Wormser Wochenblatt | Dem Negativtrend einen Strich durch die Rechnung gemacht

13.04.2015

Dank einer kompakten, äußerst disziplinierten und geschlossenen Mannschaftsleistung erkämpfte sich der Wormser Traditionsverein vergangenen Samstag vor 848 Zuschauern gegen den ehemaligen Drittligisten aus Elversberg ein 1:1-Unentschieden.

Dabei sahen die Prognosen im Vorfeld der Partie alles andere als rosig aus. Vier Niederlagen in Folgen bei 13 Gegentoren standen beim VfR zu Buche. Zudem war Trainer Sascha Eller gezwungen, neben den gesperrten Spielern Tim Paterok, Enis Saiti, Sandro Loechelt, Benjamin Maas sowie dem mit Muskelfaserriss ausgefallenen Benjamin Himmel gleich fünf Stammspieler zu ersetzen.

Gegen den Tabellendritten Elversberg, der weiter den Aufstieg im Fokus hat, richtete Eller seine Truppe äußerst defensiv aus und feierte damit Premiere, denn noch nie zuvor hatte er mit einer Fünfer-Abwehrkette spielen lassen. Stürmer Sascha Wolfert, der bereits zehn Mal auf dieser Position in der Dritten Liga gespielt hatte, komplettierte die Abwehrabteilung um Eugen Gopko, Alexander Hien, Kristian Maslanka und Maik Karwot.

Unmittelbar mit Spielbeginn riss die Gästetruppe das Ruder auf dem Platz an sich und versuchte unentwegt, das VfR-Bollwerk zu knacken. Die Jungs dort aber machten einen hervorragenden Job und lauerten auf Konter. Ein solcher hätte bereits fast in der fünften Minute zum Erfolg geführt, als Weißenborn Akcam schickte, der die Pille jedoch ans Außennetz hämmerte.

Wenngleich im weiteren Spielverlauf nicht unbedingt temporeicher und attraktivster Fußball geboten wurde, zogen die Hausherren dennoch die Sympathien der Zuschauer durch ihren Kampfeswillen auf ihre Seite. Bis zur Pause blieb es zunächst beim torlosen Remis.

Auch im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild: Der SV suchte die Lücke, der VfR mauerte und lauerte. Mehr und mehr festigte sich unter den Zuschauern auf der Haupttribüne der Eindruck, dass die Wormaten in diesem Spiel durchaus einen Zähler ergattern könnten. Doch zunächst weit gefehlt, denn diese Hoffnung schien nach einer Standardecke durch Thomas Birk in der 72. Spielminute zerstört. Die Kugel war zwar nicht in den Maschen, dennoch entschied der Assistent auf Tor, was Keeper Utecht und Karwot derart aufbrachte, dass sich die beiden den gelben Karton einhandelten. Torschütze war in jedem Fall Antonyos Celik.

Sehr zur Freude Ellers habe seine Truppe obgleich des Rückstandes diszipliniert weiter gespielt und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ali Özgün wurde schließlich zum Joker, denn mit dessen Einwechslung in der 68. Spielminute bewies Eller ein glückliches Händchen. Nach tollem Zuspiel von Stulin lupfte Özgün in der 86. Minute den Ball über den heraus eilenden SV-Keeper Morten Jensen und sorgte somit gleichzeitig für den durchaus gerechten Endstand.

Äußerst erbost über die Leistung seines Teams zeigte sich im Anschluss Gästetrainer Willi Kronhardt. "Wir haben heute durch unsere eigene Dummheit zwei Punkte liegen lassen." Sascha Eller konnte dieser Umstand dagegen nur Recht sein: "Dieser Punkte fühlt sich heute für uns wie ein Sieg an." Man sei zwar sehr nervös gestartet, habe sich dann jedoch sehr geschlossen an die taktische Vereinbarung gehalten. Am Samstag geht der Ligaalltag weiter. Es geht zum Abstiegskandidaten KSV Baunatal. Anstoß dieser Begegnung ist um 14 Uhr. Alla Wormatia!