es sieht nicht gut aus." Dem Trainer des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken II gehen die Spieler aus. Ausgerechnet vor dem Derby am Samstag zu Hause gegen den FC Homburg (15.30 Uhr). "Ich will nicht jammern", so Ferner, "andere haben auch Probleme."

Kaum vorstellbar. Peter Haselwanger und Brito Zemario Da Silva sind gesperrt, Angelo Bonsignore hat einen Nasenbeinbruch, Daniel Magno einen Bänderanriss, Timo Gotthard und Tastikaran Umut haben mit Muskelproblemen zu kämpfen und Günter Kessel, Daniel Erba und Christian Quack lagen die ganze Woche grippegeschwächt im Bett. Neun Spieler fehlen also, das macht sich natürlich bemerkbar. So auch beim letzten Spiel der Saarbrücker in Salmrohr am vergangenen Samstag. Dort kam die Rumpftruppe des FCS mit 1:6 unter die Räder. "Wir haben einfach schlecht gespielt", sagt Ferner. Am letzten Spieltag, Mitte der Woche, hatte der FCS spielfrei, so konnte sich Ferner die Zeit nehmen, den Gegner zu beobachten. "Homburg hat sehr stark gespielt", lobt Ferner, "sie haben lediglich vergessen, die Tore zu schießen." Am Ende hieß es 0:0, und auch Ferners Co-Trainer und Libero Nenad Drljaca war überrascht von der Leistung des FCH: "Sie hätten gewinnen müssen."

Drljaca denkt mit gemischten Gefühlen an das Derby am Samstag. Schließlich wechselte er erst zu dieser Saison vom FCH zum FCS. Drljaca: "Ich habe fünf Jahre für den FCH gespielt und immer ein sehr gutes Verhältnis zu den Fans gehabt. Ich bin gespannt, wie sie mich empfangen werden." Freundschafts-Geschenke will der Libero allerdings nicht verteilen. "Wir haben Salmrohr schon zu viele Geschenke gemacht. Außerdem spiele ich jetzt für den FCS, und wir brauchen jeden Punkt. Am besten wäre natürlich ein Sieg. Dann bekämen wir wieder etwas Ruhe in unsere junge Mannschaft."

Eine junge Mannschaft hat auch Homburgs Trainer Gerd Warken: "Gegen Salmrohr haben fünf Spieler auf dem Platz gestanden, die 21 Jahre oder jünger sind." Trotzdem war Warken von den Jungen angetan: "Das war bisher unser bestes Saisonspiel, eigentlich hätten wir die drei Punkte verdient gehabt." Sein Torhüter Georg Müller war sogar der Meinung, "dass das Spiel gegen Salmrohr das beste FCH-Spiel der vergangenen zwei Jahre war." Müller wird dem FC Homburg wohl erhalten bleiben: "Der Verein hat mir ein Angebot gemacht, mit dem ich leben kann. Wenn ich jetzt noch einen Job finde, bleibe ich."

Mit Markus Berndt, Jörg Federmeyer und Krystof Nowaczyk fallen drei Homburger mit Kreuzbandrissen aus. Holger Klein hat eine Fersen-Entzündung und wird voraussichtlich erst nächste Woche wieder mit Lauftraining beginnen. Warken aber sagt: "Wenn wir so spielen wie gegen Salmrohr, müssten wir gewinnen. Doch so einfach ist das nicht. Meine Mannschaft ist noch zu unbeständig."