| Kreuznach: Auweia, ein Heimspiel – Eintracht unterliegt 1:4

22.08.2002

Oberliga: Moebusstadion als Selbstbedienungsladen/FC-Trainer Dieter Ferner erstaunt „wie leicht es war“


Vom 22.08.2002

Das Moebusstadion hat sich zum Selbstbedienungsladen entwickelt. Im dritten Heimspiel gab es gestern Abend die dritte Niederlage. Selbst gegen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken II unterlagen die Oberliga-Fußballer der Kreuznacher Eintracht gestern Abend mit 1:4 (1:2). Vor allem die Art und Weise dieser Schlappe stimmt bedenklich.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Andreas Hand

Die noch aufgebaute Achterbahn war von den Rängen gut zu erkennen, und die fünf Loopings standen wie fünf Nullen über dem Stadion. So als wollten sie nach der dritten Nullnummer der Eintracht im heimischen Stadion androhen, was nach den beiden nächsten Heimpartien gegen den SC Halberg-Brebach und den VfL Hamm Wirklichkeit sein könnte.

Und wenn die SGE so desolat spielt wie zum Auftakt gegen Koblenz und gestern gegen Saarbrücken, wird es mit Sicherheit so sein. „Wir waren heute alle völlig platt. Es war kaum Laufbereitschaft da“, sagte Eintracht-Außenspieler Andi Gros selbstkritisch.

Die Überlegenheit der Gäste war an drei Schlüsselpositionen festzumachen. Mit Nenad Drljaca verfügen sie über einen Spielmacher und in Christian Quack sowie Thomas Esch haben sie zwei durchschlagskräftige Stürmer. All dies fehlt der Eintracht weiterhin. Momo El-Haddadi ist ein reiner Konter-Spieler. Stefan Benz, der in Halbzeit eins an seiner Seite stürmte, war arbeitete zwar eifrig nach hinten mit. Für einen Stürmer ist das jedoch ein bisschen zu wenig.

Nach 16 Minuten tauchte Quack völlig frei vor Mirco Bitzer auf und ermöglichte dem Eintracht-Keeper seine erste richtig gute Parade im Moebusstadion. Allerdings war Quack zwei Minuten darauf erneut ganz frei und machte es besser. Oliver Kurz war da nur Zuschauer.

Kurz vor der Pause vergab die Eintracht die Chance das Spiel zu kippen. Denn nur eine Minute nachdem ein weiterer Treffer von Quack aus unverständlichen Gründen nicht anerkannt worden war (37.), gelang Christian Lederle der überraschende Ausgleich. Doch den psychologischen Vorteil gaben sie direkt wieder an die Gäste ab, die im Gegenzug durch Quack erneut in Führung gingen. „Das war sicher der Knackpunkt“, analysierte auch FC-Trainer Dieter Ferner, der überrascht war, wie leicht es die Eintracht ihrem Gegner gemacht hatte. „Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Die Kreuznacher hatten kaum Chancen.“

Und obwohl die Gastgeber zur Pause mit 1:2 zurücklagen, erspielten sie sich bis zum 1:4 keine einzige Torchance. Erst dann scheiterte Ferdi Oezcan an Gäste-Keeper Christoph Büchel (74.), und Muhterem Baydar traf nach schöner Oezcan-Vorarbeit nur die Latte (81.). Das ist zu wenig! Saarbrücken war weiter die klar bessere Mannschaft. Die Treffer durch Thomas Esch (71.), der Isaac Quaicoe entwischt war, und Daniel Erbou (73.) waren demnach nur eine logische Folge der Überlegenheit.

Vor Spielbeginn zauberten die Eintracht-Verantwortlichen mal wieder einen neuen Spieler aus dem Hut: André De Oliveira, einen offensiven Mittelfeldspieler. Der gebürtige Brasilianer wuchs in Portugal auf und spielte in Deutschland unter anderem in der Oberliga bei Waldhof Mannheim und zuletzt beim Verbandsligisten VfB Leimen. Gegen Saarbrücken saß der 28-Jährige sogar schon auf der Bank. Große Stücke hält Vize-Präsident Hans-Jürgen Ländle auf „seinen“ Mann: „Ich kenne ihn gut aus seiner früheren Zeit.“