Medien Artikel

Noch bevor der SC Idar-Oberstein erstmals in die Rückrunde der Oberliga Südwest eingreift, steht eine wichtige Entscheidung bereits fest: Der SC wird keine Lizenz für die Regionalliga beantragen, verzichtet also - wie auch die Spvgg Ingelheim - im Meisterschaftsfall auf den Aufstieg. "Für uns ist es unverständlich, dass der DFB die Messlatte für einen Regionalliga-Aufstieg derart hoch legt", schiebt Manfred Michel, der zweite Vorsitzende des SC, den Schwarzen Peter den Funktionären des Deutschen Fußball-Bundes zu, die im Stadion einen Innenraum-Zaun, einen Spielertunnel sowie eine Aufrüstung des Flutlichts verlangen. "Diese Auflagen würden uns mehr als 200 000 Euro kosten", hat Michel errechnen lassen. Zu viel für den SC - zumal das Abenteuer Regionalliga nur ein kurzes Vergnügen wäre. "Ab der zweiten Saison muss ein Fassungsvermögen von 10 000 Zuschauern nachgewiesen werden. Dies ist bei uns nicht möglich. Deshalb wären wir schon vor dem ersten Spieltag der erste Absteiger. Das wäre eine Farce, niemandem zu verkaufen", erläutert Michel.

Den SC-Chef hat mittlerweile der Ehrgeiz packt: "Ich hoffe nun noch intensiver, dass wir Meister werden, dann können wir dem DFB deutlich zu verstehen geben: Ihr seid schuld, dass wir nicht aufsteigen dürfen. Wir fühlen uns ein bisschen wie das kleine, gallische Dorf von Asterix. Mit einem Meistertitel im Rücken wäre es vielleicht auch möglich, gegen die bestehenden Auflagen zu kämpfen. Ich bin nämlich der Meinung, dass Stadion-Begebenheiten nicht über einen Aufstieg entscheiden sollen." Spieler und Trainer haben die Vereins-Entscheidung recht gelassen aufgenommen, die meisten zeigen Verständnis. Michel äußert: "Unsere jungen Spieler tun mir etwas leid. Für sie hätte die Regionalliga zum Sprungbrett werden können." Noch-Trainer Werner Mörsdorf sieht sogar Vorteile: "Wir können nun viel unbelasteter in die restlichen Spiele gehen."

Olaf Paare