tuskoblenz.de | Kampf, Wille und Leidenschaft: Die TuS gewinnt 2:0 bei Wormatia Worms

06.04.2014

Nach der bitteren 4:6-Pokalpleite gegen Eintracht Trier feierte die TuS am Samstagnachmittag in der Fußball-Regionalliga Südwest bei Wormtia Worms einen wichtigen 2:0-Erfolg. Vor 877 Zuschauern sorgten Burak Sözen (47.) nach Vorarbeit von Aleksandar Naric und der eingewechselte Kevin Lahn (90.) für die beiden TuS-Treffer. Für die Schängel war es bereits der vierte Auswärtssieg in dieser Spielzeit. In den letzten drei Auswärtsspielen blieb die Mannschaft von Teamchef Evangelos Nessos ungeschlagen und kassierte keinen Gegentreffer.


Ohne insgesamt 8 potenzielle Stammspieler musste die TuS bei den abstiegsbedrohten Gastgebern antreten. André Marx, Admir Softic und Kapitän Thomas Gentner fehlten gesperrt. Stefan Haben, Jerome Assauer, Johannes Göderz, Anel Dzaka und Takuya Takahashi verletzt. Zudem steckten 120 Pokalminuten in den Knochen der Schängel. Und so musste Vangi Nessos sein Team auf mehreren Positionen umstellen. Seinen ersten Startelfeinsatz in dieser Spielzeit feierte U23-Stammspieler Aleksandar Naric in der Innenverteidigung. Neben ihm verteidigte Allrounder Eldin Hadzic. Als Linksverteidiger lief Kerim Arslan auf, einzig Rechtsverteidiger Daniel Bartsch blieb aus der gewohnten Viererkette erhalten. Davor kurbelte Kapitän Michael Stahl als Kapitän das Spiel der Schängel an, ging keinem Zweikampf aus dem Weg und gewann nahezu jedes Kopfballduell. Ursprünglich sollte Kevin Lahn ebenfalls in der Startelf stehen, allerdings meldete sich der Flügelflitzer kurz vor dem Anpfiff angeschlagen ab. Für ihn sprang kurzfristig Angreifer Dimitrios Ferfelis ein. Julius Duchscherer und Burak Sözen sollten über die Außenbahnen für Akzente sorgen, Akiyoshi Saito spielte im zentralen Mittelfeld und Patrick Stumpf hinter der Spitze. In dieser Formation hatte die TuS noch nie zusammengespielt.

In den ersten 45 Minuten war Wormatia Worms die bessere Mannschaft und erarbeitete sich eine Vielzahl an guten Torchancen. Die TuS verteidigte hingegen leidenschaftlich und setzte auf Kontermöglichkeiten. Gefährlich wurde es für die TuS zum ersten Mal in der 18. Minute als Keeper Fabrice Vollborn einen Bauer-Freistoß mit den Fingerspitzen aus dem Torwinkel fischte. Nur drei Minuten später die nächste gute Gelegenheit für Wormatia: Aus sieben Metern schoss Oppermann nach perfekter Ballannahme Zentimeter am Tor der Schängel vorbei (21.). Ein Entlastungsangriff der Schängel hätte durch einen 20-Meter-Volleyschuss von Julius Duchscherer fast für das 1:0 gesorgt. Die Direktabnahme des 20-Jährigen zischte Zentimeter am Pfosten vorbei (21.). Die Gastgeber blieben deutlich druckvoller und hatten in der 24. Spielminute die nächste Großchance zur Führung: Ein Steilpass von Jabiri brachte Bauer ins Spiel, der plötzlich völlig frei vor TuS-Keeper Vollborn auftauchte. Seinen Lupfer aus fünf Metern konnte Vollborn noch vor der Linie mit den Fingerspitzen parieren, der nächste sensationelle Reflex (24.). In der 33. Spielminute stand Aleksandar Naric im Mittelpunkt des Geschehens. Oppermann kam im Strafraum frei zum Schuss, doch im letzten Moment blockte der 23-Jährige den Schuss mit einer Grätsche ab. Ein Oppermann-Solo über links konnte der starke Spielführer Michael Stahl mit einer fairen Grätsche im Fünfmeterraum entschärfen (42.), eine Minute später setzte Himmel das Leder aus 17 Metern nur einen Meter über die Latte (43.). Die letzte Chance der ersten Halbzeit gehörte dann aber der TuS. Nach einem schnellen Konter über Julius Duchscherer tauchte Burak Sözen nach einer perfekten Körpertäuschung frei vor Wormatia-Keeper Carsten Nulle auf. Der Torwart war schon geschlagen, doch der Angreifer jagte die Kugel aus zehn Metern Zentimeter über die Latte, die große Chance zur 1:0-Führung für die Schängel (45.).

Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte die TuS. Es waren gerade einmal 120 Sekunden gespielt, da nutzte Burak Sözen seine zweite Chance dieses Mal eiskalt zur 1:0-Führung für die TuS. Einen gefühlvollen Arslan-Freistoß verlängerte Aleksandar Naric per Kopf auf den freistehenden Sözen, der Wormatia-Torwart Nulle bei seiner Direktabnahme aus sieben Metern keine Chance ließ (47.). Mit der Führung im Rücken spielten die Schängel jetzt deutlich mutiger nach vorne, die Wormatia und ihr Publikum wirkten geschockt. Nach einem schnellen Angriff über Eldin Hadzic und Daniel Bartsch hätte TuS-Stürmer Dimitrios Ferfelis in der 56. Minute für klare Verhältnisse sorgen können. Eine scharfe Hereingabe über rechts konnte der Angreifer allerdings nicht verwerten. Wormatia Worms agierte nach dem Rückstand lange nicht mehr so gefährlich wie in den ersten 45 Minuten. Mehrere Kontermöglichkeiten der Schängel brachten die Wormatia-Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Ab der 70. Spielminute machten sich die 120 Minuten im Pokal dann deutlich bemerkbar. Immer wieder mussten Spieler der TuS mit Wadenkrämpfen behandelt werden. Einen knallharten Freistoß von Michael Stahl konnte Wormatia-Keeper Nulle in der 74. Minute gerade so parieren, die Gastgeber versuchten es auf der Gegenseite nur noch mit langen Bällen in die Spitze. Ein Jabiri-Fallrückzieher sorgte noch einmal für ein wenig Gefahr (80.), die TuS konterte brandgefährlich. Sechs Minuten später war es erneut Michael Stahl, der im letzten Moment rettete. Einen Schuss des eingwechselten Feucht blockte der Kapitän im letzten Moment ab (86.). In der Schlussphase segelte eine Flanke nach der anderen in den TuS-Strafraum und die Schängel hatten in der 90. Minute auch noch einmal Glück. Der aufgerückte Wormatia-Verteidiger köpfte eine Bauer-Hereingabe aus sechs Metern an die Latte, im Gegenzug sorgte der eingwechselte Kevin Lahn für die 2:0-Entscheidung (90.). Bei einem Befreiungsschlag war der 22-Jährige plötzlich auf und davon. Er ließ Worms-Keeper Nulle im Leeren stehen und schob schließlich zum 2:0 ein. Das 2. Saisontor für Kevin Lahn, er hatte bereits im Hinspiel getroffen. Fiese Szene kurz vor dem Schlusspfiff: Nach einem Frustfoul an Michael Stahl sah Wormatia-Verteidiger Marco Steil wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Mit gestreckten Beinen riss er unseren Kapitän zu Boden. Glücklicherweise verletzte sich Michael Stahl in dieser Szene nicht. Mit Kampf, Wille und Leidenschaft verdiente sich die TuS den wichtigen Dreier bei Wormatia Worms.