| Pirmasens: Freddy Heß soll's richten

14.01.2003

Fußball-OBERLIGA: Ex-Zweitliga-Profi neuer Trainer des FK Pirmasens - Vertrag bis 2004
 

PIRMASENS. Die Würfel sind gefallen: Freddy Heß soll den FK Pirmasens vor dem Abstieg aus der Fußball-Oberliga retten. Der 38-jährige A-Schein-Inhaber aus Landau, der am Sonntag noch das Training des Verbandsligisten TB Jahn Zeiskam leitete, sagte den Pirmasensern gestern Morgen endgültig zu. Der ehemalige Zweitliga-Profi unterschreibt heute einen Vertrag bis Juni 2004, der auch für die Verbandsliga gilt.
 

In der Saison 1999/2000 spielte Freddy Heß noch gemeinsam mit dem heutigen FKP-Kicker Christian Rolle für den SC Hauenstein in der Oberliga.

Heß ist der vierte FKP-Trainer in dieser Saison nach Karl-Heinz Halter (bis 15. August), Norbert Nachtweih (bis 31. Dezember) und Interimscoach Axel Roos. "Wir wollten jemand aus der Region, der die Szene kennt. Für Experimente haben wir keine Zeit mehr", begründete FKP-Geschäftsführer Peter Korz die Entscheidung für Heß, der in der Oberliga bisher beim SC Hauenstein und in der Verbandsliga bei Viktoria Herxheim und beim TB Jahn Zeiskam als Spielertrainer tätig war. Auch Jörg Nehren, vorige Runde Meistermacher von Borussia Neunkirchen, sei ein Kandidat gewesen, informierte Korz, "aber aus gesundheitlichen Gründen hat das nicht geklappt". Nehren müsse sich, so Korz, in naher Zukunft einer Kieferoperation unterziehen.

Heß übernimmt eine Mannschaft, die bei noch 16 ausstehenden Spielen sieben Punkte Rückstand auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz hat. Seine Einschätzung der Lage: "Eine reizvolle Aufgabe - schwierig, aber machbar. Das zweifellos vorhandene Potenzial der Mannschaft muss ich so schnell wie möglich wecken." In taktischer Hinsicht kündigte Heß an, mit Libero spielen zu wollen, "denn eine Abwehrkette birgt Risiken in sich, und wir müssen uns erst einmal stabilisieren". Es gelte nun für Spieler und Trainer, "die Ärmel hochzukrempeln" und mit allem Ehrgeiz zu verhindern, dass der Verein in seinem Jubiläumsjahr absteigt. Er habe den FKP in dieser Saison noch nicht spielen sehen, gleichwohl aber in Weingarten mehrere Oberligabegegnungen beobachtet.

Heß, der rund 230 Zweitbundesliga- und DFB-Pokal-Spiele für Darmstadt 98 absolvierte und in Zeiskam noch als Abwehrchef auf dem Platz war, geht nach eigenen Worten davon aus, dass seine aktive Laufbahn nun endgültig beendet ist. "Ich komme nur als Trainer nach Pirmasens. Es war auch nie ein Thema in den Gesprächen, ob ich auch Spieler sein wolle", sagte der immer noch sehr fitte und zweikampfstarke 38-jährige, der 75 Kilo auf 1,80 Meter verteilt. Allerdings: Wenn ihm Zeiskam keine Steine in den Weg legen würde, könnte Heß - bisher als Amateur am Ball - sofort spielberechtigt sein.

Gestern Abend verabschiedete sich Heß von der Zeiskamer Mannschaft. Ein schwerer Gang, "weil ich dort ideale Bedingungen und eine mir auf den Leib zugeschnittene Truppe hatte", wie der Coach betont. Da er als Sportler "immer nach höheren Aufgaben gestrebt" habe und die Rückkehr in die Oberliga nach seinem Ausscheiden in Hauenstein vor zweieinhalb Jahren (Vertrag nicht verlängert) sein erklärtes Ziel gewesen sei, habe er das Pirmasenser Angebot nicht ausschlagen können.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt als FKP-Trainer hat Heß am morgigen Mittwoch, 18.30 Uhr, bei der 27. RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft im Hallenfußball.

Von unserem Redakteur: Peter Brandstetter

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Dienstag, 14. Jan , 03:45 Uhr