FuPa.net | So gewinnt Wormatia nichts mehr

06.04.2015

Walldorf. Drei Minuten war die Halbzeitpause erst alt, als Trainer Sascha Eller seine Elf wieder auf den Rasen schickte. Wormatia Worms lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:3 beim FC Astoria Walldorf zurück. Am Ende stand eine deutliche und auch in der Höhe verdiente 1:5-Niederlage.

Vor den 90 sehr einseitigen Minuten im FC-Astoria-Stadion hatten zwei zuletzt schwächelnde Mannschaften zum Einmarsch bereit gestanden. Während Worms die vorangegangenen drei Partien verloren hatte, konnte Walldorf im Jahr 2015 noch keinen Sieg feiern und auch erst drei Tore schießen.

Schon zur Halbzeit war bei den Astorstädtern der berüchtigte Knoten endlich geplatzt. Nach 20 Minuten tanzte David Etzold zwei Gegenspieler aus und vollendete von der Strafraumgrenze mit einem platzierten Schuss zum 1:0. Das 2:0 von Nico Hillenbrand fiel unter tatkräftiger Mithilfe von Wormatia-Torhüter Timo Utecht, der einen harmlosen Schuss durch die Hände rutschen ließ. ,,Da war er in Gedanken vermutlich schon dabei, den Gegenangriff einzuleiten", versuchte Eller diesen Lapsus zu erklären, ,,bei uns gingen die Köpfe aber schon nach dem 1:0 runter." In der Tat hatte Walldorf leichtes Spiel mit den formschwachen Gästen und sorgte mit dem Halbzeitpfiff bereits für die Vorentscheidung. Dieses Mal bediente Etzold den mitgelaufenen Hillenbrand, der aus kurzer Distanz ohne Mühe einschieben konnte.

Die kurze Ansprache von Eller in der Halbzeitpause zeigte nicht die erhoffte Wirkung, ebenso wenig wie der Dreifachwechsel in der 60. Minute. Die Astorstädter spielten weiter munter nach vorne und Timo Kern erhöhte auf 4:0 (54.). Zwar verkürzte die Wormatia nochmals durch Florian Treske (72.), doch FCA-Stürmer Marcel Carl stellte nur sechs Minuten später den alten Abstand sowie das Endergebnis her.

,,In den letzten Spielen haben wir einfach zu viele Tore kassiert", sagte ein sichtlich niedergeschlagener Eller, ,,in der jetzigen Phase ist es schwer, sich nach einem Rückstand wieder aufzubauen." Eine leichte Besserung sei in der zweiten Hälfte schon zu sehen gewesen, ,,jedoch geht das 5:1 absolut in Ordnung."

,,In den bisherigen Heimspielen waren wir immer nah dran, hatten aber oft nicht das Glück", blickte FCA-Trainer Matthias Born nochmals zurück und zog das Fazit, ,,heute war unsere Zweikampfstärke am Boden und auch in der Luft mitentscheidend. Dazu haben wir zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht."

Gebhardt bedient

Bei den Verantwortlichen der Wormatia herrschte nach der enttäuschenden Pleite großes Rätselraten ob der schlechten Verfassung der Kicker. ,,Wir müssen die aktuelle Lage jetzt sehr, sehr kritisch analysieren", sagte der Sportliche Leiter Marcel Gebhardt, ,,so können wir nicht weitermachen, das war ein ganz schlechter Auftritt von uns." Der Trend spricht eindeutig gegen den VfR. Nur ein Sieg aus den vergangenen zehn Partien, die letzten vier Begegnungen gingen allesamt verloren. Aktuell stehen 39 Punkte zu Buche, für den Klassenerhalt fehlt noch der eine oder andere Zähler. ,,Bis zu den gefährlichen Regionen fehlt folglich nicht viel", weiß Gebhardt um die Problematik Formkrise.

Nach der folgenden Partie am Samstag gegen Elversberg, für die Benjamin Maas und Enis Saiti nach der jeweils fünften Gelben Karte und Sandro Loechelt nach seiner zehnten (!) Gelben Karte gesperrt sein werden, geht es hintereinander gegen vier der letzten fünf Klubs in der Tabelle. Da hat es die Wormatia in der eigenen Hand, frühzeitig das ,,Abstiegsgespenst" zu vertreiben. Mit einem Auftritt wie in Walldorf gewinnt man in der Regionalliga aber ganz sicher gegen keine Mannschaft.