Trierscher Volksfreund | Ein Finale vor dem Finale

20.05.2022

Trier Der SVE braucht im Topspiel gegen die Rheinhessen am Samstagabend einen Sieg, um so richtig im Rennen um Platz eins zu bleiben. Ein wichtiger Faktor soll die Kulisse werden.

Man muss kein Mathe-Genie sein, um den Endspiel-Charakter des ,Krachers‘ in der Aufstiegsrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zwischen Eintracht Trier und Wormatia Worms (Samstag, 18 Uhr, Moselstadion) zu erkennen. Trier braucht einen Sieg, um bei dann noch zwei ausstehenden finalen Spieltagen die Wormatia nochmal richtig unter Druck zu setzen. Aktuell liegen die Rheinhessen als Tabellenführer drei Punkte vor dem SVE – und sie haben ein um 13 Treffer besseres Torverhältnis.

Am Saisonende steigt der Meister direkt in die Regionalliga Südwest auf, der Zweite kann das Ticket noch über eine Relegation mit den Zweiten aus Hessen und Baden-Württemberg lösen. „Für uns ist die Partie schon so etwas wie ein Finale. Wir haben immer noch eine gute Ausgangsposition, um Worms im Endspurt überholen zu können“, sagt Eintracht-Trainer Josef Cinar, der davon überzeugt ist, dass seine Spieler das 0:0 unter der Woche gegen Mechtersheim schnell aus den Köpfen bekommen haben: „Das Gefühl, mit dem wir aus der Nachbesprechung gegangen sind, war gut.“

Wichtige Hinweise für die Fans

Aufgrund des erwarteten hohen Zuschaueraufkommens zum Spiel am Samstag, 18 Uhr, gegen Wormatia Worms rät Eintracht Trier allen Besuchern, frühzeitig und – wenn möglich – mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Moselstadion zu kommen. Für die Trierer Zuschauer werden am Stadion drei Kassen und zwei Eingänge geöffnet. Auch am Gästeblock wird es eine Tageskasse geben. Das Stadion öffnet um 16 Uhr. Der SVE empfiehlt den Karten-Vorverkauf online sowie über die Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen. Das erspare ein Anstehen an den Kassenhäuschen.

Die Polizei und die Eintracht appellieren darüber hinaus an die Fairness der Fans. „Wir freuen uns auf einen einzigartigen Support und damit auf eine außergewöhnliche Atmosphäre im Stadion. Als Vereinsverantwortliche des SV Eintracht Trier 05 und als Polizei Trier wollen wir, dass der Fußball im Vordergrund steht“, heißt es in einem veröffentlichten Fanbrief.

Die aktive Trierer Fanszene ruft zu einem Treffen der SVE-Anhänger ab 14 Uhr am Kornmarkt auf – alle Fans sollen in blauer Kleidung erscheinen. Von dort geht‘s dann später zum Moselstadion.

In den entscheidenden Partien muss der Coach allerdings auf Kapitän Simon Maurer verzichten. Der Routinier hat sich einen Zeh gebrochen (der TV berichtete). „Auch wenn ich nicht spielen kann, versuche ich, nah an der Mannschaft zu sein, um ihr Mut zuzusprechen“, sagt der 32-Jährige. Besonders zwei seiner Teamkollegen wird er wahrscheinlich verbal anheizen: Jason Thayaparan und Fränz Sinner, die beim SVE nun die Innenverteidigung bilden werden, da auch Henk van Schaik in dieser Saison nicht mehr eingreifen kann.

„Jayson und Fränz genießen unser absolutes Vertrauen. Darüber hinaus müssen wir die Verantwortung auf dem Rasen auf mehrere Schultern verteilen. Wir haben mit Robin Garnier, Kevin Heinz oder Maurice Roth genügend Spieler mit Erfahrung“, sagt Cinar.

Und wie ist die Lage bei der Wormatia? Sie geht auf Tauchstation. Auf eine Anfrage des TV am Montag für ein Interview im Vorfeld der Partie mit Trainer Kristjan Glibo antwortete Pressesprecher Jens Silex zunächst, sich darum zu kümmern – um fünf Stunden später mitzuteilen: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir vor dem Spiel keine Interviews geben möchten.“ Die Rückfrage zu den Gründen blieb bis heute unbeantwortet.

In den vergangenen Wochen trat Worms sehr stabil auf. Die Bilanz: fünf Spiele, fünf Siege, 21:3 Tore. Dabei scheint auch der Ex-Trierer Aleksandar Biedermann in Form zu kommen – der Angreifer traf in den beiden jüngsten Spielen jeweils ein Mal.

Während Maurer einräumt, mit einem Auge immer wieder mal auf die Tabelle zu schielen, gibt Cinar vor, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren.

Erwartet werden zum heutigen Topspiel im Moselstadion mindestens 2000 Zuschauer, die Eintracht hofft indes, dass sich die Zahl Richtung 3000 bewegen wird. SVE-Trainer Cinar: „Wir wünschen uns ein Fußball-Fest. Gerade jetzt gegen Worms gilt: Alle ab ins Stadion, um uns zu pushen. Damit wir Worms einen heißen Kampf liefern werden.“