| Pirmasens: Nur eins zählt: FKP bleibt drin

12.05.2003

Fußball-OBERLIGA: Starkes 3:1 gegen Homburg sichert den Nichtabstieg
 
PIRMASENS. Das erste Siegerbier schon auf dem Rasen, die Jubelkette, um sich bei den Fans für die Unterstützung zu bedanken - die Spieler und Verantwortlichen des Fußball-Oberligisten FK Pirmasens hatten am Samstag nach dem 3:1 (0:1) über den FC Homburg Grund, sich zu freuen. Nach einer schwierigen, zum Teil verkorksten Saison brachten sie den Klassenverbleib unter Dach und Fach (wir berichteten in Sonntag aktuell).
 
Zur Pause hatte der FKP zwar 0:1 zurückgelegen. Thilo Jung, der Ende der 80er Jahre mal im Dress des FKP gespielt hatte, nutzte nach einem Schuss von Christian Mehle die Chance, aus kurzer Distanz einzuschieben. Die Pirmasenser spielten zunächst gefällig, aber noch nicht zwingend. Im Gegensatz zum FC Homburg. Der hatte in Krzystof Nowaczek einen brandgefährlichen Stürmer, mit dem sich Markus Lechner packende Duelle lieferte.

Dass Lechner dieses Duell für sich entschied, war mit ein Grundstein für den Sieg. Direkt nach Wiederanpfiff - ausnahmsweise war Lechner nicht bei ihm - hatte Nowaczek die große Chance zum 0:2 vergeben. Aber dann hatte der Leimener im FKP-Dress den Homburger gut im Griff, bekam Riesenapplaus von der Tribüne, als er Mitte der zweiten Hälfte, als Nowaczek mit einem tollen Pass auf der rechten Außenbahn bedient wurde, im Laufduell Sieger blieb, dabei noch einen Einwurf rausholte. "Das hat gut getan", freute er sich über die gute Leistung und den verdienten Szenenapplaus.

Spielentscheidend in einer FKP-Mannschaft, die, wie Trainer Axel Roos lobte, die Zweikämpfe angenommen, aggressiv gespielt habe, waren neben Lechner Christoph Dengel und Miguel Carvalho. "Wenn Christoph Dengel in dieser Saison nicht für den FKP gespielt hätte, dann wären wir abgestiegen", verteilte Roos, dem Albaniens National-Coach Hans-Peter Briegel für das wichtige FKP-Spiel freigegeben hatte, zu Recht Sonderlob.

"Man sieht, was drin gewesen wäre in dieser Saison", kommentierte Dengel den Klassenverbleib. Dengel hatte mal wieder das Signal zur Aufholjagd gesetzt. Nach 48 Minuten, kurz nach Nwaczeks Großchance, köpfte er nach einer Ecke an den Pfosten. In der 53. Minute nach tollem Freistoß von Jens Schaufler, der mit gebrochenem Daumen spielte, markierte er das 1:1 von fast der gleichen Position am linken Pfosten, dieses Mal mit dem Fuß.

Einen Grund, warum der FKP so lange im Abstiegskampf gesteckt habe, sei die Zeit unter Norbert Nachtweih gewesen. "In dieser Zeit wurden wir zu einem undisziplinierten Haufen", sagt Dengel, der trotz Anfragen anderer Clubs seinen Vertrag beim FKP erfüllen wird. "Das habe ich immer gesagt", so Dengel, der seinerseits die Trainerkombination Roos/Schlick lobte. "Das war ideal. Axel Roos mit seiner ganz ruhigen Art und Günther Schlick mit seiner eher rauen, auch lauten, aber immer ehrlichen Art, die einige Fußballer wohl auch brauchen", stellte Dengel fest. Er hofft, dass jetzt die Spieler, die noch nicht ganz schlüssig waren in Sachen Unterschrift, beim FKP bleiben. "Das soll in der nächsten Woche alles unter Dach und Fach gebracht werden", erklärte auch FKP-Präsident Ralf Westenweller.

Dass der FKP für eine neue Oberligarunde planen kann, lag auch an Carvalho. Er absolvierte ein großes Laufpensum, steckte viel ein und weg. Vor allem von Bewacher Jörg Federmeyer bekam er immer wieder auf die Knochen. Den Freistoß im Mittelfeld der zum 2:1 führte, den holte Carvalho raus, vollendete die Standardsituation nach Freistoß Schaufler zum 2:1 (59.). Die vielen unnötigen Fouls seiner Mannschaft, die die beiden Tore des FKP zur Folge hatten, versetzten FC-Trainer Gerd Warken in Rage. "Ich hatte das in der Halbzeit noch angesprochen. Was es genutzt hat, sieht man", sagte er sauer.

Es war denkwürdiges Spiel, unter anderem weil zwischen der 75. und der 76. Spielminute 15 Minuten Pause lagen. Schiedsrichter Markus Fandel schied mit einem Bänderriss aus. Sein Assistent Günter Eckers pfiff die Partie zu Ende, Schiedsrichterbeobachter Wolfgang Adam ging an die Seitenlinie und sah dort noch das 3:1 durch Danny Bossert, den Carvalho mit schönem Pass auf den Weg Richtung Tor geschickt hatte. Dem Schiedsrichter wurde übrigens ein exklusiver Heimfahrdienst angeboten: Joseph Krekeler, der aus der Eifel stammende EX-OB, wollte den Fahrdienst übernehmen.

Von unserer Mitarbeiterin: Andrea Daum
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 12. Mai , 03:45 Uhr