| Weingarten: Gauch spielt Christkind und beschert drei Punkte

22.12.2002

Fußball: Oberligist SV Weingarten gewinnt Nachholpartie gegen SpVgg Eintracht Glas/Chemie Wirges glücklich 1:0 (0:0)
 

WEINGARTEN (som). Das "goldene Tor" von Karl-Heinz Gauch in der 82. Minute in der Partie zwischen dem SV Weingarten und der SpVgg Wirges war symptomatisch für diese Nachholbegegnung der Fußball-Oberliga Südwest. Kommissar Zufall hatte auch bei dem 1:0 wie in den gesamten 90 Minuten bei ungemein schwierigen Bodenverhältnissen seine Hand im Spiel (wir berichteten bereits in Sonntag aktuell).
 

Weingartens Coach Peter Rubeck räumte nach den 90 Minuten ein, dass sich in dieser Partie bei zeitweise strömendem Regen und einem seifigen "Parkett" ohne jede Standfestigkeit, die glücklichere Mannschaft durchgesetzt habe. "Beim TuS Mayen hatten wir Vorteile, verloren unglücklich. Heute war es genau umgekehrt, die SpVgg Wirges hatte die größeren Spielanteile, wir aber mehr Glück", analysierte Rubeck, der eingestand, dass er nach dem Verlauf des zweiten Spielabschnitts auch mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre.

"Wir wussten, dass uns in Weingarten ein tiefer Boden sowie ein echtes Kampfspiel erwarten würde und haben deshalb die ganze Woche über das Training darauf abgestellt", sagte Wirges Co-Trainer Manfred Adenauer, der zu Recht von einem Happyend für den SV Weingarten sprach. Beide Trainer waren sich nicht nur in der Bewertung "glücklicher Ausgang" einig, sondern sparten auch nicht mit Komplimenten für den aufopferungsvollen Kampf. Die Bodenverhältnisse hätten sehr viel Substanz gekostet, bestätigten beide. Dennoch hätten die Akteure 90 Minuten lang echt gefightet.

Der SV Weingarten konnte mit dem knappen 1:0-Sieg rechtzeitig zum bevorstehenden Weihnachtsfest drei weitere Punkte auf den Gabentisch legen und sich eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde verschaffen.

Der SVW startete gut in die Partie, bei der die Akteure gut daran taten, nicht lange zu fackeln, sondern das Leder auf dem kürzesten Weg in die gegnerische Hälfte zu befördern. Kick and rush waren Trumpf. Der erste Spielabschnitt ging nach Punkten eindeutig an die Platzherren, die durch Benjamin James, Sahin Pita und Torsten Conrad ihre Chancen nicht nutzen können. Ein großes Raunen ging vor allem in der 43. Minute durch die Arena, als der Nigerianer Benjamin James, der im übrigen als "Abräumer" vor dem eigenen Strafraum eine gute Partie bot, drei Meter vor dem Gäste-Keeper Guido Wörsdorfer das Leder regelrecht verstolperte.

Im zweiten Spielabschnitt hatten nur die Gäste aus dem Westerwald die besseren Möglichkeiten. In dieser Phase hätten Marco Reise, Thomas Arzbach und vor allem Marco Malcangi zu Matchwinnern werden können. So stand aber mit Sicco Kaschewski beim SVW ein Mann zwischen den Pfosten, der zum Teufelskerl avancierte. Er brachte bei dem ein oder anderen tollen Reflex den Tabellennachbarn schier zur Verzweiflung. So noch einmal in der 81. Minute, als er einen Schuss von Marco Malcangi unschädlich machte. Schon 60 Sekunden später fiel dann doch noch der nicht mehr für möglich gehaltene Siegtreffer der Platzherren. Zur Überraschung von Gegner, Zuschauer und der eigenen Mannschaftskameraden lag die Kugel plötzlich im Netz. Bei einer Flanke von links traf das Leder den Hinterkopf von Karl-Heinz Gauch und von dort sprang es in die Marschen. "Fröhliche Weihnachten..." So ein Tor erlebt man nicht alle Tage.

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 23. Dez , 03:45 Uhr