| Homburg - Mainz: Drei Homburger flogen vom Platz

17.04.2003

FCH verliert 0:3 beim neuen Spitzenreiter FSV Mainz 05 - Vierte Niederlage in Folge für die Grün-Weißen

Homburg (ha). Nicht nur die 0:3-Niederlage am Dienstagabend beim neuen Tabellenführer der Oberliga Südwest, FSV Mainz Amateure, sondern vor allem die Art und Weise, wie sie zu Stande kam, steckte den Homburger Spielern, Trainer Gerd Warken und den mitgereisten Fans noch lange in den Knochen. Für den FC Homburg war es die vierte Niederlagen in Folge. Damit nicht genug. In Mainz flogen zudem drei Homburger mit Rot beziehungsweise Gelb-Rot vom Platz.

"Jede Kleinigkeit von uns hat der Schiedsrichter sofort abgepfiffen und mit Karten bestraft", schimpfte der frustrierte Mittelfeldspieler Marco Jost nach dem Spiel. Schiedsrichter Markus Wingenbach aus Dietz stand bei den Spielern des FC Homburg schwer in der Kritik. "Vor dem 1:0 gab es zunächst einen Einwurf für Mainz statt für uns. Dann wurden Jörg Federmeyer und ich klar gefoult, und schließlich stand es 1:0 für den FSV Mainz", machte Jost seinem Unmut Luft. Kaum zwei Minuten waren in der ersten Halbzeit gespielt, als es einen Freistoß für den FSV Mainz gab. Die Hereingabe knallte Stefan Kuehne zunächst an die Latte, den Abpraller versenkte Stephan Maas aus 14 Metern zum 1:0. Vier Minuten später erhöhte Christian Hock vor 200 Zuschauern auf 2:0 für Mainz.

Schiedsrichter in der Kritik

In der zweiten Halbzeit ging es dann Schlag auf Schlag. Zunächst Platzverweis Nummer eins für den FCH. Der Mainzer Mike Duhaney sprang mit gestreckten Beinen in den FCH-Spieler Christian Mehle. Doch ein Pfiff des Schiris blieb aus. Anschließend folgte ein Allerweltsfoul von Mehle, der dafür die Gelb-Rote Karte sah, nachdem er zuvor bereits verwarnt worden war.

Nach 59 Minuten lag der FCH mit 0:2 in Rückstand und stand mit einem Spieler weniger auf dem Platz. Nach Flanke von Christian Hock traf Claudius Weber (61.) mit dem Kopf aus kurzer Distanz zum 3.0. Doch für den FC Homburg kam es noch viel schlimmer. Thilo Jung sah in der 70. Minute bei seinem ersten Foul gleich die Rote Karte. Eine harte und fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Wingenbach. Und so ging es weiter. In der 78. Minute sah Marco Jost Gelb. "Es war mein erstes Foul in diesem Spiel. Doch mich wunderte nichts mehr, nachdem er uns fast bei jedem Foul mit einer Karte bestrafte", schüttelte Jost den Kopf. Er habe dann zum Schiri "Danke" gesagt und dafür die Ampelkarte kassiert. Die letzten zwölf Minuten stand der FCH nur noch mit acht Spielern auf dem Platz.

Doch die stark dezimierte Mannschaft der Homburger kämpfte verbissen und ließ keine Mainzer Torchance mehr zu.

"Die Partie hätte auch anders laufen können", sah Torhüter Georg Müller seine Mannschaft aggressiv und zweikampfstark. "Der Rückstand war mehr als unglücklich zu Stande gekommen." Ähnlich sah es Trainer Gerd Warken. "Im ersten Spielabschnitt hatten wir durch Alexander Frei, der nach einer Minute alleine auf das Tor zulief, Alexander Conde und Krzystof Nowaczyk gute Torchancen." Einen Kommentar zu der Leistung des Schiedsrichters und den Platzverweisen wollte Warken zunächst nicht abgeben. Später meinte er: "Mehles Platzverweis war unberechtigt. Zudem gab es vorher ein klares Foul gegen Mehle."

Mit mehr Mut und mehr Engagement in der zweiten Halbzeit sei für seine Mannschaft in Mainz mehr möglich gewesen. Doch da spielte der Schiedsrichter nicht mit, der mit vielen Fehlentscheidungen das Spiel entschied. Viel Zeit bleibt dem FC Homburg nicht, sich von dem erneuten Schock zu erholen. Spätestens jetzt muss man sogar wieder auf die Abstiegsplätze schauen. Am Samstag, 19. April, kommt um 15.30 Uhr der FV Engers ins Waldstadion. Sollte der FCH auch diesmal verlieren, würde das Zittern um den Ligaverbleib in den letzten fünf Spielen auch in Homburg beginnen.