| Hauenstein: Cleverer Flick, hervorragender Herzog

19.03.2003

Fußball-OBERLIGA:Gestern Abend 3:2-Sieg des SC Hauenstein beim TuS Koblenz
 

KOBLENZ. Christian Herzog war der herausragende Akteur beim 3:2 (1:0)-Sieg des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein gestern Abend im Nachholspiel beim TuS Koblenz. Fouls an dem 18-Jährigen führten zu den beiden ersten Treffern, das dritte erzielte er selbst. "Ich war nicht der Matchwinner", sagte Herzog hinterher bescheiden, "sondern hatte nur meinen Anteil am Erfolg".
 

Die 1:0-Halbzeitführung war etwas glücklich. Denn Koblenz dominierte, konnte aber keine seiner dicken Chancen nutzen. Zunächst scheiterte Nehat Shalaj in der 17. Minute mit einem scharf geschossenen Elfmeter - Eberhard Faupel soll Nenad Lazarevic gefoult haben - am glänzend parierenden SCH-Torwart Marko Raschke. In der 36. Minute klärte Faupel nach einem Schuss von Volemir Grgic auf der Linie. Dann die letzten zwei Minuten vor der Pause: Dribbling von Herzog auf der rechten Seite, Foul von TuS-Libero Elvir Melunovic, Gelbe Karte, Freistoß von Wolfgang Flick aus 20 Metern ins kurze Eck - 1:0 (44.). Kurz darauf wieder Dribbling von Herzog, wieder Foul von Melunovic - Gelb-Rot!

In der zweiten Halbzeit machten die abstiegsbedrohten Koblenzer trotz Unterzahl weiter Druck. Die beiden ungemein gefährlichen Sturmspitzen Grigic und Lazarevic waren von den beiden SCH-Innenverteidigern Andreas Marx und Eberhard Faupel kaum zu halten. In der 51. Minute rettete Marx in letzter Sekunde gegen Lazarevic, acht Minuten später stoppte Jürgen Eißmann Lazarevic, und nach exakt einer Stunde schlug Marx für den bereits geschlagenen Raschke den Ball aus der Gefahrenzone.

Hauenstein boten sich stets vom vorbildlichen Flick initiierte Konterchancen wie jene in der 65. Minute, als der Pfälzer im TuS-Tor, Peter Auer, bravourös gegen Flick und Herzog abwehrte, die mit Manuel Hornig einen Dreier-Sturm bildeten.

In der 69. Minute dann das 2:0 für die Südwestpfälzer. Wieder setzte sich Herzog auf der rechten Seite durch, diesmal foulte ihn Joshua Grenier - Elfmeter! Experte Thomas Schuster trat an und machte sein neuntes Saisontor. Doch nur 120 Sekunden später spielte Lazarevic seine enorme Schnelligkeit aus und verkürzte gegen die zu weit aufgerückten Hauensteiner auf 2:1.

In der 87. Minute schien dann endgültig die Entscheidung gefallen zu sein. Wieder zog Herzog auf und davon und schoss mit links das 3:1. Doch die Koblenzer gaben vor 250 lautstark mitgehenden Zuschauern im Stadion Oberwerth immer noch nicht auf. In der 90. Minute verkürzte Grgic mit einem herrlichen Heber von der linken Strafraumgrenze aus auf 3:2. Schiedsrichter Uwe Welsch ließ vier Minuten nachspielen, doch obwohl auch Torwart Auer nun mitstürmte, brachten die Hauensteiner den Vorsprung über die Zeit.

"Wir haben zwar auch Glück gehabt, aber die Mannschaft ist willig und hat mich überzeugt", bilanzierte SCH-Trainer Robert Jung und lobte den "cleveren Flick und den in der Offensive entscheidenden Spieler, Christian Herzog". Auch der Koblenzer Trainer Milan Sasic anerkannte den Sieg der Hauensteiner, "auch wenn diese Glück gehabt hätten". Sasic: "Meine Mannschaft hat das Spiel in der ersten Halbzeit kontrolliert und es nur versäumt, in Führung zu gehen. Ich bin stolz und traurig. Stolz, weil meine Mannschaft kämpfte, und traurig, weil wir mit leeren Händen da stehen."

Hauenstein hat mit dem Sieg nun wieder den besten Oberliga-Angriff (51 Tore in 26 Saisonspielen). Beim FK Pirmasens registrierte man die Koblenzer Niederlage erfreut, schließlich beträgt damit der Rückstand auf den TuS weiterhin "nur" vier Zähler.

Von unserem Mitarbeiter: Helmut Igel

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Mittwoch, 19. Mär , 03:45 Uhr