| Im Blickpunkt: Der Höhenflug des Sportclubs Hauenstein

15.04.2003

Fußball-OBERLIGA:Mühsamer 1:0-Sieg bei starkem VfL Hamm bringt Tabellenführung - Entscheidendes Tor durch Hornig
 
HAMM. Die Fußball-Oberliga Südwest hat am 31. von 38 Spieltagen einen neuen Spitzenreiter: Der SC Hauenstein erklomm durch einen 1:0-Sieg beim VfL Hamm die Tabellenspitze, da zugleich die zwei Spiele weniger aufweisenden Amateure des FSV Mainz 05 in Saarbrücken nur einen Punkt holten - wir informierten in "Sonntag aktuell").
 
   
Gleich klatscht der Ball an den Pfosten: Hauensteins Bester, Kapitän Wolfgang Flick, setzte sich hier gegen die Hammer Daniel Rosa (links) und Dirk Spornhauer durch. -FOTO:VOHL
   
 
Dabei präsentierten sich die Hauensteiner im Westerwald alles andere als meisterlich. Abstiegskandidat Hamm lieferte dem SCH einen großen Kampf. Das gab auch SCH-Trainer Robert Jung unumwunden zu: "Von den drei Mannschaften gegen die wir in dieser Woche gespielt haben, war Hamm ganz klar am stärksten. Hamm hat uns 90 Minuten unter Druck gesetzt und wir kamen nie wirklich dazu uns zu entfalten."

So erspielten sich die Westerwälder auch die ersten Möglichkeiten. Nach neun Minuten zischte ein beherzter Schuss von Marko Sasic knapp am Tor vorbei und nach einer Viertelstunde verpasste Enis Caglayan einen von Sven Fellmann scharf vors Tor gezogenen Freistoß.

Hauenstein spielte taktisch sehr flexibel und wechselte immer wieder zwischen zwei und drei Angreifern. Seinen stärksten Mann hatte der Sportclub zweifelsohne in Kapitän Wolfgang Flick. Bei einem Konter in der 21. Minute entwischte er Bewacher Dirk Spornhauer, scheiterte jedoch am Außenpfosten. Vier Minuten vor der Pause holte Flick am rechten Flügel dann gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Daniel Rosa, dem VfL-Trainer Otto Jaworski eine großartige Partie als Abwehrchef attestierte, einen Freistoß heraus. Joachim Burkhart schlug den fälligen Freistoß auf Joachim Ellermann. Obwohl dieser gar nicht sonderlich hart köpfte, ließ VfL-Schlussmann Jörg Mockenhaupt den Ball von seiner Brust direkt vor die Füße von Manuel Hornig prallen, der mühelos zum Tor des Tages einschoss.

Hamm verstärkte nach dem Seitenwechsel den Druck. Bei Hauenstein war jetzt im dritten Spiel innerhalb einer Woche ein deutlicher Kräfteverschleiß unübersehbar. Aber der VfL war einfach nicht in der Lage, gegen die tief in der eigenen Hälfte stehenden Gäste aus der klaren optischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. In der 64. Minute landete eine verunglückte Flanke von Caglayan eher zufällig auf der Latte. Eine Minute später eröffnete sich dem aufgerückten Spornhauer die beste Ausgleichsmöglichkeit, aber im Anschluss an Marco Wellers flach geschlagenen Freistoß fand er mit seinem Schlenzer aus nur fünf Metern das gegnerische Tor nicht. Kein Wunder, dass Otto Jaworski später stöhnte: "Wir haben einfach keinen Goalgetter." Ein solcher ist auch Sasic nicht, dessen Kopfball nach einer weiteren Fellmann-Flanke SCH-Keeper Ronny Fahr gerade noch zur Ecke abwehrte. Pech für Hamm, dass Chad Zlateff, der erfolgreichste VfL-Torschütze der laufenden Saison, wegen einer Zerrung nur zu einem Kurzeinsatz in der Schlussphase kam.

Obwohl Hauenstein im zweiten Durchgang kaum noch im gegnerischen Strafraum anzutreffen war, boten sich der Mannschaft in der Schlussphase zwei großartige Möglichkeiten, die Führung auszubauen. In beiden Situationen in der 88. und 90. Minute versagte jedoch Rudolf Benkler, der mittlerweile die einzige verbliebene Spitze der Hauensteiner war, kläglich vor dem Tor. "Da hätten wir den Sack zumachen müssen!", ärgerte sich Trainer Jung.

Übrigens: Schon morgen könnte der spielfreie SCH wieder die Tabellenführung verlieren, wenn Mainz sein Heimspiel gegen den FC Homburg gewinnt.

Von unserem Mitarbeiter: Thomas Hohndorf
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 14. Apr , 03:45 Uhr