FuPa.net | ,,Alles wunderbar"

02.03.2015

Worms. ,,So einen habe ich auch mal geschossen", strahlte Marcel Gebhardt. Ja, keine Frage: Der Sportliche Leiter des VfR Wormatia konnte prima Freistöße schießen in seiner Aktivenzeit. Gegen Kaiserslautern sei das gewesen, erinnerte sich ,,Gebbi". Aber dass Benjamin Maas auch solche Freistöße in den Winkel hauen kann? Das war so noch nicht so richtig bekannt. Aber wie der Innenverteidiger das in der letzten Minute der regulären Spielzeit am Samstag machte, das hatte schon Klasse. Mit so einem Schuss ein Spiel zu entscheiden, das eigentlich ein 0:0-Spiel hätte werden müssen, nachdem die Wormser nur noch auf Defensive gesetzt hatten nach dem frühen Platzverweis für Enis Saiti, ist schon was ganz Besonderes.

Und wer mutmaßlich am glücklichsten war an diesem Nachmittag in der EWR-Arena, das dürfte (neben dem Schützen) der mit Rot vom Platz geflogene Saiti gewesen sein. Der hatte in der 22. Minute einen letztlich missratenen Rückpass zu Torhüter Tim Paterok gespielt. Als er Sekunden später seinen Bock ausbügeln wollte, holte er KSV-Kapitän Tobias Becker von den Beinen. War das nun eine Rote Karte oder eine ,,Dunkelgelbe"? Tatsache war: Die Wormatia kickte fortan in Unterzahl. Rannte, ackerte, kämpfte und gewann dann sogar noch. Saiti ,,knutschte" den Torschützen Maas nach Spielschluss auf dem Rasen immer wieder.

Wen Saiti auch noch hätte ,,abknutschen" können, war sicher Winterpausen-Zugang Meik Karwot. Dass die Wormatia das Spiel nämlich letztlich gewann, hatte mit dem langen Defensivspieler zu tun, der nach rund einer Stunde für den ausgepumpten Zahit Findik und somit zu seinem Punktspieldebüt kam. In der turbulenten Nachspielzeit, als die Gäste wütend auf den Ausgleich drängten und VfR-Keeper Tim Paterok mehrfach die Orientierung verlor, drosch Karwot doch tatsächlich zweimal in höchster Not den Ball von der Linie. ,,Natürlich wollten wir gewinnen", sagte er später. ,,Dass uns das mit einem Mann weniger gelungen ist gegen Kassel, zeigt, dass wir gut verteidigt haben." Dass er selbst die beiden besten Gäste-Chancen des zweiten Abschnitts mit Glück und Können verhindert hatte, wollte er nicht als etwas Besonderes ansehen.

Verteidigt hatten übrigens alle: So rückte der ursprünglich als Stürmer aufgebotene Sascha Wolfert nach Saitis Platzverweis in die vordere von zwei Viererketten ein. ,,Das war zwar früher meine Position, aber jetzt musste ich mich schon umstellen", so der Ex-Lauterer, der nach seiner Verletzungspause erstmals wieder um Punkte kickte. Kämpferisch sei das super gewesen von der Mannschaft sagte Wolfert. Und Kapitän Florian Treske grinste: ,,Alles wunderbar."