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WEINGARTEN (jez). "Wir sind heute alle sehr enttäuscht über das Spiel. Die Mannschaft hat bei weitem nicht das gezeigt, was sie kann. Ich habe bereits vor Wochen vor der Situation gewarnt, die wir jetzt haben - ab heute beginnt der Abstiegskampf." Es klang viel Ernüchterung aus den Worten von Weingartens Trainer Helmut Behr nach der 1:2-Heimniederlage des Oberliga-Neulings gegen die Sportfreunde Eisbachtal (Sonntag Aktuell berichtete) .
 

Die älteren Leistungsträger seien jetzt gefordert. Nach "sechs Jahren Sonne" dürfe man jetzt nicht die Nerven verlieren, sondern müsse in Ruhe weiterarbeiten, denn die Substanz sei vorhanden, nur eben die Punkte nicht. "Wir brauchen jetzt dringend ein Erfolgserlebnis", verdeutlichte Behr. Eisbachtals Coach Dietmar Krämer analysierte das Spiel so: "Den Grundstein zum Sieg haben wir in der ersten Halbzeit gelegt, als wir schnell mit 2:0 in Führung gingen. In der zweiten Hälfte standen wir mit dem Rücken zur Wand. Die drei Punkte hier waren nicht einkalkuliert." Das kann man Krämer getrost abnehmen, denn es waren die ersten Auswärtspunkte von Eisbachtal in dieser Runde.

Behr hatte vor der Partie seinen Spielern eingebleut, dass es gegen Eisbachtal entscheidend sei, die erste Viertelstunde unbeschadet zu überstehen. Das klappte am Samstag auch - aber dann kam es um so dicker. In der 18. Minute konnte Eisbachtals Mittelfeldspieler Necati Taskesen unbehelligt auf dem rechten Flügel auf und davon ziehen - nachdem der Versuch eine Abseitsfalle aufzubauen gescheitert war - und er tauchte frei vor Weingartens Keeper Sicco Kaschewski auf und ließ ihm keine Chance.

Der SVW wirkte geschockt und wurde nur zwei Minuten später wieder bestraft. Eisbachtals koreanischer Stürmer Lee hielt aus 19 Metern einfach drauf - 0:2. Als in der 23. Minute Weingartens Kapitän Sahin Pita ein Traumpass auf Christian Heinrich gelang, den dieser zum Anschlusstreffer nutzte, wurde es wieder spannend.

Fortan hatte Weingarten spielerische Vorteile, ohne aber zu zwingenden Chancen zu kommen. Mittelstürmer Gauch bekam gegen Eisbachtals starke Innenverteidung kaum einen Stich. In der zweiten Halbzeit erhöhte sich mit der Hereinnahme der Flügelflitzer Sascha Heil und "Speedy" Arifi der SV-Druck. Weingarten spielte gefällig über die Flügel, die Flanken fanden aber selten einen Abnehmer. Die größte Chance zum Ausgleich hatte Benjamin James, der aus 17 Metern ganz knapp links vorbeischoss.

Heil war nach der Niederlage sichtlich deprimiert: "Wir sind spielerisch überlegen, schießen aber keine Tore." Mario Becker nahm das Wort "Abstiegskampf" in den Mund: "Wenn wir da rauskommen wollen, dann nur über die Zweikämpfe. Das klappt aber erst, wenn wir zurückliegen." Behrs Fazit: "Wir haben zurzeit die Seuche."

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 16. Sep , 03:45 Uhr