| Bad Kreuznach: Passend zu Weihnachten: Fröhliche Eintracht überall

16.12.2002

Oberliga: Vorbereiter Amoah feiert 24. Geburtstag/Loncar rechnet nach/Dr. Mohr erinnert sich

Vom 16.12.2002
 
ml. – Fröhliche Eintracht überall. Knapp eineinhalb Wochen vor Weihnachten machte sich die Sportgemeinde von der Nahe ihr schönstes Geschenk selbst. Mit dem 3:1-Erfolg in Völklingen gewann die SGE zum vierten Male in Folge und blieb im fünften Spiel ungeschlagen. Das ist einmalig in der Oberliga-Neuzeit-Geschichte der Bad Kreuznacher.

Karl Heinz Halter und seine Mannen strahlten um die Wette auf dem Völklinger Hartplatz. Der Trainer aus Hochspeyer, mit dem der Erfolg zurück an die Nahe gekommen ist, herzte die Spieler, während das SGE-Präsidium schon an die Zukunft dachte. Vorstandschef Gojko Loncar schwelgte freilich schnell wieder in seiner unverwechselbaren Art in Superlativen. „Wenn wir so weiter spielen, dann werden wir noch Meister.“ Der rechnerische Beweis folgte gleich: „Es sind noch 15 Spiele, also 45 Punkte. Das sind mit den 26, die wir haben, 71. Das könnte reichen.“ Vorjahresmeister Neunkirchen hatte seinerzeit 73 und zehn Punkte Vorsprung auf Mainz 05.

Klar, dass der Kreuznacher Fußball-Tross gut gelaunt zur Weihnachtsfeier ins Hotel nach Wallerfangen fuhr. Man ließ auch Major Amoah hoch leben. Der Publikumsliebling, inzwischen dienstältester Spieler bei der Eintracht, zelebrierte seinen 24. Geburtstag.

Zwei SGE-Torschützen freuten sich ganz besonders nach dem Dreier an der Saar. Greg Strohmanns sehenswerter Führungstreffer war dabei alles andere als ein Zufallsprodukt. „Ich habe aus den Augenwinkeln gesehen, dass der Torwart zu weit vor dem Kasten stand, da blieb mir gar nichts anderes übrig.“

Mit Stürmer-Kollegen Amoah, der auch das 1:0 prima aufgelegt hatte, versteht er sich prima. „Wir harmonieren inzwischen super.“ Kleiner Wermutstropfen war für den eifrigen Angreifer nur, dass er nicht noch ein zweites Mal einlochte, nachdem ihn wieder Amoah elegant frei gespielt hatte. „Da habe ich mir einmal zu weit den Ball vorgelegt und bin etwas aus dem Tritt gekommen.“

Seine Kopfballstärke kann inzwischen Isaac Quaicoe ausspielen. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir in den letzten beiden Wochen Standardsituationen trainiert haben.“

Ein besonderer Sieg war das 3:1 in Völklingen für SGE-Vereinsarzt Dr. Gerold Mohr, der an alter sportlicher Wirkungsstätte den Erfolg seines neuen Vereins bejubelte. „Auf diesem Hartplatz habe ich als Jugendlicher Ende der 60er Jahre gespielt“, erzählt der gebürtige Völklinger, der sich auch noch gut an ein Pokalspiel der Münchner Löwen gegen den SV Röchling erinnert. „Damals war mein Lieblingsspieler Petar „Radi“ Radenkovic im Tor. Ich habe heute noch sein Autogramm, das er mir damals gegeben hat.“ Überdies gab in dieser Zeit auch des öfteren Hannes Löhr seine Sportliche Visitenkarte in Völklingen ab. Der heutige DFB-Nachwuchstrainer kickte „um die Ecke“ in Burbach.

Aber das ist lange her. Heute spricht man wieder über die Erfolgsserie der Eintracht. Die soll ihre Fortsetzung finden am 15. Februar, wenn die Oberligisten wieder loslegen. Die SGE will dann den Spitzenreiter in Worms stürzen. In der momentanen Verfassung kein unmögliches Unterfangen.