Südwest Presse | SSV Ulm 1846 am Sonntag bei Wormatia Worms

10.05.2014

"Verlieren verboten" lautet die Devise der Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 am Sonntag bei Wormatia Worms. Eine Niederlage könnte bereits eine Vorentscheidung in der Abstiegsfrage bedeuten.

Während dieser Tage beim Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 fast täglich Meldungen aus dem Umfeld für Aufsehen erregen, steht Trainer Oliver Unsöld scheinbar unbeeindruckt auf dem Trainingsplatz und beschäftigt sich ausschließlich mit der sportlichen Gegenwart. Für andere Gedanken fehlt ihm die Muße. "Mein Fokus richtet sich allein auf Sonntag", sagt der 40-Jährige vor dem morgigen Auswärtsspiel (14 Uhr) bei Wormatia Worms.

Viertletzter gegen Drittletzter - mehr Abstiegskampf geht fast nicht. In dieser Partie gilt für die Spatzen: "Verlieren verboten!" Die Ulmer müssen punkten, um weiter Luft schnappen zu können und noch eine Chance auf Platz 15 zu haben. Der könnte unter günstigen Umständen ja den Verbleib in der Fußball-Regionalliga bedeuten.

Das Abstiegsgespenst treibt drei Spieltage vor Saisonschluss sein Unwesen in der Friedrichsau: Kapitän Holger Betz weiß: "Es wird ein richtungweisendes Spiel." Bei einer Niederlage betrüge der Abstand auf den unmittelbaren Abstiegs-Konkurrenten vier Punkte, mit einem Dreier könnte Unsölds Elf an den Nibelungenstädtern vorbeiziehen.

Logisch, dass die Sinne geschärft sind beim SSV 46, der das Hinspiel im November vergangenen Jahres durch einen Treffer von Florian Treske in der 87. Minute mit 1:0 gewonnen hatte. "Für mich ist das noch lange kein Endspiel oder gar Schicksalsspiel", skizziert Unsöld das Gastspiel bei den Rheinland-Pfälzern. Er rechnet mit einem Vergleich auf Augenhöhe, nach seinen Beobachtungen, die Unsöld am vergangenen Montag persönlich beim Wormser 2:0-Erfolg bei Waldhof Mannheim sammeln konnte. Ruben Rodriguez (fünfte Gelbe Karte) und möglicherweise auch Maximilian Gebert (Knieverletzung) werden in Worms fehlen.

Weil sich Spielmacher Kevin Wölk einen Riss der Achillessehne zugezogen und Torschütze Adam Jabiri die fünfte Gelbe Karte abgeholt hat, muss Gästecoach Sascha Eller nach drei Siegen in Serie seine Elf umbauen. Die Ansprüche, mit denen Eller sein Team auf den Platz schicken wird, sind klar umrissen: "Nachdem wir Ulm überholt haben, möchten wir diesen Platz nicht mehr hergeben - und am besten durch einen Sieg zementieren." Der Wormser Trainer erwartet einen Gegner, "der trotz aller Querelen im Verein seinen Siegeshunger noch nicht verloren hat und unter Zugzwang steht". Ein Abwarten gibt"s deshalb für die Hausherren nicht: "Wir müssen mutig nach vorne spielen und unser Spiel durchbringen", sagt Eller.

"Natürlich hat Worms den Vorteil, nicht gewinnen zu müssen", weiß SSV-Coach Unsöld. Doch die Trainingseindrücke in dieser Woche machen dem 40-Jährigen Mut. "Die Jungs geben Gas und werden sich zerreißen", ist er sich sicher. Auf eine Anreise am Vortage - "was der Vorbereitung sicherlich gut tun würde", so Unsöld - muss aus finanziellen Gründen verzichtet werden. Dafür können es sich die Spieler am frühen Sonntagmorgen im Bus bequem machen.