| Hauenstein: Weg für ein echtes Endspiel bereitet

12.05.2003

 

Fußball-OBERLIGA: SCH nun gegen Mainz
 
MAYEN. Nach dem siebten Sieg in Serie (Vereinsrekord) hält der SC Hauenstein weiterhin die Option auf den Titel in der Fußball-Oberliga. Mit einer erneut beeindruckenden Leistung wurde am Samstag ein 4:1 (2:0) beim Tabellenfünften TuS Mayen eingefahren. Nach dem 2:1 der Mainzer Amateure gegen Ingelheim bleibt es bei einem Punkt Rückstand für die Südwestpfälzer. Damit kommt es am Samstag im Wasgaustadion zum vorentscheidenden Match um den Titel.
 
"Wir können die Meisterschaft nun selbst entscheiden", war Trainer Robert Jung nach dem siebten Auswärtssieg sehr zufrieden. Eine bessere Konstellation könne man sich eigentlich nicht wünschen, als den Tabellenführer am vorletzten Spieltag zu überholen und dann in der letzten Partie den Titel zu holen, so Jung weiter.

"Die Mannschaft ist top eingestellt, top fit und harmoniert prächtig mit Trainer und Vorstandschaft. Alles stimmt." So urteilte SCH-Manager Jürgen Lejeune nach dem Erfolg. Dieser wurde mit einem "Superstart" (Jung) eingeleitet. Nach einer Viertelstunde durfte Mayen zufrieden sein, nicht höher als 0:1 im Rückstand zu liegen. Zweimal Manuel Hornig und zweimal Rudolf Benkler hatten sehr gute Einschussmöglichkeiten. Doch nur Benkler hatte getroffen, nach dem er sich einen bereits verloren geglaubten Ball wieder erkämpfte, die Mayener Abwehrspieler wir Slalomstangen stehen ließ und eiskalt vollstreckte (12.).

Es folgten 20 Minuten, in denen Hauenstein zurücksteckte und das Glück des Tüchtigen nutzte. Mit hohen Bällen auf die schnellen beweglichen Spitzen Thomas Clasen, Norman Olck und Toni Maci hatte die Abwehrkette des SCH zunächst Probleme. Doch die meisten Bälle wurden entweder in letzter Sekunde abgeblockt (Faupel), strichen knapp am Kasten vorbei, wurden von Gästestürmer verfehlt, segelten parallel zur Torlinie oder landeten am Querbalken, wie in der 20. Minute nach Kopfball von Lars Schäfer.

Der Spuk war in der 36. Minute beendet, als sich Mayens sonst zuverlässiger Manndecker Udo Schmitt einen Blackout leistete und Wolfgang Flick bediente. Dieser vollstreckte zu seinem 15. Saisontreffer. Als dann in der zweiten Minute nach dem Seitenwechsel Schmitt nach Zusammenprall mit seinem Keeper Lars Lauber ein Eigentor produzierte, war die Partie entschieden. In der Offensive blieben die Südwestpfälzer mit dem unkontrollierbaren Flick brandgefährlich. Im prächtig kämpfenden Mittelfeld räumten Joachim Burkhart, Jochen Ellermann und Dirk Schäfer ab und inszenierten immer wieder gescheite Angriffe. In der Abwehr kontrollierten Faupel (sehr stark), der junge Andreas Marx und der zuweilen effizient offensive Thomas Schuster die Stürmer.

Hauenstein sparte fortan Kräfte ohne unaufmerksam zu sein. Jung holte die angeschlagenen Benkler (Herzog) und Wischang (Thorsten Schäfer) vom Feld und ging trotzdem mit 4:0 in Führung. Nachdem die Jung-Elf wieder einmal schnell von Abwehr auf Angriff umgeschaltet hatte, traf Ellermann aus etwa 25 Meter mit einem perfekten Heber ins Mayener Gehäuse. "Weil ein Pass auf Herzog nicht möglich war, dachte ich, probier"s doch mal", beschrieb hinterher Ellermann den tollen Treffer.

Überhaupt steht Ellermann für die positive Entwicklung des SCH zu einem Spitzenclub in der Oberliga. Der Student aus Landau wurde nicht nur zum Stammspieler und torgefährlicher Leistungsträger, er gefällt mit technischen Raffinessen und steht für gewachsenes Selbstbewusstsein. "Klasse, dass wir gewonnen haben. So wollte wir's. Jetzt gibt es ein Endspiel", freute er sich auf Mainz. Beim SCH sei eben alles etwas anders als sonst. In Köln, wo er studiert und bei einem Oberligisten trainiert, "nimmt jeder nach dem Training seine Tasche und verschwindet". Da wisse beispielsweise "einer nicht, was der andere arbeitet". Die Hauptsache dort sei "die Kohle". Nicht so in Hauenstein. "Wir sitzen oft zusammen und unternehmen gemeinsam was". (ig)
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 12. Mai , 03:45 Uhr