| Kreuznach: Schnelle Chance zur Rehabilitation

24.08.2002

Oberliga: Eintracht kann morgen schon desolate Leistung von Mittwoch zurechtrücken


Vom 24.08.2002

aha. – Nur vier Tage nach dem unansehnlichen Spiel gegen Saarbrücken II haben die Oberliga-Fußballer der Kreuznacher Eintracht schon wieder die Chance, sich für diese 1:4-Niederlage zu rehabilitieren. Am Sonntag um 15 Uhr ist der SC Halberg-Brebach zu Gast im Moebusstadion. Gelingt im vierten Anlauf endlich der erste Heimsieg?  
Das Positive vorab: Gegen die Saarländer hat sich kein weiterer Spieler verletzt. Lediglich Torschütze Christian Lederle klagt über eine Wadenprellung, wird aber spielen können. „Schlimmer ist, dass das Selbstvertrauen nach dieser Leistung ziemlich geknickt ist“, sagte Eintracht-Trainer Günter Nessel. Da ist der Pädagoge gefragter als der Arzt.

Trotzdem kann der Coach eventuell auf zwei „neue“ Spieler zurückgreifen. Der gebürtige Brasilianer André De Oliveira war Anfang der Woche vom VfB Leimen zur SGE gewechselt und könnte im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Und bei Erhan Bekdemir, der sich in der Vorbereitung den Unterarm gebrochen hatte, besteht Hoffnung auf einen Einsatz. Doch auch bei den restlichen Ausfällen hofft Nessel auf baldige Genesung. „Spieler wie Kaya, Bekdemir und Amoah fehlen uns einfach. Sie können sich in Eins-gegen-eins-Situationen gut durchsetzen“, weiß er um deren Stärke.

Wichtig wird es am Sonntag sein, dass die vielen individuellen Fehler abgestellt werden. Gegen Saarbrücken leisteten sich die Eintrachtler schon in der Spieleröffnung unglaublich viele Fehlpässe – was immer zu torgefährlichen Aktionen führte. „Es gab zu wenig spielerische Momente bei uns. Saarbrücken ist dadurch immer stärker geworden“, räumte der Coach ein.

Er hofft natürlich, dass dies gegen Halberg-Brebach anders wird, sein Team auf eigenem Platz endlich einmal ein druckvolles Spiel aufzieht. Doch er verweist nicht nur auf den personellen Engpass, sondern auch auf den unangenehmen Gegner. „Die haben schon kuriose Begegnungen abgeliefert“, sagt er mit Verweis auf den Wechsel von überraschenden Siegen und Niederlagen. „Auf eigenem Platz sind sie normalerweise stärker“, weiß er, fügt aber gleich an: „Aber wir haben bis jetzt ja noch keine Heimstärke gezeigt. Doch wir wollen den Zug jetzt anhalten.“ Für dieses Vorhaben kommt eventuell genau der richtige Gegner: In den vergangenen beiden Spielzeiten hat Halberg-Brebach im Moebusstadion jeweils sein schlechtestes Saisonspiel abgeliefert.

Derweil verwies Gojko Loncar alle Spekulationen um ein Engagement beim vor einem Umbruch stehenden Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ins Reich der Fabel. „Ich bin Präsident von Eintracht Kreuznach, das bleibe ich auch.“ Und schelmisch fügte er noch an: „Ich bin der sicherste Präsident der Oberliga, und Günter Nessel ist der sicherste Trainer der Oberliga.“