| Völklingen:''Wir gewinnen!''

06.03.2003

Vor dem Röchling-Spiel - Gespräch mit David Lindemann

Völklingen (dg). SV Röchling Völklingen gegen FK Pirmasens: Da werden Erinnerungen wach. In den 60er und 70er Jahren zählten beide Mannschaften zu den ganz Großen im Südwesten. In den 60er Jahren, als die Regionalliga Südwest noch der Unterbau zur Bundesliga war, lieferten sie sich heiße Gefechte. Mitte der 70er Jahre spielten Völklingen und Pirmasens in der 2. Bundesliga Süd gegeneinander. In der Saison 1974/75 wurde der FKP sogar Vizemeister dieser Liga, scheiterte aber in den Relegationsspielen gegen Bayer Uerdingen.

In den 80er Jahren verschwanden sowohl Pirmasens als auch Völklingen von der deutschen Fußball-Landkarte und stiegen bis in die Landesliga ab. Mittlerweile haben sich die beiden Traditionsvereine wieder in die Oberliga hochgekämpft, wo es jetzt im Hermann-Neuberger-Stadion zur Neuauflage des Fußball-Klassikers kommt. Wir haben uns vor diesem Spiel mit dem Völklinger David Lindemann unterhalten.

David Lindemann ist 26 Jahre alt und wohnt in Limbach. Er studiert Jura im achten Semester und wird in Kürze sein erstes Staatsexamen ablegen. Mit dem Fußballspielen hat er bei Palatia Limbach begonnen. Über den FC Homburg, den SV Niederauerbach und den 1. FC Saarbrücken kam er vor drei Jahren zum SV Röchling Völklingen. Der defensive Mittelfeldspieler hatte unter Trainer Rudi Kapp&s einen Stammplatz sicher, bis ihn vor anderthalb Jahren ein Beinbruch im Spiel gegen den FC Kutzhof zurück warf. "Die Verletzung hat lange gedauert, ich bin erst im Sommer letzten Jahres wieder ins Training eingestiegen und hatte es schwer, wieder in die Mannschaft zu kommen", so Lindemann.

Mittlerweile ist er aber wieder topfit, wie sein entscheidendes Tor beim 2:1-Sieg am Samstag in Weingarten bewies. Weingarten scheint ihm besonders gut zu liegen, denn dort schoss er beide Tore, die er bisher in dieser Saison erzielte.

Was war der Sieg in Weingarten wert? "Von der Psyche her war das enorm wichtig", schildert Kondemann, "wir hatten vor der Winterpause eine Niederlagenserie, die uns in der Tabelle weit zurück warf. Dann fiel auch noch das Spiel gegen Engers aus, und wir waren im Zugzwang. Wir mussten etwas Zählbares holen. Dass uns das ausgerechnet in Weingarten gelungen ist, das ist natürlich toll." Der Sieg zeige, "dass noch Leben in der Mannschaft ist". Trainer Valentin Valtschev hat die Mannschaft großzügig belohnt für diesen Sieg und ihr zwei Tage Trainingsfrei gegeben. Eine solche Belohnung kam zu Fastnacht gerade recht. Jetzt aber konzentriert sich alles auf das Kellerderby gegen Pirmasens. David Lindemann hofft, dass er in der Anfangsformation stehen wird. "Ich denke mal, dass der Trainer mit meiner Leistung aus dem Spiel in Weingarten zufrieden ist und mich aufstellt", sagt er. Wenngleich ausgerechnet Valtschev die Position bekleidet, die Lindemann selbst gerne spielt. "Wir haben im Winter eine taktische Umstellung vorgenommen. Spielen jetzt mit dem Libero vor der Abwehr. Und diese Position füllt unser Trainer aus. Genau genommen ist er also mein ärgster Konkurrent um einen Stammplatz." Doch Lindemann macht deutlich: "Egal, wer spielt, wir müssen jetzt nachlegen. Wenn uns das nicht gelingt, dann war der Sieg in Weingarten für die Katz." Und er ist sich sicher, dass Völklingen nachlegen wird: "Schon im Hinspiel, beim 1:1 in Pirmasens, waren wir die bessere Mannschaft. Am Samstag gewinnen wir." Sein Tipp für dieses Spiel? "2:0 für uns!"