| Hauenstein: Erst nach der Pause gedrückt

24.02.2003

Fußball-OBERLIGA:SCH rückt durch 2:0 gegen Eisbachtal auf Rang vier vor
 

HAUENSTEIN. "Entscheidend ist, dass wir gewonnen haben. Egal wie!" So zog Robert Jung, Trainer des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein, sein Fazit nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg am Samstag über den Abstiegskandidaten SF Eisbachtal - wir informierten bereits in "Sonntag aktuell".
 

Im ersten Match nach der Winterpause waren die Südwestpfälzer trotz guter Testspielresultate noch nicht so recht aufgetaut. "Schwerfällig" nannte Jung die Aktivitäten in der ersten Halbzeit auf einem sehr holprigen Rasen. Mit Kurzpassspiel hatte Hauenstein versucht zum Erfolg zu kommen. Dies war kein probates Rezept gegen einen sich tapfer wehrenden Gast aus der Westerwald, der nach den Worten von SCH-Verteidiger Thomas Schuster "sehr gut die Räume im Mittelfeld zugemacht" habe. Schuster: "Wir waren total verkrampft."

In der Pause stellte Jung sein Team und seine Taktik um. "Durch meinen Überblick haben wir das Spiel noch gewonnen", stellte der erfahrene Coach hinterher sein Licht nicht unter den Scheffel. Jung setzte nun auf zwei hinter Sturmspitze Wolfgang Flick kreuzende Angreifer (Christian Herzog und David Schwartz) sowie einen lange Bälle schlagenden Joachim Burkhart. In der Tat entwickelte der SCH nun so etwas wie Druck auf den Kasten der Gäste. Nach Flicks erfolglosen Versuchen (55. und 61.) war es dann Burkhart, der Rudolf Benklers Vorarbeit zum erlösenden 1:0 (62.) nutzte. Eine Viertelstunde später drosch dann Schwartz das von Flicks Brust abtropfende Leder aus kurzer Entfernung unter die Torlatte - 2:0 (77.). Die Begegnung war entschieden. Der Rest war bei wunderschönem Winterwetter Bewegungstherapie.

"Die erste Halbzeit war ganz schlimm. Es dauert eben, bis man in den Rhythmus kommt. Mit dem Sieg sind wir weiter dabei", kommentierte Vorsitzender Carl-August Seibel die Partie und das Vorrücken auf Rang vier. "Wir haben uns vernünftig präsentiert", sagte Eisbachtals neuer Coach Walter Reitz, allerdings habe er sich trotzdem geärgert, "denn ein Punkt war möglich". Doch nachdem in der Winterpause fast der gesamte Kader ausgetauscht worden sei, fehle es noch an spielerischer Harmonie.

Zufrieden über den "erwarteten Sieg" war SCH-Spielleiter Hein Ziegler, wenngleich auch deutlich geworden sei, wie wichtig der wegen einer Grippe fehlende Dirk Schäfer für die Mannschaft sei. Ziegler: "Dirk ist schon ein besonderer Spieler."

Man könne nicht auf einen Knopf drücken "und die Mannschaft explodiert", beantwortete Jung die Frage nach dem laschen Beginn seiner Truppe. "Wir mussten uns regelrecht quälen. So Sachen gibt"s eben", stellte sich Jung vor seine Spieler. Die Frage, ob der SCH sich für die Regionalliga bewerben sollte, konnte auch am Samstag nicht beantwortet werden. Die Leistung in der ersten Hälfte und die sehr magere Zuschauerkulisse (80!) sprechen allerdings eher für ein Nein.

Von unserem Mitarbeiter: Helmut Igel

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 24. Feb , 03:45 Uhr