tuskoblenz.de | TuS muss Rückschlag hinnehmen: 0:2-Niederlage gegen Wormatia Worms

25.10.2014

Der erhoffte dritte Sieg in Folge ist ausgeblieben. Quasi mit dem letzten Aufgebot musste sich Fußball-Regionalligist TuS Koblenz am Freitagabend dem VfR Wormatia Worms vor heimischem Publikum mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. „Die Niederlage ist absolut verdient. Wir haben über die gesamten 90 Minuten einfach zu wenig investiert“, ärgerte sich TuS-Teamchef Evangelos Nessos nach der Partie. „Eigentlich hätten wir nach den beiden Siegen heute mit breiter Brust auftreten müssen. Stattdessen haben wir ohne Selbstvertrauen gespielt und sind zu spät in die Zweikämpfe gekommen. Bei uns hat einfach die Grundaggressivität gefehlt. Das ist für mich unerklärlich.“ Große Erleichterung herrschte dagegen im Lager der Gäste. „Ich bin froh, dass wir nach unserer Niederlagenserie endlich wieder dreifach punkten konnten. Wir sind gut ins Spiel hineingekommen und haben auch nach dem Führungstreffer weiter Druck gemacht. Insofern bin ich mit der gezeigten Leistung meiner Spieler sehr zufrieden“, so VfR-Trainer Sascha Eller.

Schon vor dem Anpfiff hatte die TuS die erste Hiobsbotschaft zu verdauen. Kapitän Michael Stahl musste kurzfristig mit Verdacht auf Riss des hinteren Kreuzbandes passen. Nessos: „Diese Nachricht hat uns aus heiterem Himmel getroffen. Michael hat in den Tagen zuvor noch normal trainiert. Ein absoluter Schock.“ Neben dem 27-Jährigen fielen mit den beiden gelbgesperrten Samir Benamar und Eldin Hadzic zwei weitere Stammspieler aus. „Wir sind nicht so stark besetzt, dass wir solche Ausfälle kompensieren könnten. Man hat deutlich gemerkt, dass uns heute drei Führungsspieler gefehlt haben“, erklärte Nessos, der zumindest auf die Rückkehr von Anel Dzaka bauen konnte. Der Routinier stand nach auskurierter Oberschenkelzerrung ebenso neu in der Startformation wie Kevin Steuke und Julius Duchscherer. Mit Luca Wolf sowie Joshua Marx gehörten zudem zwei Spieler aus der U23 erstmals dem Kader des Regionalligisten an.

Die Partie vor 1176 Zuschauern im Stadion Oberwerth begann zunächst verhalten. Die Gäste aus Worms zwar mit erkennbar mehr Zug zum Tor, ohne sich jedoch zwingende Chancen herauszuspielen. Die TuS agierte dagegen in der Anfangsphase relativ abwartend und fand erst mit zunehmender Spieldauer besser in die Begegnung. Torraumszenen hatten aber hüben wie drüben weiterhin Seltenheitswert. Stattdessen störten viele Fouls den Spielfluss beider Mannschaften. Es dauerte letztlich eine knappe halbe Stunde, ehe die Koblenzer das erste Mal gefährlich vor das gegnerische Tor auftauchen sollten. Nach einem Freistoß von Duchscherer fehlte Dzaka in der Mitte lediglich eine Fußspitze (28.). Weitaus effektiver zeigte sich an diesem Abend hingegen die Wormatia. Gleich die erste gute Gelegenheit brachte die Führung für die Gäste ein. Der Ex-Koblenzer Ideal Iberdemaj hatte den Ball nach einem feinen Zuspiel von Alan Stulin gut mit dem Rücken zum Tor behauptet und für den besser positionierten Enis Saiti abgelegt. Aus kürzester Distanz bezwang der Offensivakteur TuS-Keeper Fabrice Vollborn mit einem Beinschuss und markierte damit das 1:0 für den VfR (30.). Die Schängel erholten sich in der Folge schnell vom Rückstand und hatten ihrerseits gleich mehrfach die Chance auf den Ausgleich. Zunächst hatte der Wormser Torwart Tim Paterok gut gegen den heraneilenden Dustin Ernst aufgepasst (33.), wenig später vergab Dzaka dann eine hundertprozentige Torchance. Statt mit dem Vollspann abzuschließen, setzte der 34-Jährige alleinstehend vor dem gegnerischen Keeper zum Heber an und scheiterte damit kläglich (39.). Auch die letzte Chance im ersten Durchgang ging auf das Konto der Koblenzer. Nach einem langen Zuspiel stand dieses Mal Ernst vollkommen frei. Mit einer starken Fußabwehr konnte Wormatias Keeper Paterok den Schuss schließlich in höchster Not entschärfen (45.). „Das waren zwei hundertprozentige Torchancen. Gerade Dzaka ist zu fahrlässig mit der Situation umgegangen. Viel mehr solcher Gelegenheiten bekommt man einfach nicht. Da müssen wir uns cleverer anstellen“, haderte Nessos mit der Abschlussschwäche seines Teams.

Der zweite Durchgang begann direkt schwungvoll. Keine Minute war gespielt, als Akiyoshi Saito von der Strafraumgrenze einfach mal abgezogen hatte. Der Rechtsschuss des Japaners wurde von einem Gegenspieler noch gefährlich zur Ecke abgefälscht (46.). Danach spielte eigentlich fast nur noch Wormatia Worms. Nach einem Stellungsfehler von André Marx probierte es Saiti aus rund 18 Metern. Erst im letzten Moment konnte sich Ernst in den Schuss hineinwerfen und die Gefahr bannen (56.). Die Offensivbemühungen der Schängel verpufften dagegen regelrecht. Sowohl der eingewechselte Jose Matuwila (60.) als auch Duchscherer (66.) stellten mit ihren Weitschüssen keine ernsthafte Gefahr für das gegnerische Tor dar. Ein strittiger Elfmeterpfiff sollte dann nach knapp 70 Minuten für die Entscheidung an diesem Abend sorgen. Nach einer leichten Berührung von Saito gegen Ricardo Antonaci fiel der Wormser im Strafraum zu Boden – Referee Florian Steinberg entschied sofort auf Strafstoß. Stulin ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher zum 2:0 (69.). Mit der komfortablen Führung im Rücken kontrollierte Worms jetzt zunehmend die Partie und erarbeitete sich gleich mehrere vielversprechende Torchancen. In der 73. Spielminute scheiterte zunächst Saiti aus spitzem Winkel am stark parierenden Vollborn, drei Minuten später konnte Reith in höchster Not vor dem einschussbereiten Florian Treske noch zur Ecke klären. Die TuS hatte den Angriffen der Gäste nur noch wenig entgegenzusetzen und wirkte in ihren Bemühungen zu ideenlos und statisch. Zu allem Überfluss handelten sich mit Daniel Reith und André Marx zwei Koblenzer die fünfte Gelbe Karte ein. Damit muss Nessos beim schweren Auswärtsspiel am kommenden Wochenende gegen den FC 08 Homburg auf seine komplette Innenverteidigung verzichten.