| Homburg: Eintracht meckert sich um einen Erfolg

05.09.2002

Oberliga: Ominöse 65. Minute in Homburg/Erst Abseitstor, dann Bitzer und Sohler vom Platz

Vom 05.09.2002

aha./ml. – Die SG Eintracht hatÂs nicht leicht. Beim gestrigen Auswärtsspiel der Fußball-Oberliga in Homburg wurde den Bad Kreuznachern nach einstündigem guten Spiel innerhalb von vier Minuten ein Erfolgserlebnis vermasselt. Ein Abseitstor führte zum Rückstand, im gleichen Atemzug flogen zwei Spieler nach Gelb-roten Karten vom Platz. Am Ende quittierte das Team von Trainer Günter Nessel ein 0:2 (0:0).

 
Die SG Eintracht musste in Homburg ohne Andi Gros antreten. Für ihn rückte Neuzugang Gemal Shifa, der vergangene Woche aus Neuhausen gekommen war, ins Team. Shifa spielte vor SGE-Libero Serdar Yilmaz Ausputzer und ließ mit seinen Mannschaftskameraden in der Defensive während der Anfangsphase gar nichts anbrennen. Torwart Mirko Bitzer musste sich nur einmal lang machen, um einen 25-Meter-Aufsetzer von Homburgs Marco Jost um den Pfosten zu lenken (23.). In der 32. Minute ging ein Geib-Kopfball am Gehäuse vorbei. Das warÂs dann auch schon mit der Homburger Herrlichkeit.

Ansonsten zeigte die Eintracht zunächst ihr „Gesicht“ der ersten beiden Auswärtsspiele. Man hielt den Ball vom eigenen Sechzehner fern. Im Mittelfeld forderte und verteilte Florian Sohler den Ball, und vorne sorgten Momo El Haddadi und der wieder genesene Major Amoah für Wirbel. Die beiden hatten auch die beste Gästechance, als Amoah seinen Kollegen auf halb links geschickt hatte, der wendige El Haddadi sich aber noch abdrängen ließ (21.).

„Die spielen so, wie wir zu Hause“, diagnostizierte SGE-Mannschaftsarzt Dr. Gerold Mohr, selbst fünf Jahre lang beruflich im Saarland aktiv, die erste Halbzeit. Auf der Tribüne werden SGE-Chef Gojko Loncar und Ex-Trainer Karl Heinz Halter neben ihm zu keinem anderen Schluss gekommen sein. Ein gutes Spiel machte etwa Oliver Kurz, der FCH-Routinier Christian Mehle fast völlig an die Kette legte.

So gediegen die erste Hälfte verlief, so dramatisch war die zweite. Erst hatte Christian Lederle nach El Haddadis Hackenvorlage die Gäste-Führung auf dem Fuß, doch kurz später zog Fortuna das Homburger Trikot über. Die 65. Minute: Thorsten Schütte flankt in den SGE-Strafraum. Andreas Sorg, der drei Minuten zuvor aus gleicher Position vergeben hatte, stochert den Ball am langen Eck über die Linie. Doch damit nicht genug. Eintracht-Goalie Bitzer protestiert wegen vermeintlicher Abseits-Stellung, erhält erst Gelb, dann sogar Gelb-rot. Doch auch das warÂs noch nicht. Florian Sohler, der schon im ersten Durchgang nach Gelb gemeckert hatte, flog ebenfalls noch wegen Reklamierens mit der Ampelkarte vom Platz. Vier mal Meckern, zwei Platzverweise, ein Tor. So einfach ist Fußball.

Für den zweiten Keeper Ahmed Aydin musste Amoah vom Feld, die Eintracht lief mit zwei Mann weniger einem unglücklichen Rückstand und nun auch dem Gegner hinterher, so dass das 2:0 (82.) durch Mehle fast logische Konsequenz war.

Hiernach sprach Homburgs Coach Gerd Warken von einem „verdienten Sieg nach erwartet schwerem Geduldsspiel“, während sein Gegenüber Günter Nessel konstatierte: „Ich habe in der Pause noch vor dem Schiedsrichter gewarnt. Die beiden haben nach den Karten geradezu gebettelt, das darf so erfahrenen Spielern nicht passieren. Mit der ersten Stunde bin ich aber zufrieden.“