| Hauenstein: Tabellenführer der Abstiegszone

28.09.2002

Fußball-OBERLIGA:Heute SCH-Heimspiel gegen VfL Hamm
 

HAUENSTEIN. "Wir spielen richtig guten Fußball. Wir haben nur zu wenig Punkte." Carl-August Seibel, Vorsitzender des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein, bringt die ersten elf Saisonspiele auf den Punkt. Als Tabellenachter mit 14 Zählern ist der SCH derzeit der "Tabellenführer" der riesigen Abstiegszone einer Klasse, aus der bis zu fünf der 19 Vereine absteigen können. Weil die Liga so ausgeglichen ist wie selten zuvor, sind Heimsiege gegen Teams aus dem unteren Drittel, so wie heute gegen den elf Punkte aufweisenden VfL Hamm, wichtig und fast schon Pflicht (Anstoß: 15.30 Uhr im Wasgaustadion).
 

Doch Vorsicht! Der mit einem neuen Großsponsor, dem Fleischfilialisten Hermes, ausgestattete VfL Hamm wechselte vor zehn Tagen den Trainer und holte gleich gegen Tabellenführer Ingelheim ein 1:1. Ein Nachfolger des geschassten Trainers Carsten Blechschmidt war schnell gefunden, denn mit Günter Borr (zuletzt Wirges) war ein erfahrener Coach zu haben. "Er hatte alle unsere Heimspiele und sogar ein Auswärtsspiel gesehen, kennt die Oberliga und unsere Mannschaft", begründet Wardenbach die Entscheidung pro Borr. Der erwartet in der Südwestpfalz "ein sehr schweres Spiel". Borr spekulierte noch am Donnerstag mit einem Einsatz von Wolfgang Flick, dem mit sieben Toren treffsichersten Stürmer der Oberliga, im Mittelfeld. Auf jeden Fall gelte es, so Borr, den SCH-Kapitän auszuschalten.

Einen Spieler namens Andreas Marx kannte Borr übrigens nicht. Muss er auch nicht, denn der 19-jährige Verteidiger aus Neustadt kam in seiner ersten Saison in der Herren-Oberliga erst zu drei Einsätzen - in den vergangenen beiden Partien spielte er allerdings von der ersten Minute an. Marx agierte in einer Viererkette mit Faupel, Schuster und Wischang. "Die haben mich super aufgenommen", schwärmt der Gymnasiast. Die Verständigung zwischen den erfahrenen und jungen Spielern sei beim SCH eh sehr gut. Er fühle sich bei dem Wasgauclub rundum wohl und genieße die "familiäre Atmosphäre". Es sei nicht so kalt wie in anderen Vereinen, urteilt der schon als Junior beim SCH spielende Marx. Er hält große Stücke auf Trainer Robert Jung, der es sehr gut verstehe, mit jungen Spielern umzugehen. Erstes Ziel des jungen Neustadters ist es, "in Hauenstein Stammspieler zu werden". Bei seinen Einsätzen sei er "nicht unbedingt nervös" gewesen. "Das bringt doch nichts", sagt der Schüler. "Konzentriert und locker" - das sei seine Devise. (ig)

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Samstag, 28. Sep , 03:45 Uhr