op-online.de | 4:1-Sieg gegen Worms: Auf OFC-Offensive ist Verlass

27.08.2015

Offenbach - Die Offenbacher Kickers haben ihren Status als bestes Offensivteam der Regionalliga Südwest untermauert. Gegen Worms siegte der OFC letztlich verdient mit 4:1 (1:0). Der Trainer war trotzdem nur bedingt zufrieden. Von Christian Düncher 

Rico Schmitt brachte es nach einem „tollen Abend“ vor 6417 Zuschauern auf den Punkt: „Das war ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert und beide Teams haben dazu beigetragen“, bilanzierte der OFC-Trainer, dessen Mannschaft auch im fünften Saisonspiel ungeschlagen blieb. Beim 4:1 (1:0) gegen Wormatia Worms hatten die Kickers laut Schmitt „sehr viel ins Offensivspiel investiert“ und sich dafür letztlich belohnt. Man müsse den Erfolg aber „richtig einordnen“, sagte der Trainer. „Ich freue mich über den Sieg, ärger mich aber über das Gegentor.“ Zumal die Gäste durchaus weitere Chancen hatten.

Schmitt musste die Startelf im Vergleich zum 3:0-Erfolg beim TSV Steinbach kurzfristig auf einer Position ändern. Anstelle des zuletzt starken Stefano Maier, der sich beim Aufwärmen an den Adduktoren verletzt hatte, gab Maik Vetter auf der Position des rechten Außenverteidigers sein Startelf-Debüt in dieser Saison.

Und Vetter war auch gleich an den ersten beiden guten OFC-Aktionen beteiligt. Erst eroberte er mit viel Einsatz den Ball und leitete damit einen guten Angriff über die rechte Seite ein, an dessen Ende ein Wormser knapp vor dem einschussbereiten Markus Müller rettete (7.). Kurz darauf wurde Vetter am gegnerischen Strafraum gefoult, den Freistoß schlenzte Alexandros Theodsiadis knapp über das Tor (10.). Wenige Minuten später dann die verdiente Führung für die Kickers: Müller, der kurz zuvor knapp gescheitert war, wurde auf dem Weg zum Tor gefoult. Diesmal trat der Ex-Wormser Martin Röser zum Freistoß an und traf aus 22 Metern in den linken Winkel.

Vom Innenpfosten sprang der Ball ins Netz (17.). Es war quasi ein Treffer im zweiten Anlauf: Gegen Steinbach war er noch am Aluminium gescheitert. Auch wenn das Tor durch eine Standardsituation fiel: Der OFC war spielerisch klar überlegen, ließ den Ball schnell und sicher laufen und schaltete blitzschnell von Abwehr auf Angriff um. Worms agierte nur. Hatte die Wormatia mal den Ball, eroberten ihn die Kickers umgehend zurück. Gegen Ende der ersten Hälfte wurden die Aktionen des OFC allerdings etwas ungenauer. An den Spielanteilen änderte sich dadurch jedoch kaum etwas.

Nach der Pause war es dann aber zunächst vorbei mit der Dominanz des OFC. „Bis zum 2:0 war es ein Tanz auf der Rasierklinge, ein offener Schlagabtausch“, sagte Schmitt und meinte damit vor allem die Großchance von Wormatia-Torjäger Florian Treske, der an Endres scheiterte (49.). „Uns haben in der zweiten Hälfte eventuell etwas die Körner gefehlt“, sagte Schmitt. Seine Mannschaft habe im ersten Durchgang „hier und da etwas zu offensiv gespielt. Das hat Kraft gekostet“. Der Trainer fühlte sich teilweise an das Relegationsrückspiel gegen Magdeburg erinnert. Schmitt: „Da hätte ich mir manchmal eine klügere Lösung gewünscht.“

Der OFC konnte sich aber auf seine Offensive verlassen. „Jeder von den Jungs vorne kann treffen. Diese Qualität zeichnet uns aus“, sagte Mittelstürmer Markus Müller. Er blieb diesmal zwar ohne Tor, dafür traf der eingewechselte Nikolaos Dobros doppelt – zum 2:0 (71.) und 4:1 (90.). Zwischendurch hatte Benjamin Pintol mit dem 3:0 (87.) für die Vorentscheidung gesorgt. Nach fünf Spielen hat der OFC bereits 16 Treffer erzielt, das ist mit Abstand der Topwert der Liga. Müller nannte den Grund: „Auffällig ist, dass wir uns viele Chancen erarbeiten, aber auch viele nutzen.“