Fußball-OBERLIGA:
Kapitän Wolfgang Flick beim 0:2 in Mainz
erstmals in seiner Karriere nicht von Beginn an
dabei
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MAINZ. "Es gelten die Gesetze der
Mannschaftsführung. Ordnung und
Disziplin muss sein." Robert Jung
begründete nach dem mit 0:2
verlorenen Match seines SC Hauenstein am Samstag
bei den Amateuren des FSV Mainz 05 noch einmal
seine Entscheidung, Kapitän Wolfgang
Flick nicht von Beginn an spielen zu lassen.
Flick hatte während der Woche aus
gesundheitlichen, beruflichen und privaten
Gründen nicht am Training teilnehmen
können. "Es war das erste Mal in
meiner Karriere, dass ich - verletzungsbedingte
Gründe ausgenommen - nicht von
Beginn an mit von der Partie war", sagte Flick nach
dem Spiel, an dem er nach 46 Minuten mit der Nummer
14 auf dem Rücken teilgenommen
hatte.
Mit Flick und Manuel Hornig, die für
David Schwartz und Daniel Janik ins Team
gerückt waren, gestaltete der bis
dahin bereits 0:1 hinten liegende SCH die Partie
offen. Das lag allerdings nach Ansicht Jungs nicht
an dem Personalwechsel, sondern am Nachlassen des
Drucks der Hausherren. Die hatten besonders
engagiert begonnen - auch weil sie, so deren
Trainers Colin Bell, zeigen wollten, dass sie und
nicht Hauenstein die aggressivste Mannschaft der
Oberliga seien. Die geschickt gestaffelten Mainzer
stürzten sich jeweils mit zwei oder
drei Spieler auf den Ball führenden
Hauensteiner. Allein Torsten Wischang und Dirk
Schäfer waren in der Lage, diesem
Druck stand zu halten. Meist waren aus Verlegenheit
lange nach vorne geschlagene Bälle
das Resultat des Mainzer Forecheckings.
Hauensteins Sturmspitze, A-Junior Christian Herzog,
war gegen die Top-Verteidiger Kroeg, Steffgen und
den 18-fachen U-18-Nationalspieler Christian
Demirtas chancenlos. Dennoch hätte
Dirk Schäfer fast das 0:1 erzielt,
als er eine von Mainz zu kurz abgewehrte
Freistoßflanke nur knapp am Tor vorbei
setzte.
Gegen die massierte Abwehr mit den erneut sehr
guten Andreas Marx und Eberhard Faupel, der
gelegentlich Probleme mit den ghanaischen
Stürmer Nana Datey Bediako hatte,
rannte Mainz immer wieder vergebens an. Dem
Titelaspiranten aus der Landeshauptstadt boten sich
auf dem Bretzenheimer Kunstrasen nur wenige
Tormöglichkeiten. Die von Bediako und
dem Ex-Torschützenkönig
der Oberliga Hessen, Claudius Weber, machte
SCH-Keeper Marko Raschke noch zunichte. Nur gegen
Stefan Kühnes noch
abgefälschten Distanzschuss war
Raschke machtlos.
In Hälfte zwei sahen die 120
Zuschauer dann ein ausgeglichenes Spiel, in dem die
cleverere Elf das entscheidende Tor machte. Wieder
war es Kühne, der aus der Distanz
mit einer Kopie des 1:0 das 2:0 (71.)
markierte.
"Meine Jungs sind noch zu brav. Wir konnten nur
läuferisch dagegen halten", sagte
Jung im Gespräch mit
Jürgen Klopp, Trainer des
Zweitbundesligisten Mainz 05, der sich seine zweite
Garnitur angeschaut hatte. In der Tat waren die
Mainzer ausgebuffter oder aber die Hauensteiner zu
"anständig". So beklagte sich der in
Hunderten von Oberligapartien
gestählte Faupel, dass er bei jedem
Zweikampf mit Bediako "einen Ellenbogen"
gespürt habe, bei jedem
Kopfballduell in der Luft einen Schubser bekam.
Schiedsrichter Johannes Fandel jedenfalls schaute
oft nicht genau genug hin - nicht als ein Mainzer
im Strafraum die Hand zu Hilfe nahm, nicht als
Hornig im Strafraum zu Fall kam und er zog auch
nicht gelb-rot als der sehr motivierte Mainzer
Kapitän Sven Eichinger zweimal in
Folge sehr hart eingestiegen war.
So blieb es nach 90 Minuten beim 2:0
für den nun Tabellenzweiten aus
Mainz und dem auf Platz sieben
überwinternden SCH, der in den
bisherigen 21 Spielen der Saison selten
enttäuschte, dafür
aber zu viele Niederlagen (sieben) einstecken
musste. Die
Südwestpfälzer
stecken nun fest zwischen der Tabellenspitze und
dem gesicherten Mittelfeld.Einwurf
Von unserem Mitarbeiter: Helmut Igel
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 16. Dez , 03:45
Uhr
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