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Viel Aufwand, wenig Ertrag: Wer gestern Abend auf dem Koblenzer Oberwerth ein gutes Fußballspiel mit Oberliga-Niveau erwartet hatte, musste enttäuscht nach Hause gehen. Weder die Anhänger von TuS Koblenz noch der Sportfreunde Eisbachtal konnten sich dabei mit einem Erfolgserlebnis trösten, nach dem 1:1 (1:0) werden wohl beide Mannschaften in den nächsten Wochen erst einmal in der unteren Tabellenregion festsitzen.

Nein, das war kein großer Sport, den die alten Oberliga-Rivalen den 529 Zuschauern zeigten. Aber das kann man derzeit wohl weder von der TuS als auch den Eisbachtalern erwarten, im Kampf gegen den Abstieg findet eben nicht jeder Pass seinen Adressaten.

Und so war in der Anfangsphase auch von einem packenden Derby reichlich wenig zu sehen. Beide Seiten ließen es vorsichtig angehen, die Angst vor einem frühen Gegentor prägte die Aktionen. Auf dem glitschigen Geläuf ließ man sich im Mittelfeld kaum Luft zum Atmen, weder der TuS noch den Westerwäldern gelang es, sich aus der Umklammerung zu lösen. Die Stürmer waren somit zwangsläufig zu Statisten degradiert, mehr als ein Schuss von Velimir Grgic, den Eisbachtals Torwart Daniel Erbse mit dem Fuß parierte (18.), sprang angesichts dieser Spielweise nicht heraus.

Eine ruhige erste Halbzeit verlebte auch TuS-Torwart Peter Auer, der sich erst nach dem Aufwärmen entschieden hatte, trotz eines Bänderrisses den Kasten zu hüten. Ein paar Rückgaben, eine abgefangene Flanke, dazu die Anweisungen für die Vorderleute - mehr gab's für Auer nicht zu tun. In der 31. Minute hatte er zudem das Glück auf seiner Seite: Nach einer Ecke von Heiko Weidenfeller strich ein Kopfball von Thomas Diel über die Latte, es wäre ein Tor aus dem Nichts gewesen.

Wenn es für die Hausherren dann doch einmal flott nach vorne ging, liefen die Angriffe zumeist über die rechte Seite, links machte sich deutlich das Fehlen von Sebastian Bungart bemerkbar. Und die aktuelle Personalnot sollte sich nach einer halben Stunde noch verstärken, als Manndecker Henrik Ehrhart mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste. Doch Schiedsrichter Markus Fandel meinte es gut mit der TuS: Bei einem Zweikampf mit Sebastian Stahl war Velimir Grgic nur auf einen Strafstoß aus - und bekam ihn auch. Nehat Shalaj war's egal und schob den Ball zum 1:0 ein.

Aber weil es im Fußball oftmals so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit gibt, bekamen auch die Gäste ihr Tor quasi geschenkt. Bei einer Rettungsaktion schoss TuS-Keeper Auer Fatih Cift gegen den Kopf, Eisbachtals Lee musste den Ball anschließend nur noch zum 1:1 (58.) über die Linie bugsieren.

Am Niveau des Spiels änderte dieser Treffer freilich wenig. Die Fehlerquote blieb hüben wie drüben erschreckend hoch, der inzwischen ramponierte Rasen tat sein Übriges zu der mäßigen Partie. Und doch gab es noch eine Chance: In der 70. Minute hatte Eisbachtals Michael Diel das 1:2 auf dem Fuß, Auer rettete mit einer Hand und der TuS letztlich einen Zähler.

Koblenz: Auer - Melunovic, Bogdanovic, Ehrhart (31. Pluhar), Dockter, Lazarevic, Cift, Küchling, Shalaj, Akkaya, Grgic.

Eisbachtal: Erbse - St. Diel, Reifenscheidt, Metternich, Weidenfeller, Kim, M. Diel, Stahl, Löffler (46. Morosini), Hien, Lee (88. Szymczak).

Schiedsrichter: Markus Fandel (Sinspelt).

Zuschauer: 529.

Tore: 1:0 Shalaj (44., Foulelfmeter), 1:1 Lee (58.).